Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVII. Jahrgang, 1906. (17)

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Deutschland exportiert, einen Wert von 8,1 Millionen namentlich treten Belgien und Deutschland als neue 
Mark darstellend. Die hamburgische Statistik ver--Kolonlalmächte auf. Das Hervorstechendste in dieser 
zeichnet für das gleiche Jahr 233 000 dz zu Periode ist die Aufteilung Afrikas und der Erwerb 
11,7 Millionen Mark. Hamburg exportiert danach der Philippinen durch Nordamerlla. Das Buch 
außer den deutschen auch Waren ausländischen Ur= schließt mit dem Jahre 1900. Beigefügt ist ein 
sprungs nach den Kolonien, und ebenso diente es Kolonialatlas, der die verschledenen Perioden karto- 
umgekehrt der Durchfuhr nach dem Ausland. Denn grayhisch illustriert, außerdem enthält der Text viele 
der deutsche Import aus Kamerun und Togo betrug kleinere Kartenskizzen. Die Orlentierung erläutert 
128 000 dz im Werte von 10,9 Millionen; im ein ausführliches Register. 
hamburgischen Freihafen trafen 239 000 d gleicher 2 
Herkunft zu 13.6 Millionen Mark ein. Die Ludwig Mahler: Praktische Grammatik der am- 
hamburgischen Wertziffern sind in beiden Richtungen harischen (abessinischen) Sprache. Selbstverlag des 
gestiegen. Verfassers, des Inhabers und Leiters des Poly- 
Deutsch-Südwestafrika empfing im Jahre 1905 glotten-Instituts zu Wien. 223 S. Preis 20 Mk. 
802 000 dz im Werte von 20,6 Millionen Mark Das Werk ist die erste praktische Grammatik 
aus Deutschland, 468 000 4z im Werte von der Césäna nsgus, der Königlichen Sprache, wie 
16.8 Millionen Mark aus Hamburg. In diesem Falle sie sich selbst bezeichnet, in deutscher Sprache und 
ist die hamburgische Ausfuhr geringer, die deutsche füllt deshalb eine wirkliche Lücke aus. Es zersfällt 
dagegen größer als die des Vorjahres gewesen. Die in vier Teile. Im ersten Teil werden die Grund- 
Ausfuhr Deutsch-Südwestafrlikas nach Deutschland lagen des Amharischen, Schrift, Aussprache, Laut- 
betrug 3000 dz und bewertete sich auf 0,3 Millionen bildung usw. behandelt, im zwelten die nicht ganz 
Mark; in Hamburg langten 5000 dz zu 0,2 einfache Formenlehre, im dritten die Syntax. Den 
Millionen Mark an. Die hamburgischen Ergebnisse Beschluß bilden Amharismen, d. h. Sprüchwörter, 
sind geringer gewesen als in früheren Jahren. Redensarten, Ubungsstücke und vor allem ein am- 
harisch-deutsches und deutsch-amharisches Wörterbuch. 
Schon diese kurze Inhaltsangabe zeigt, daß der Ver- 
iter fasser eine wirklich für die Proxis geeignete Grammatik 
4 Titeratur. geschaffen hat. Ein Vorzug des Werkes ist es meines 
Die territortale Entwicklung der europälschen) Erachtens, daß es sich auf die wirklichen Grundlagen 
Kolonien. Von Prof. Dr. Supan. des Amharischen beschränkt und alle etwaigen, wissen- 
Der Verfasser stellt die kolontale Entwicklung schaftlich wohl interessanten, den Anfänger aber nur 
an der Hand kartographischer Grundlage in chrono= verwirrenden Hinweise auf die verwandten Sprachen 
logischer Reihenfolge dar. Dabei kommt er zur Assyrisch-Babylonisch, Phönikisch, Arabisch, Hebräisch 
Unterscheidung von fünf Perioden: der spanisch= und Aramäisch vermeidet. Das Wörterbuch erhält 
portugiesischen von 1492 bis 1598, der holländischen vielleicht in der nächsten Auflage eine Vermehrung. 
von 1598 bis 1670, der französisch-britischen von Denn infolge der Tatsache daß das Amharische erst 
1670 bis 1783, der britisch-omerikanischen von jetzt unter Kaiser Menelik II. zur Amts= und damit 
1783 bis 1876 und schließlich der europäisch-ameri= Landessprache gemacht ist, und deshalb dem Geist 
kanischen seit 1876. Die spanisch-portugiesische Pe= der Regierung Meneliks entsprechend, unerwartet 
riode beginnt mit der Demarkationslinie, die Papst schnell modermsiert wird, wächst der Wortschatz des 
Alexander VI. zog, um den Streit zwischen Spanien Anharischen außerordentlich. Die große Bildungs- 
und Portugal zu beseitigen, eine Maßregel, die bei fähigkeit seiner Wurzeln erleichtert neue Wortbildungen, 
der damaligen mangelhaften Kartographie gerade wie auch der Verfasser gelegentlich hervorhebt, 
dan diente, don kalantaln ausst zwischen bede ja sehr. . 
ndern zu verschärfen. Die beiden folgenden Pe- » , ,- 
Ztåodew dizehoaaudischeund die»fkqazösiich-bkitische WWWWVWFWWW 
ingen eng mit dem politischen Übergewicht der be- · 
treffenden Mächte in Europa zusammen. Mit dem Tilerakur-Perxeichnis. 
Auf und Nieder desselben flutet auch die koloniale ¾ 
Betätigung auf und nieder. Mit der Unabhängig= der eingegangenen Böücher findet unter keinen Umständen statt. 
d Amerikas tritt dann auch dieser außer- Worterbuc, * — Wester 
europäische Staat ; ni — mann, Missionar der Norddeutschen Missionsgesellschaft. 
wüileng, öhrendwobekrr ner Mie eair 
die gänzliche Erwerbung Indiens und Australiens 
brosch. „geb. . 
durch England, der Abfall der spanischen und portu- (Der I. Teil bereits im #u. Is. erschienen. 
  
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Alle eingegangenen Bücher werden in diesem Teile aufgejührt. Be- 
sondere Besprechung erfolgt nach diesseitigem Ermessen. Rücksendung 
Hesischen alne und der Ausbau des russischen 9 E Suel. ror * Sanitcisoffiziere 
olonialre in Asien in die gleiche Periode fallen. ugen Kirch: Stammliste der Offiziere, Sanitätsoffizi 
· - - .- d ob Beamten der S truppe für Kamerun. 
Vom Jahre 1876 ab beginnt dann ein Mitwirken Abgeschloffen ur osn, doh 10 1906. 
. . 1. 
sämtlicher europäischer Mächte an der Kolonisation, Ernst Siefried Mituler und Sohn.
	        
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