— 411 —
angesetzt, in diesem Jahre werden 5965 K. erwartet.
Die einzelnen Provinzen sind, wie folgt, beteiligt:
19 1904
05
Seyidie 1862 1154
Ukamba 667 267
Kisumm. 580 257.
Naivasha 2433 333.
Jubaland 100 100
Tanaland 500 —
Kenll 1383 —
Diese Zahlen geben ein beredtes Zeugnis für
den Grad der wirtschaftlichen Erschließung der ein-
zelnen Loandesteile. Am auffälligsten ist die Zahl
für die Provinz Naivasha
Ebenso wie aus der Verpachtung, so wird auch
aus dem Verkouf von Regierungsland im
laufenden Jahre eine ganz bedeutend höhere Ein-
nahme (etwa das Sechsfache) erwartet.
II. Ausgaben.
Zivilverwaltung.
Bis zu dem im Juli. 1904 erfolgten Rücktritt
Sir Charles Ellots waren die Amter des General-
konsuls in Zanzlbar und des Commissioners von
Britisch-Ostafrika in einer Hand vereinigt. Von
dem sich auf 2000 2 belaufenden Gehalt trug die
Protektoratsregierung nur 200 K. Im diesjährigen
Etat ist zum ersten Male der ganze Betrag dem
Protektorate zur Last geschrieben.
Der Etat sieht ferner vier neue Kollektors mit
je 400 & vor und wirft für den Adjutanten des
Commissioners, der bisher keine Bezahlung erhielt,
250 2 aus.
Daraus ergibt sich gegen den Etat des Vorjahrs
ein Mehr von 3650 K, im übrigen halten sich die
einzelnen Posten, von geringen Steigerungen ab-
gesehen, ungefähr auf der Höhe des Vorjahres.
Zoll und Schiffahrt.
Im vergangenen Jahre wurden, um dem ge-
steigerten Verkehr Rechnung zu tragen, zwei weitere
europäische Beamte angestellt, für die der diesjährige
Etat Gehälter von 260 und 250 K vorsieht.
Die Kosten des Regierungsdampfers „Juba“
sind mit 8165 gegen 5949 & im Vorjahr angesetzt
worden. Der Dampfer wird demnächst in Bombay
einer größeren Reparatur unterworfen werden, für
die 2000 K veranschlagt sind. Als Ersatz wird
während der Zeit ein Dampfer der Zanzibarregierung
eingestellt werden, für dessen Charterung 300 æ
vorgesehen sind.
In der Forstverwaltung ist ein neuer
(fünfter) Assistent mit 250 2, in der Justiz=
verwaltung ein weiterer (vlerter) Magistrate mit
400 K vorgesehen.
In der Medizinalverwaltung ist das Per-
sonal um einen vorübergehend angestellten Arzt (Ge-
halt 400 4) verringert worden, dagegen sind neu
vorgesehen zwei europäische Unterbeamte mit 200
und 230 4 Gehalt.
Bel dem Militär zeigt die Abrechnung für das
Jahr 1904 gegen den Voranschlag eine Ersparnis
von 33 339 L. Dazu ist jedoch zu bemerken, daß
in der Abrechnung nur die Beträge, die von
Britisch-Ostafrika bisher wirklich bezahlt find, auf-
genommen worden sind. In Wirklichkeit stehen in
diesen Posten jedoch noch beträchtliche Rechnungen
aus. Das Reservebataillon war längere Zelt in
Somaliland und Zentralafrika beschäftigt und ist
während dieser Zeit von jenen Protektoraten vor-
schußweise unterhalten worden. Die Kosten gehen
aber auch für diese Zeit auf Rechnung von Britisch-
Ostafrika und werden in der nächsten Abrechnung
als Rückstände nachgewiesen werden.
Der diesjährige Etat weist gegen das Vorjahr
folgende Veränderungen auf:
Das dritte Bataillon, die eigentliche Truppe
Britisch-Ostafrikas, bestand bisher aus vier Kom-
pagnien Sudanesen und einer Kompagnie Suahelis.
Diesmal sind sechs Sudanesenkompagnien und zwei
Suahelikompagnien vorgesehen. Die entstehenden
Mehrkosten sind unerheblich.
Die beiden bisher aus Uganda entliehenen Kom-
pagnien sind aufgelöst worden, dafür hat das aus
Zentralafrika entliehene erste Bataillon jetzt sechs
Kompagnien gegen früher vier.
Neu ist, daß diesmal für Unterstützung der
Volunteerbewegung 1000 2 ausgeworfen sind.
Bei der Polizeiverwaltung ist besonders zu
beachten, daß sieben weitere europäische Beamte ein-
gestellt sind, nämlich ein assistent district super-
intendant (Gehalt zwischen 250 und 400 0Ö) und
sechs Inspektoren (Gehalt zwischen 180 und 250 2).
- lePostverwaltunghatzweineueearopäifche
Angestellte mit je 160 8 erhalten. Für Vollendung
des Telegraphen zwischen Wadelai und Nimule sind
2230 K feftgesetzt, ferner sind in Uganda für Er-
richtung von Gebäuden für die Telegraphenverwaltung
1025 2 vorgesehen. In Britisch-Ostafrika sind für
Errichtung von Telegraphenzweiglinten 1420 K aus-
geworfen.
H ffentliche Arbelten und Vermessung.
Gegen das Vorjahr ist der diesjährige Anschlag
mehr als verdoppelt.
In der Abteilung für öffentliche Arbeiten sind
acht neue europälsche Beamte mit Gehältern von
200 bis 400 K vorgesehen, wodurch sich schon eine
Mehrbelastung von 2800 2 ergibt. Die Kosten für
farbige Angestellte sind gegen das Vorjahr ebenfalls
um 2200 2 erhöht.
Im Vermessungsamt sind an europäischem Per-
sonal neu eingestellt zwei Vermessungsbeamte (fünf
gegen drei im Vorjahre), ein Assistent, ein Karten-
kontrolleur, zwei Bureaubeamte. Ferner weist der
diesjährige Etat sechs indische Vermessungsbeamte
gegen drei im Vorjahre auf. Die gesamten für das
Vermessungsamt ausgeworfenen Beträge werden, ein-
schließlich der sachlichen Ausgaben, auf 9718 K gegen