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Reisausfubr aus Birma.
Das in Blrma für die Ausfuhr von Reis ver-
fügbare Quantum wurde von der Regierung, wie
angenommen wird, reduzlert. Die letzte Schätzung
von 2 125 000 Tons findet allgemein Glauben.
Dieses Quantum ist um 112 000 Tons kleiner als
das vorjährige. Die Ausfuhren in der ersten Hälfte
des laufenden Kalenderjahres übersteigen die des
Vorjahres um 188 000 Tons, so daß am 1. Juli
nur noch 440 000 Tons gegen 740 000 Tons im
Jahre 1905 verfügbar waren, wovon je 10 000 Tons
von Bassein und Moulmeln, der Rest von Rangoon
bis Ende November zur Ausfuhr kommen dürften.
In Anbetracht der schlechten Reisernte in Japan,
Südchina, Slam, Java und Indien wird dieses
kleine Quantum der Nachfrage kaum genügen. Die
Preise sind infolgedessen beträchtlich gestlegen und
zur Zeit annähernd 20 v. H. höher als am Anfang
der Saison; doch sträuben sich noch die Märkte im
Osten und Europa, höhere Preise anzulegen. Es
ist aber wohl mit Sicherheit anzunehmen, daß die
Preise bis zum Schluß der Satson noch anziehen
werden, vorausgesetzt, daß die billigen Frachten sich
behaupten.
Von der Alyabernte wurden nur 13 000 Tons
gegen 83 000 Tons im Vorjahre nach Europa
exportiert, doch wurde der Ausfall durch größere
Ausfuhren von Moulmein wieder ausgeglichen.
Europa fehlen an dem im vorigen Jahre be-
zogenen Quantum noch 150 000 Tons, Japan hat
seit den bedeutenden Kontrakten im November letzten
Jahres fast nichts hinzugekauft und importierte bis
jetzt nur die Hälfte des vorjährigen Quantums,
nämlich 150 000 Tons, ist aber ebenso wie Java,
da die Reisernten in Südchina, Siam und Saigon
einen Aussall von 40 v. H. ergeben haben, jetzt auf
Birma angewiesen.
Chittagong, hat in letzter Zeit stark gekauft und
nahm bereits über 100 000 Tons mehr auf als in
der gleichen Zelt des Jahres 1905.
(Bericht des Kais. Generalkonsulats in Kalkutta).
Dandel eschifus im Jabre 1905.
Der Überblick über den Handel Tschifus im
Jahre 1905 gewährt ein recht günstiges Bild. Wenn
auch die einheimische Ausfuhr um 2,2 Mill. Mk.,
oder ungefähr 5 v. H., zurückgegangen ist, so sind
doch Gesamtumsatz und Zolleinnahmen gestiegen, letz-
Mill. Mk. im
tere von 731 000 H. T.) = 2,1
Vorjahre auf 871 600 H. T. = 2,6 Mill. Mk.,
der höchste seit Bestehen des Platzes als Vertrags-
hafen eingekommene Betrag, wobei immer zu berück-
sichtigen ist, daß ein großer Teil der Einfuhren über
*) H. T. — Haikuan Tael.
kurs des Seezollamts für 1905
1904: 1 H. T. — 2,92 Mk.
Die in Klammern gestellten Zahlen beziehen sich auf
das Vorjahr 1904.
Amtlicher Durchschnitts-
: 1 H. T. = 3.7 Mk.;
Indien, besonders Kalkutta und
Schanghai und Tschifu gelangt und die Zölle dafür
schon dort erhoben werden. Das Geschäft bewegte
sich auf gesunder Grundlage. Käufer und Verkäufer
haben befriedigenden Gewinn erzielt. Zahlungsein-
stellungen chinesischer Firmen sind nicht vorgekommen.
Es ist anzunehmen, daß die Wlederherstellung fried-
licher Verhältulsse in der Mandschurel und die wei-
tere Erschließung dieses wichtigen Gebiets dem von
Tschifu aus dorthin gehenden Handel erneuten Auf-
schwung verleihen werden. Im Jahre 1905 war
die Ausfuhr nach der Mandschurei (Niutschwang),
wenn auch nach dem Friedensschluß, vom Oktober
1905 an, sich etwas erholend, noch schwach, ebenso
die Einfuhr von dort. Auf den allgemeinen Ver-
kehr mit Wladiwostok, Japan, Korea und den Plätzen
an der Ostseite des Golfs von Petschili hat der
russisch-japanische Krieg jedenfalls hemmend gewirkt,
gewisse Unternehmungen hinwieder begünstigt. Die
Grundlage des Handels bildet aber der Warenumsatz
mit den benachbarten Distrikten der Provinz, welche,
abgesehen von vorübergehenden Rückschlägen, eine in
größeren Zwischenräumen in die Augen springende
und, in Anbetracht des verhältnismäßig klelnen Ge-
bletes, erstaunlich steigende Aufnahmefähigkeit und
steigende Leistung in Ausfuhrerzeugnissen zeigen.
1890 belief sich der Wert der Einfuhr auf rund
8 Mill. H. T — 42 Mill. Mk. (nach damaligem
Kurse von 1 H. T. = 5,25 Mk.), derjenige der
Ausfuhr auf 4,8 Mill. H. T. = 25.2 Mill. Mk.
1905 jedoch: Einfuhr (nach Abzug der Wiederaus-
fuhr) 27 Mill. H. T. = 82,8 Mill. Mk. (zum
Kurse von 1 H. T. = 3.07 Mk.); Ausfuhr 11,9 Mill.
H. T. = 36.6 Mill. Mk.
Zu den altheimischen Industrien: Seidenspinne-
reien (unten bel dem Artikel „Seide“ besonders er-
wähnt), den Olmühlen und Bohnenkuchenfabriken
sind im letzten Jahre zwei mit Maschinen betriebene
Zigarettenfabriken hinzugekommen, deren tägliche
Leistungsfähigkeit 100 000 Stück beträgt und in denen
ein ausschließlich von Chinesen aufgebrachtes Kapital
von 180 000 und 150 000 Mk. angelegt ist. Der
amerlkanischen und japanischen Zigaretteneinfuhr wird
dadurch eine starke Konkurrenz bereltet werden. Es
werden nur sehr wohlfeile Sorten für den Bedarf
der großen Masse, der Kulis usw. angefertigt. Als
Arbeiter dienen zur Zeit noch Japaner, Männer und
Frauen; zugleich lernt man chinesische Frauen an,
deren Finger sehr geschickt sind (auch die Selden-
spinnereien beschäftigen viele Knaben). Der verar-
beitete Tabak wird, angeblich, aus Amerlka bezogen,
höchstwahrscheinlich aber stark mit einheimischem
gemischt.
Zusammenstellung der Ein= und Ausfuhren.
1. Gesamtumsatz: in 1000 H. T. oder 1000 Mk.
brutto 44352 (40 600) 136 160 (118 600)
mehr 1905 3762 11 518
ünetto: d. h. nach
i Abzug der Wie-
derausfuhren. 39 131 (34255) 120 132 (100 024)
mehr 1905 4876 14 969 2