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Die Manenguba-Expedition unter Oberst Müller Anfang 1905 wurde entsandt, um die un-
botmäßigen Elongs zu bestrafen und sodann das Gelände nordsstlich der Manenguba-Berge, dem
Enbpunkte der geplanten Kamerunbahn, zu erkunden.
Die Bapea-Expedition unter Hauptmann Dominik hatte den Zweck, die friedlichen und arbett.
samen Janbassas dauernd vor den kriegerischen Bapeas zu schützen) sie führte zur Unterwerfung dieses
Volksstammes. ·
Hauptmann Glauning unternahm eine Expedition zur Unterstellung der früher zu Bali gehörigen
Landschaften unter die Oberhoheit des Balihäuptlings, zur Bestrafung Bametas und zur Ausbreitung
der deutschen Autorität im südlichen Teile des Bamendabezirkes. Eine spätere Reise desselben Offiziers
in den nördlichen wenig bekannten Teil des Bezirkes brachte reiche Aufschlüsse über die dortigen
Verhältnisse und führte zur Anlage eines Zollpostens in Kentu.
Der Ianenbr er cse anon durch seine durchweg friedlich verlaufene Bakoko-Expedition
die Landschaften des Edeabezirkes südlich des Sanaga. «
Die zur Erforschung bes Njongflusses entsandte Expedition unter Hauptmann Freiherrn
von Stein hat die Schiffbarkeit des Flusses für flachgehende Dampfer von den Tappenbeckschnellen
bis zirka 5 Tage oberhalb Akonolinga festgestellt. Zur Sicherung der Schiffahrt, die von der Gesellschaft
Süd--Kamerun mit zwei Dampfern betrieben wird, ist ein Posten am Endpunkte der Schiffbarkeit in
Abong-mbang angelegt worden.
Das sich zwischen dem Njong und dem oberen Djaflusse ausdehnende Gebiet der Makas und
Aimstämme ist noch nicht ganz unterworfen, wenn auch berelts eine große Anzahl von aufständischen
Häuptlingen um Frieden gebeten hat. Im April d. J. hat sich Hauptmann Dominik zur endgültigen
Unterwerfung nach dem Makagebiete begeben.
Der Mörder des Grafen Pückler im Croßgebiete wurde ergriffen und hingerichtet.
Der Wute-Häuptling Agila, der sich bis dahin der verdienten Strafe durch die Flucht ent-
zogen hatte, wurde durch eine Patrouille festgenommen und fiel im Gefecht, als seine Anhänger ihn
zu befreien suchten. Der letzte der noch unbotmäßigen Wute- Häuptlinge, Agutte, hat sich mit seinem
canzen Anhange dem Hauptmann Dominik gestellt, nachdem vorher sein Hauptzusluchtsort durch
eine Abteilung der Schutztruppe unter Oberleutnant Schröder, der hierbei den Tod fand, erstürmt
worden war.
Gegen den im Süden des Fontemdorfbezirkes ansässigen Stamm der Mbos ist eine Expedition
der Schutztruppe unter Hauptmann von Krogk erfolgreich durchgeführt worden.
Mit Rücksicht auf die verschiedenen lokalen Unruhen ist das Verbot der Einfuhr von Vorder-
ladern und Handelspulver noch aufrecht erhalten worden. Von den Nachbarkolonien hat sich die
spanische diesem Vorgehen durch Erlaß eines gleichen Verbotes für den Batabezirk angeschlossen.
In Lolodorf, Kusseri, Jaunde und Banjo wurden neue Postanstalten, in Bonaberi eine neue
Telegraphenanstalt errichtet.
Die Landfrage im Konzessionsbezirk der Gesellschaft Süd-Kamerun wurde durch ein neues
Abkommen geregelt. Meinungsverschiedenheiten über die Landfrage im Gebiete der Gesellschaft Nord-
west-Kamerun sind einem Schiedsgerichte unterbreitet worden.
Die Landkommissionen für die Verwaltungsbezirke Victoria und Buea haben mit Festlegung
der Reservate ihre Tätigkeit am Kamerunberge im wesentlichen zum Abschluß gebracht.
Der Handel des Schutzgebietes hat im Jahre 1905 einen starken Aufschwung genommen.
Sein Wert ist um mehr als 5 Millionen Mark gegen das Jahr 1904 gestiegen.
Die Mantagen am Kamerunberge haben unter der Braunfäule und der Rindenwanze stark
zu leiden gehabt.
Die Eingeborenen. Kulturen haben durch Anlage von Versuchsfeldern bei fast sämtlichen Bekires.
4tern und Stattonen eine wesentliche Förderung erfahren. Besonderer Wert ist auf die Kultur von
Baumwolle und Reis gelegt worden. «
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