und Kpandu und hat neuerdings die Aufstellung
einer Kraft-Ginanlage in Atakpame beschlossen. Die
Krast-Ginanlage auf der Baumwollschule in Nuatschä
und die nach dem oberen Volta vorgeschobene Gin-
anlage Kete-Kratschi betreibt das Komitee zur Zeit
noch auf eigene Rechnung.
Kalkulation der Togobaumwolle.
Um die elngeborene Bevölkerung sicherzustellen,
daß die Abnahme ihrer Baumwolle zu einem be-
stimmten Preise erfolgt,
garantiert das Komitee den Eingeborenen für die
im Jahre 1906 auszupflanzende und bis zum
1. Juli 1907 abzuliefernde Baumwolle einen
Normalpreis von 30 Pf. per 1 Pfund entkernte
Baumwolle frei Lome bzw. Küstenbahn.
Auf Grundlage des Verhältnisses von entkernter
zu unentkernter Baumwolle (1 Pfund Baumwolle
= 3 Pfund unentkernte Baumwolle) und nach Ab-
zug der Entkernungskosten, die mit 20 Ml. pro
Ballen von 500 Pfund, also mit 4 Pf. per 1 Pfund,
veranschlagt sind, stellt sich bei dem Garantieprelse
des Komitees der Aufkaufsprels für 1 Pfund un-
entkernte Baumwolle auf ½ von 30 Pf. abzüglich
4 Pf. Entkernungskosten = 83/ Pf.
Auf der Basis des Garantiepreises des Komitees
stellt sich die Rentabilität des Baumwollgeschäftes
in Togo zur Zeit, wie folgt:
pro pro Ballen
1 Pfund von
500 Pfund
Garantiepreis des Komitees Pf.
für 1 Pfund entkernte Baum-
wolll. P80 160, —
Pressen und Verpackaung 1 5.—
Verschiffungsspeseen 1 5.—
Fracht nach Hamburg pro Tonne
42,50 M. + 10 v. H. 2½ 1250
Seeversicherung und kleine .
Speesen .... ½. 2,50
85 175.—
Erlös für Baumwolle: Durch-
schnittspreis der Verkäufe
von Togobaumwolle in den
Monaten Januar bis Mai
1906 loko Bremen 560 300.—
Erlös für Baumwollsaat: auf
1 Ballen Baumwolle von
500 Pfund fällt ½ Tonne
Saat à 75 Mk. 37,50 Mk.
abz.Fracht
Lome—
amburg
à28 Mk. 14.— Mk.
Sonstige
Kosten
bis Ham-
burg. 8,50 Mk. 22,50 Mk. 15.—
815.—
358
Die allgemeinen Geschäftsunkosten sind in der
Kalkulation nicht mit einbegriffen.
Einführung der Pflugkultur in Togo.
Um mit der Zeit Baumwollquantitäten zu
schaffen, die die Preisbildung auf dem Weltmarkte
beeinflussen können, muß die Hackkultur der Ein-
geborenen allmählich durch die Pflugkultur ersetzt
werden. Daß es möglich ist, die Eingeborenen zur
Handhabung des Pfluges anzulernen, beweisen die
bisherigen Versuche auf der Baumwollschule in
Auatschä, auf der Regierungsstation Sokodé und
auf der Pflanzung Kpeme. Mehrjährige Versuche
haben zu dem Ergebnis geführt, daß die Ein-
geborenen unter sachgemäßer Anleitung durch Eu-
ropäer die Handhabung des Pfluges wie auch die
Dressur des Zugviehes verhältnismäßig schnell er-
lernen. Es hat sich ferner gezeigt, daß die im
Hinterlande Togos gezüchteten Pferde und Rinder-
arten, wenn auch klein, so doch für leichten Zug
brauchbar sind. Auf Grund der Ergebnisse der
bisherigen Pflugversuche hat das Komitee in Über-
elnstimmung mit dem Gouvernement die planmäßlge
Ausbildung der Eingeborenen in der Bedienung des
Pfluges mit in das Programm der Baumwollschule
Nuatschi ausgenommen. Um die ausgeblldeten
Schüler in die Lage zu setzen, nach Verlassen der
Baumwollschule in ihren Heimatsbezirken für die
Verbreitung der Baumwollkultur zu wirken, sollen
ihnen bei ihrer Entlassung vom Komitee Pflüge
überwiesen sowie einige Stück Rindvleh und das
nötlge Geschirr zur Verfügung gestellt werden. Zu
Zuchtversuchen hat das Komitee neuerdings Zucht-
bullen hinausgesandt. Günstige Aussichten für die
Pflugkultur bieten namentlich die nördlichen Bezirke,
well dort wegen des Fehlens von Viehseuchen die
Viehhaltung der Eingeborenen möglich ist.
Selbstverständlich muß bel elner so tief in die
landwirtschaftlichen Verhältnisse einschneidenden Maß-
nahmen mit Jahrzehnten und mit der Aufwendung
größerer Mittel gerechnet werden.
Fortsetzung der Togo-Innenlandbahn.
Die vom Komitee bisher angestellten Erhebungen
haben zu der Feststellung geführt, daß die Fort-
setzung der Lome—Palime-Eisenbahn durch den
Atakpamebezirk nach Sokodé voraussichtlich eine er-
hebliche Vermehrung des Baumwollanbaus zur Folge
haben wird. Die Bahnlinie würde Gebiete durch-
schnelden, deren Böden für den Baumwollbau als
ganz besonders geeignet bezeichnet werden, und deren
dichte Bevölkerung regen Ackerbau treibt. Der
Ausbreitung der Baumwollkultur stehen heute noch
die großen Entfernungen von den Eingeborenendörfern
nach den Ginstationen entgegen.
Die Qualität der in diesem Jahre im Atakpame-
bezirk geernteten Baumwolle fällt nach einem Bericht
der Deutschen Togogesellschaft über Erwarten gut aus.
Der Sokodöbezirk zeichnet sich durch seine günstige
Bewässerungs= und Entwässerungsverhältnisse aus;