Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVII. Jahrgang, 1906. (17)

Insulanern, welche auf den Queensländer Zucker- 
plantagen arbeltet, dürfte bald gegenstandslos werden, 
wenn es bei dem bisherigen, auf Betrelben der 
Arbeiterpartel gefaßten Parlamentsbeschlusse bleibt, 
wonach vom nächsten Jahre ab sämtliche Kanaka 
nach ihren Heimatsinseln zurückgebracht werden sollen. 
Die Pflanzerpartei macht übrigens große Anstren- 
gungen, eine Revision dieser das Gedeihen der Zucker- 
industrie stark gefährdenden Maßregel herbeizuführen. 
ank dem regen Wettelfer der verschiedenen evan- 
gelischen Missionen — es kommen hierbei besonders 
Anglikaner, Presbyterianer, Baptisten, „Churches 
of Christ“ und die interdenomlnationelle „Queens- 
länder Kanaka-Mission“ in Frage — zählt man jetzt 
unter jenen Plantagenarbeitern bereits 3000 Christen. 
Die letztgenannte Missionsvereinigung hat übrigens 
seit zwei Jahren in Verfolgung ihrer Arbeit an 
zurückgekehrten Kanaka eine Missionstätigkeit auf der 
Insel Malayta im Salomonsarchipel begonnen. 
Ozeanien. Im niederländischen Teile der 
Rieseninsel Neuguinea treiben die Utrechter Missionare 
trotz geringer Erfolge ihre Geduldsarbeit unter den 
gewalttätigen Papuastämmen der Geelvinkbai unent- 
wegt weiter. Die auf fünf Stationen Mansinam, 
Anday, Doreh, Jende, Windesi und Mennkwarl ge- 
sommelten 274 Christen bedürfen der sorgfältigsten 
Pflege, um nicht wieder ins Heidentum zurückzu- 
sinken. Den schlimmsten Übergriffen der Eingeborenen 
ist übrigens durch die Elnrichtung einer kleinen 
Regierungsstation in Menukwarl Einhalt getan. 
  
Aus fremden HKolonien und 
Produhktionsgrbiekten. 
Dandelsvertrag zwischen den Ländern Frankreich und 
AUgopten. 
Durch ein Gesetz vom 3. August d. Js. ist der 
Präsident der Französischen Republik ermächtigt 
worden, den am 26. November 1902 unterzeichneten 
Handelsvertrag zwischen Frankreich und Agypten 
zu ratifizieren und in Kraft zu setzen. 
(Journal officiel de la République Française.) 
  
Sollbegünstigte Einfuhr von vanille aus den fran- 
3ösischen Besitzungen der Südsee. 
Durch Verordnung der französischen Regierung 
vom 22. Juli d. Is. ist die Menge Vanille, die 
aus den französischen Besitzungen in der Südsee in 
der Zeit vom 1. Juli 1906 bis zum 30. Juni 
1907 unter den durch die Verordnung vom 30. Juni 
1892 vorgeschriebenen Bedingungen nach Frankreich 
eingeführt werden kann, auf 20 000 kg festgesetzt 
worden. - 
Honanocäcicldolusöpabliqaepksaqaised 
  
577 
  
Seitweilige Sollbefreiung in Salvador. 
Durch Dekret vom 81. Mai d. Is. ist die durch 
Dekret vom 21. April 1904 festgesetzte zollfreie 
Einfuhr von Apporaten und Gerätschaften, die für 
den Verbrauch von denaturiertem Alkohol erforderlich 
sind, wie Lampen, Kochherde und Bratöfen zu ver- 
schiedenen häuslichen und gewerblichen Zwecken, 
Barkassen, Boote, Motore für Maschinen aller 
Art und im allgemeinen alle nicht besonders auf- 
geführten Gegenstände, bei welchen Alkohol zu Brenn- 
zwecken, zur Beleuchtung oder zur Krafterzeugung 
verwendet wird, auf ein Jahr verlängert worden. 
(Diario offleial vom 2. Juni 1906.) 
  
Nelkenbandel Sanzibars 7905. 
Die Ausfuhr von Nelken aus Zanzibar betrug 
engl. Pfund Wert: Rupien 
190 14502775 4986 449 
1905 15312 952 4306090 
Sie vertellte sich, wie folgt: 
1904 1905 1904 1905 
Menge: Pfund, engl. Wert: Rupien 
Europoa 7 312 375 5 673 319 2 633 787 1 676 468 
Amerika 2056 175 1769 860 713 420 491027 
Asien 43839 524 7 810 508 1 601061 2123255 
Afrikao 94 701 59 265 38181 15-340 
Auf die europäischen Märkte verteilte sich die 
Ausfuhr in folgender Welse: 
1904 1905 1904 1905 
Menge: Pfund, engl. Wert: Rupien 
Notterdom 1 096 860 1 814460 372987 5854 887 
London 4779 340 2762 850 
amburg. 444995 633284 
arseille.N 251 669 218 750 
In Europa ist demnach London der Hauptmarkt. 
Die Ausfuhr nach Indien geht nach Bombay, die 
nach Amerika geht nach New Vork. 
Die Ernten in den letzten zehn Jahren, von 
August zu August berechnet, waren folgende: 
18887 820 688 
138311 181 335 
244 123 54230 
In Zanzibar In Pemba 
Menge in Frasilah (zu 35 engl. Pfund) 
1895/1896 165 901 413 124 
1896/18 592 4362 
1897/1898 941 150 703 
1898/18, 149 417 481 565 
1899/1900 59741 z 640 
1900/1901 7 567 1192 
1901/1902 43 626 321 599 
1902/1903 175 40 1780 
1903/19004 28369 96 792 
1904/1900 84 812 665 681 
Die 7650 493 Frafilah betragende Ernte des 
Vorjahres war daher die größte bisher verzeichnete. 
Die Ernte des Jahres 1905/1906 wird sich vor- 
aussichtlich nur auf etwa 260 000 Frasilah belaufen. 
Es wurden angeliefert:
	        
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