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Einfuhrverbot für getragene RMleidungestücke in
Süd-Rhodesla.
Auf Grund des Artikels IX des Zollvereinigungs-
vertrages zwischen den britischen Kolonien usw. in
Südafrika ist die Einfuhr von getragenen Kleidungs-
stücken in die Kolonte verboten worden.
(The Board of Trade Journal.)
Gänung des Dafens von Makassar (niederländisch= Indien)
für die Ein= und Ausfuhr.
Laut Verordnung des Generalgouverneurs von
Niederländisch-Ostindien vom 27. Juni d. Is. ist der
Hafen von Makassar im Gouvernement Celebes vom
1. August 1906 ab für die allgemeine Ein= und
Ausfuhr geöffnet worden.
Gabes als Dauptmarkt des Rarawanenhandels in
Kordafrika.
Die französischen Handelskreise in Tunis sind
mit Unterstützung der dortigen Behörde ernstlich be-
strebt, den ganzen Karawanenhandel im Inneren
Nordafrikas von Tripolis nach Tunis abzulenken,
und demzufolge wird die Küstenstadt Gabes als
Endstation der Karawanenroute und Verladungsort
in nächster Zeit zwelfellos eine große Bedeutung für
den afrikanischen Handel erlangen.
Wie der „Deutschen Orient-Korrespondenz“ be-
richtet wird, gehen in dieser Hinsicht in Tunis wich-
tige Dinge vor, und zwar hat die Handelskammer
daselbst die Initiative ergriffen zwecks Anknüpfung
von direkten Handelsverbindungen mit den Kara-
wanen, um dadurch diese zu veranlassen, ihre Be-
ziehungen mit dem vorhin von ihnen bevorzugten
Tripolis für immer abzubrechen. Große Trans-
aktionen sollen dem Abschluß nahe sein. In den
letzten Tagen trafen zwei große Karawanen aus
Timbuktu über Ain-Salah in Gabes ein, wohin sie
Straußenfedern, Elfenbein und Benzoeharz in großen
Mengen einführten. Weitere Karawanen wurden an
der Grenze gesichtet, und verschiedene Großkaufleute
haben eine Handelsgesellschaft behufs Ankaufs der
auf diesem Wege eingeführten Waren gebtldet.
Eine Bahn von Befra zum Sambesl.
Zum Studium der Trace einer Bahn, die den
Hafen Berra in der portugiesischen Kolonte Mozam-
bique mit dem Sambesi verbinden soll, sind zwei
Ingenieure entsandt worden. Die Bahn soll von
Berra nach Norden in der Richtung auf den Nyassa-
See geführt werden und den Sambesi bei Senna
erreichen. Die Länge wird etwa 300 km betragen.
Die Kap—Rairobabn.
Am 1. August d. Is. ist die nunmehr auch in
ihrem letzten Teile fertiggestellte Eisenbahn von
Hutchinson (an der Hauptstrecke Kapstadt—Kimberley)
nach Carnarvon durch den hiesigen Gouverneur er-
öffnet worden. Die 86 englische Meilen lange
Bahnlinie schließt einen vor allem Schafucht be-
treibenden Distrikt an das kapländische Eisenbahn-
netz an.
Die Eisenbahn in Französisch-Guinea.
Der Bau der Bahn von Konakry zum Niger
rückt schnell vor. Der Schienenstrang reicht schon
bis Kilometer 215, 15 km über La Grande Scarcie
hinaus.
Die Bahn wird zweifellos eine Verlegung der
Stadt Timbo zur Folge haben, die an die Bahn-
linie heranrücken wird. Zur Zeit liegt Timbo ein
Stück von ihr entsernt. Bei der Station werden
ein Hotel, ein Gasthaus und Werkstätten errichtet
werden, so daß die Reisenden, falls sie von einer der
Endstatlonen Kouroussa oder Konakry kommen, dort
übernachten können und alles Nötige vorfinden werden.
Wegen der Höhenlage der Station wird auch den
dort anfässigen europälschen Geschäftsleuten das Kllma
gut bekommen.
Politische Erwägungen hatten den Gouverneur
bei Ausarbeitung der ersten Pläne veranlaßt, die
Strecke noch ein wenig zu verlängern. Diese Er-
wägungen haben sich nachträglich als nicht stichhaltig
erwiesen, so daß die Strecke auf 600 km abgekürzt
werden konnte.
Zur Zelt betragen die Einnahmen für den Kilo-
meter 6000 Fr. Die Herstellungskosten schwanken
zwischen 90 000 und 100 000 Fr., die Bahn deckt
aber bereits ihre Kosten und verzinst zudem noch
das Anlagekapital mit 2 v. H. In 1 oder 2 Jahren
werden es 5 v. H. sein, so daß das ganze Unter-
nehmen auch vom rein merkantllistischen Standpunkt
aus als ein einträgliches zu bezeichnen ist.
Das Gedeihen der Kolonie zeigt sich auch in
ihrer finanziellen Lage. Das Budget für 1905 hat
einen Uberschuß von 1 Million Frank ergeben, obwohl
die Kolonie dem Generalgouvernement 2 Millionen
Frank aus den Zolleinnahmen überlassen hat.
Ausfuhr von Chorit und Thorianit aus Ceylon.
Die Ausfuhr der schätzbaren in Ceylon entdeckten
Mineralien Thorit und Thorianit erschien im Jahre
1905 zum ersten Male in der Handelsstatistik der
Insel. Es wurden in diesem Jahre 177 engl. Zentner
Thorianit im Werte von 74 315 Ruplien und
1 Zentner Thorit im Werte von 300 Rupien als
ausgeführt nachgewlesen. Aber die Hoffnungen auf
einen bedeutenden Handel mit diesen Mineralien,
die man kurz nach ihrer Entdeckung hegte, schienen