Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVII. Jahrgang, 1906. (17)

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Auf ein derartiges Verlangen ist die Versammlung binnen zehn Tagen mit der satzungsmäßig 
kürzesten Frist unter Bekanntgabe der zu verhandelnden Gegenstände einzuberufen. 
33. Die Beschlüsse der Hauptversammlung werden, abgesehen von den Bestlmmungen des § 34, 
durch einfache Mehrheit der abgegebenen Stimmen gefaßt. Im Falle der Stimmengleichheit gilt der ge- 
stellte Antrag als abgelehnt. 
Die Wahlen finden, falls gegen eine andere vorgeschlagene Abstimmungsart Einspruch erhoben 
wird, durch Abgabe von Stimmzetteln statt und werden nach relativer Stimmenmehrheit entschieden, so daß 
diejenigen Personen als gewählt gelten, welche die melsten Stimmen erhalten haben. Bei Stimmen- 
zuich en findet eine engere Wahl zwischen denjenigen, welche die gleiche Anzahl von Stimmen erhalten 
aben, statt. · 
§ 34. über folgende Gegenstände: 
a) die Auflösung der Gesellschaft oder deren Verschmelzung mit einer anderen Gesellschaft 
oder die Umwandlung der rechtlichen Form der Gesellschaft, 
b) die Abänderung des Gegenstandes des Untermehmens (§ 2), 
e) die teilweise Zurückzahlung oder die Herabsetzung des Grundkapitals, 
konn nur mit einer Mehrheit von mindestens zwei Dritteln der in der Haupwersammlung vertretenen 
Stimmen, welche mindestens die Hälfte des Grundkapitals ausmachen müssen, Beschluß gefaßt werden. 
, Falls in dieser Versammlung die Hälfte des Grundkapitals nicht vertreten ist, wird eine zwelte 
Hauptversammlung innerhalb 4 Wochen einberufen, welche ohne Rücksicht auf die Höhe des vertretenen 
Grundkapitals über die nach Absatz 1 a, b und c vorliegenden Gegenstände Beschluß fassen kann. Bei der 
Einberufung der zweiten Versammlung ist hierauf hinzuwelsen. 
Ansprüche der Gesellschaft gegen ihre Organe aus deren Geschäftsführung müssen geltend 
gemacht werden, wenn es in der Hauptversammlung mit einfacher Stimmenmehrheit beschlossen oder von 
einer Minderheit, die den zehnten Teil des Grundkapitals erreicht, verlangt wird. Zur Führung des 
Rechtsstreites kann die Hauptversammlung besondere Vertreter erwählen. Ist die Geltendmachung von der 
Minderheit verlangt, so können die von dieser bezeichneten Personen durch die Aufsichtsbehörde zur Führung 
des Rechtsstreites bestellt werden. Die Vorschriften der §§ 269, 270 H. G. B. finden entsprechend An- 
wendung. Alle derartigen Ausprüche verjähren jedoch in 5 Jahren, beginnend mit derjenigen Handlung 
oder Unterlassung, auf welche der Ersatzanspruch begründet wird. 
VII. Abschluß, Gewinnverteilung, Rücklagen. 
§ 36. Das Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr. Das erste Geschäftsjahr umsaßt den Zeitraum 
bis zum 31. Dezember 1906. 
37. Der Vorstand hat für das abgelaufene Geschäftsjahr die Bilanz nebst Gewinn= und 
Verlustrechnung aufzustellen und mit einem den Vermögensstand und die Verhöltnisse der Gesellschaft ent- 
wickelnden Berichte dem Aussichtsrate vorzulegen. Diese Schriftstücke sind demnächst mit den Bemerkungen 
des Aussichtsrats versehen vierzehn Tage vor der Hauptversammlung im Geschäftslokale der Gesellschaft 
zur ct der Mitglieder auszulegen und auf Verlangen den sich ausweisenden Mitgliedern abschriftlich 
zu übersenden. « 
§5 38. Der Aussichtsrat bestimmt den Mindestbetrag der vorzunehmenden Abschreibungen und 
einer Rücklage, jedoch muß die Rücklage mindestens fünf vom Hundert des Reingewinns betragen, bis der 
Betrag derselben ein Viertel des Grundkapitals der Gesellschaft erreicht hat, beziehungsweise wieder erreicht 
hat, nachdem sie angegriffen worden war. 
5 39. Von dem nach Abzug der Beträge für Abschreibungen und Rücklagen verbleibenden Rein- 
gewinne werden an die Mitglieder der Gesellschaft vier vom Hundert auf das eingezahlte Grundkopital 
verteilt. Von dem hiernach verbleibenden Rest erhält der Aussichtsrat zehn vom Hundert als Gewinn- 
anteil, der Vorstand und die Angestellten die vertragsmäßigen Tantièmen. Der Rest wird als weitere 
Dividende an die Mitglieder der Gesellschaft verteilt, soweit die Hauptversammlung nicht anders bestimmt. 
VIII. Bekanntmachungen. 
§4140. Die nach dieser Satzung erforderlichen Bekanntmachungen erfolgen im „Deutschen Reichs- 
anzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger“. Der Aussichtsrat kann noch andere Blätter be- 
stimmen, jedoch ist die Bekanntmachung im Reichsanzeiger allein stets ausreichend und für den Lauf der 
von der Bekanntmachung ab zu rechnenden Frlsten entscheidend. 
8 41. Die Auflösung der Gesellschaft erfolgt: 
a) auf Beschluß der Hauptversammlung, — 
b) bei Eröffnung des Konkurses über das Vermögen der Gesellschaft, 
) wenn die Zahl der Mitglieder auf weniger als fünf herabsinkt.
	        
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