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bericht gelegentlich zu sprecher. Er erwähnt bei
bozl, das im Nyikalande llegt, eine Wasserleitung,
ohne die eine Stationsanlage auf der luftigen Höhe
kaum möglich gewesen wäre. Ihre Anlage hat wegen
des geringen Falles viel Kopfzerbrechen gemacht,
auch mußte im Kanal ein Lehmbelag angebracht
werden, um das Wasser vor dem Versickern im
durchlässigen Boden zu bewahren. Ein interessantes
Experlment machte der dortige Missionar Bachmann
auch mit dem Bau eines Schmelzofens. Die Schmiede-
lunst ist. in Nylka, das viel Raseneisenstein aufzu-
weisen hat, früher heimisch gewesen, aber allerlei
Umstände, z. B. dle für die Reglerung zu leistende
Arbeit an den Wegen, die Einfuhr europäischer
Elsenwaren oder der Handel mit solchen aus be-
nachbarten Distrlkten, die besseres Material aufzu-
weisen hatten, ließen die eigene Industrie in letzter
Zelt zurücktreten. Als der Missionar die Schmelz-
arbeit ins Auge faßte, um seinen Leuten einen Ver-
dienst zu verschaffen, ahnte er nicht, von wie weit-
gehender Bedeutung die Aufnahme dieser Arbeit
war. Er begegnete einer ihm zuerst ganz unver-
ständlichen Scheu, als er äußerte, er wolle auf der
Station Eisen schmelzen und schmieden lassen. All-
mählich erfuhr er, daß die Kunst des Schmelzens
nicht nur das Geheimnis der Schmiedezunft, sondern
auch mit elner Menge heldnischen Aberglaubens ver-
bunden sel. Die am Schmelzofen Arbeitenden müssen
sich vorher gewissen Zeremonien unterziehen, die
umsoweniger umgangen werden dürfen, als ein
Mißraten des Brandes auch einen bedeutenden Verlust
darstellt. Unter seinen Taufbewerbern und Christen
fand er Leute, die schließlich mit Verzicht auf alles
abergläubische Beiwerk zu einem Brande bereit
waren. Das Werk gelang. Weit und breit hatte
man mit Spannung und Furcht dem Ausgang ent-
gegengesehen, wie später zutage trat. Damit, daß
das Eisen sich ohne Zauber schmelzen ließ, hat er
bielen zum Bewußtseln gebracht, daß die alte Zeit
unrettbar dahin ist. Auch ein zweiter Brand fiel
dach Wunsch aus, aber die Aufnahme dieser In-
ustrie ist bei dem geringen Eisengehalt des Steines
zud der Unvollkommenheit des Ofens nicht möglich,
" selbst bei den niedrigen landesüblichen Löhnen
e Auslagen nicht gedeckt werden.
Rus fremden Rolonien und
Produktionsgebieten.
Elnfuhrzol auf weln, Bler und andere gegorene
Getränke in Britisch-Ostafrika.
S Die in Nummer 1 des Kolonlalblatts für 1906
Wei 9 mitgetellte Erhöhung des Einfuhrzolls auf
ein, Bier und andere gegorene Getränke auf
de v. H. des Werts ist nicht neueren Datums, son-
rn beruht auf dem am 1. April 1904 in Kraft
getretenen Zolltarlf für die britischen Schutzgebiete
in Ostafrika und Uganda, der für alle nicht beson-
ders aufgeführten Gegenstände, sowelt sie nicht zoll-
frei oder wie die destillierten Getränke mit einem
Sonderzoll belegt sind, einen Einfuhrzoll von
10 v. H. des Werts festsetzt.
Sritisch-Sentralasolka im Jahre 7904/% .
Infolge des Eisenbahnbaues ist die Zahl der
Europäer im Proteklorat von 481 auf 606 gestiegen.
Die Zahl der Eingeborenen wird auf 928 500
beschätz. ·
DieeigenenEmnahmenbetragen675378
d.h.88585wenigeralsckmBorjahtcEine
Mehreinnahme brachte hauptsächlich die Hüttensteuer
mit 29 024 8 gegen 26 276 8 im Vorjahre. Die
Ausgaben beliefen sich auf 123 000 K d. h. 20 500
mehr als im Vorjahre. Hiervon entfallen 73 210 8
auf die Zlvil= und 49 790 & auf die Militärver-
waltung (zwei Bataillone kämpften im Somalilande).
Zur Deckung des Defizits erhält Britisch-Zentral-
afrika jährlich einen Zuschuß vom Mutterlande.
Der gesamte Handelsumsatz ist von 235 095 2
auf 269 160 2 gefliegen, und zwar die Einfuhr von
207 686 8 auf 220 697 K, die Ausfuhr von
27 409 8 auf 48 453 S. Das Nähere über Ein-
und Ausfuhr der hauptsächlichsten Waren ergeben
nachstehende Tabellen:
Elnfuhr: .
1903/04 1904/05
4 4
Munition und Waffen 4149 2220
Alkohol (Branntwein) 2 493 1 852
Lebensmittel (einschl. Bier .
undWeitI).-...26664 21802
Eisenwaren . 19248 21245
Baumwollenwaren 100 883 65 497
Regierungsgüter 41 824 91 855
Sonstige Waren 11 425 8826
Geld. 1 000 8200
Ausfuhr:
1908%04 1904%%
1+# 4+#
Kaffee 17 868 27 160
Elfenbeeeen 564 1211
Gumiii 426 2208
Blenenwachs 2604 2595
Strophantus 794 2545
Pfefferschoten 1 106 1324
Tabak .. 481 947
Baumwolle.. 1778 5941
Erdnüsse und Mais — 1464
Das mit Kaffee bebaute Land ist von 8667 Acres.
auf 4880 zurückgegangen, da man sich mehr der
Baumwollkultur zuwandte. Die Ernte war jedoch
sehr viel besser als im Vorjahr und auch für 1905