Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVII. Jahrgang, 1906. (17)

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besuchte brüderliche Besprechung in Okahandja, im 
Januar 1906 im Beisein von Insp. Spiecker eine 
Beratung in Karibib statt. Hier wurde nachgewiesen, 
baß man sofort 10 neue Missionare im Lande 
brauchen könne. Wenn auch einzelne alte Statlonen 
nicht sogleich wieder in Betrieb gesetzt werden können, 
wie z. B. Okazeva oder Waterberg; wenn auch 
Franzfontein seine Selbständigkeit verlieren wird, so 
müssen dafür Swakopmund und Karibib doppelk besetzt 
werden, weil die Arbeit einem Missionar über den 
Kopf wächst, und in Windhuk muß ein zweiter 
Namamissionar angestellt werden, well durch den 
Zuzug der gefangenen Witboois des Volks zuviel 
geworden ist; außerdem muß auch in Usakos nahe 
bei Karibib eine Bergdamarastatlon errichtet werden. 
Auch andere Kreuzungs= und Endpunkte der neuen 
Otavibahn, sowie unsere Farm Gaub müssen 
misfionarisch besetzt werden. Die Missionsgesellschaft 
ien aber augenblicklich nur drei Brüder zur Ver- 
fügung stellen. 
Wie die Sachen im Süden von Großnama= 
land stehen, ist noch unklar. Aber der Aufstand 
wird dort wohl in Kürze sowelt gebrochen sein, daß 
die Arbeit wieder aufgenommen werden kann. Wir 
en uns, daß wenigstens die festen Stützpunkte 
serricha und Keetmanshoop unangetastet geblieben 
r Das tröstet uns über die schwierigen Ver- 
hältnisse in Warmbad, Bethanien, Gibeon und 
Hoachanas und über das zeliweilige Aushören der 
Stationen Khoss, Gochas und Rletmond. Im Sep- 
tember soll eine große allgemeine Konferenz draußen 
gehalten werden, worauf viele Einzelfragen ihrer 
  
Lösung entgegengeführt werden können. 
Richten wir nun unsern Blick auf die einge- 
borene Bevölkerung, so können wir konstatieren, 
daß die Hälfte unserer Christen (etwa 7000) den 
ganzen Aufstand hindurch treu geblieben sind. Da- 
von bestand allerdings der größere Teil aus Berg- 
damara und Bastards; aber auch von den Noma — 
was viel zu wenig bekannt ist — kann man wohl 
2500 rechnen, die den Aufstand nicht mitmachten, 
das ist mindestens der fünfte Teil des ganzen Volkes. 
Die Hererochristen waren mit wenig Ausnahmen in 
den Aufstand verwickelt. Aber gerade die Christen 
kehrten zuerst wieder zurück und leisteten beim Her- 
einholen ihrer heidnischen Stammesgenossen die wich- 
tigsten Dienste. Einen besonders erfreulichen Auf- 
schwung nahm das Friedenswerk, als Exzellenz 
v. Lindequist kurz nach seiner Ankunft in der Kolonie 
die beiden fern vom Verkehr liegenden Missions- 
stationen Otjihasnena und Omburo zu Sammel- 
plätzen unter ausschließlich missionarischer Leitung 
erklärte und eine entsprechende Proklamation erließ. 
Alle Herero (mit Ausnahme der Mörder) sollten 
ohne Furcht zu ihren Missionaren auf die Sammel- 
plätze kommen und sich dort wieder einmal satt essen. 
Um die Weihnachtszeit nun zogen die Missionare 
Kuhlmann und W. Diehl jun. auf ihre Posten ab, 
geleitet von einer Truppe bewährter Hererochristen 
die für den Notfall bewaffnet waren. Sie ließen 
sich draußen in der Einsamkeit nieder und schickten 
zuverlässige Männer ins Feld, um die herumschwei- 
fenden Herero hereinzuholen. Der Erfolg war, daß 
bis Anfang April, also binnen drei Monaten, nahezu 
6000 Herero auf friedlichem Wege unter die deutsche 
Botmäößigkeit zurückgeführt wurden. Und diese fried-
	        
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