Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVII. Jahrgang, 1906. (17)

gegen 71 364 kg im Jahre 1905, 59 292 kg im 
Jahre 1904, 70 334 kg im Jahre 1903, 71171 kg 
im Jahre 1902, 72 207 kg im Jahre 1901, 
77 699 kg im Jahre 1900, 72 908 kg im Jahre 
1399, 35 559 kg im Jahre 1898, 71 733 kg im 
Jahre 1897 und 53 408 kg im Jahre 1896. 
Der Vorrat am 2. August d. Is. betrug un- 
gefähr 105 000 kg gegen 86 500 kg im Jahre 
1905, 104 500 kg im Jahre 1904, 132 000 kg 
im Jahre 1903, 135725 kg im Jahre 1902, 
127 000 kg im Jahre 1901, 95 000 kg im Jahre 
1900, 102 000 kg im Jahre 1899, 79 200 kg im 
Jahre 1898, 70 000 kg im Jahre 1897, 57 000 kg 
im Jahre 1896 und 144 000 kg im Jahre 1895; 
der nächste Vierteljahrsverkauf ist auf den 30. Ok- 
tober d. Is. festgesetzt worden. 
Die für Kongo-Elfenbein gezahlten Preise stellten 
sich, wie folgt: 
Gesunde Zähne und solche 
mit kleinen Fehlern. 
Mehr oder weniger defekte 
35 bis 61 Fr. pro kg, 
ähne 5. 466 
Defekte Zähne 34¼¼ 42 „ 
Sehr defekte Zähne 17¼ = 40 
Angola, Gabun, Kamerun und Ambrize wurden 
bezahlt mit 35¼ bis 38¾ Fr. für gesunde Zähne 
und solche mit kleinen Fehlern, mit 32¾ bis 39 Fr. 
für mehr oder weniger defekte Zähne und mit 33¾%. 
bis 39¼ Fr. für defekte Zähne. 
Gesunde Oversizes standen im Prelse von 24¾ 
bis 36 Fr., dgl. defekte im Preise von 31½ bis 
35 Fr. pro Kilogramm. 
(Nach dem Avis des courtiert H. & G. Wellaert 
vom 2. August d. Is.) 
Vverwendung der indischen „Madras-Jute“, „Aloefaser“ 
und des „Sisalhanfes“. 
Ein im Handel unter dem Namen „Madras- 
Jute“ bekanntes Erzeugnis des Madras-Distriktes 
dürste die weitere Aufmerksamkeit der deutschen 
Fabrikanten von Juteprodukten verdienen. 
Diese sogenannte „Madras-Jute“, welche in den 
nördlichen Distrikten der Madras-Präsidentschaft an- 
gebaut wird, darf nicht mit der Jute, welche vor- 
zugsweise in Bengalen kultlviert wird, verwechselt 
werden. Sie gehört zwar auch zu der Hibiscus- 
Familie, ist aber der bengalischen Pflanze bei. weitem 
nicht in Faser ebenbürtig. Man gebraucht sie daher 
nur als Zusatz zu der letzteren, um den Prels dieser 
in teuren Zeiten, wie in der verflossenen Saison 
und noch gegenwärtig, bei gewissen Jutefabrikaten ein 
wenig zu mindern. Die Madras-Faser wurde im 
vergangenen Jahre durchschnittlich zu 10 bis 12 Rs. 
quotiert, welcher Preis sich mit der augenblicklichen 
Quotterung für Bengal-Jute (60 bis 60,, Rs.) sehr 
günstig vergleicht. Verschiedene Fabrikanten in 
Dundee sowie auf dem Kontinent haben daher auch 
  
618 — 
schon diese billigere Jute als Zusatz bei der Her- 
stellung gewisser Qualitäten von Geweben aufge- 
nommen, und ihr Gebrauch dürfte, je mehr diese 
Faser bekannt wird, zunehmen. Besonders scheint 
man in Dundee diese Faser als Beimischung für 
Qualitäten, welche von Rußland gekauft werden, 
zu verwenden. Von der im Jahre 1905/06 vom 
Madras-Distrikt ausgeführten Quantität von 244 390 
ewis. nahm Großbritannien 211 161 cewts., während 
Deutschland sich mit 31 991 ewts. begnügte. Der 
Grund für diese geringe Ausfuhr nach Deutschland 
dürfte wohl besonders darin liegen, daß den deutschen 
Fabrikanten die Faser noch nicht zur Genüge be- 
kannt ist. Daß dieselbe aber immer mehr aufge- 
nommen wird, beweist die folgende Ausfuhrtabelle 
der letzten Jahre: 
ewts. Rs. 
1901 - 02. . . .. 36 416 216716 
1902—03. 64 787 436 687 
1903—0 4 81.279 589775 
1904 — 05. . . .. 177 796 1 395 155 
1905—066 244 3900 2601 406 
Die Hauptverschiffungsplätze sind Calingapatam, 
Bimlipatam und Cocanada, von welchen sie gewöhn- 
lich in. Eingeborenenschiffen nach Madras gebracht 
wird, um von dort nach Europa verschifft zu werden. 
Weitere Fasern, welche ebenfalls in der Präsident- 
schaft von Madras gewonnen werden und mehr die 
Beachtung der deutschen Fabrikanten verdienen, sind 
die Aloefaser und der Sisalhanf. Von ersterer 
wurden im letzten Jahr 37 601 cwts. im Werte 
von 488 350 Rs. und von letzterem 3411 cwts. im 
Werte von 36 905 Rs. nach Großbritannien ver- 
laden. Ein offizieller Bericht sügt diesen Zahlen die 
Bemerkung hinzu, daß diesen Fasern ein bei weitem 
größerer Markt offen stehen würde, wenn für die 
Reinlgung und Zubereitung, besonders für die Aloe- 
faser, bessere Maschinen nach Indien eingeführt und 
in Anwendung gebracht würden. Dieser letzte Punkt 
dürste für die Maschinenindustrie Interesse haben. 
Muster von Aloefaser können den Fabrikanten, 
welche Versuche anzustellen beabsichtigen, gegen Ver- 
gütung der Portoauslagen und dergleichen von dem 
Handelssachverständigen bei dem Kaiserlichen General- 
konsulat in Kalkutta zur Verfügung gesiellt werden. 
Das gleiche gilt für Muster von „Madras-Jute“. 
(Bericht des Handelssachverständigen bei dem 
Kaiserlichen Generalkonsulat in Kalkutta.) 
VVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVWVVVU 
Titeratur. 
Der Krieg in Südwestafrika und seine Be- 
deutung für die Entwicklung der Kolonie. 
Vortrag, gehalten in 35 deutschen Städten von 
Hauptmann Bayer vom Großen Generalstabe, 
früher im Generalstabe der Schutztruppe für Süd- 
westafrika. Mit einem Vollbild, 33 Abbildungen 
und 2 Karten im Text. Verlag von Friedrich 
Engelmann, Leipzig 1906. Preis 60 Pf.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.