aber eine ausgezeichnete Ware (good clear), die
wegen ihrer Durchsichtigkeit, Klarheit und Freiheit
von Flecken und Einschlüssen, wie wegen ihrer ge-
sunden, durchaus ebenen, riß und knickfreien Be-
schaffenheit zu Glimmerwaren, und natürlich auch in
der Elektrotechnik sehr gut verwendbar ist. Wir
schätzen den Wert der Proben auf etwa 5 Mk. für
ein Kilogramm.
Je eine Glimmerprobe befindet sich in der
Mineraliensammlung der Königlichen Geologischen
Landesanstalt.
Sur Abwehr der Wanderbeuschrecken.
Dr. Vosseler, der Leiter des biologisch-land-
wirtschaftlichen Instituts in Amani, das als Zentral-
stelle für das Studium aller Kulturschädlinge auch
ganz besonders mit der Erforschung der Heuschrecken-
plage in der Kolonie beauftragt ist, teilt interessante
Beobachtungen aus diesem Institut über die Abwehr
der Heuschrecken in Usambara mit. Es handelt sich
dabei um die bekannte Wanderheuschrecke. Dr. Vosseler
beschreibt ausführlich die Entwicklung des gefräßigen
Insektes. Die Larven beginnen schon im ersten
Stadium der Entwicklung zu wandern; die Ge-
schwindigkelt, mit der vier Tage alte Larven mar-
schleren, beträgt ein Meter in der Minute. Dem
Wandern der geflügelten Tiere geht ein Schwärmen
frühreifer Tiere über die rückständigen Altersgenossen
und ein Herumziehen in beliebiger Richtung auf
kürzere Entfernung voraus, wobei die Tiere sich in
ganz bedeutende Höhen erheben. Mit dem Beginn
der Geschlechtsreife hört diese Freizügigkeit auf.
Die nunmehr beginnenden eigentlichen Wanderungen
werden mit dem Winde unternommen, eine Elgen-
tümllchkeit, die allen Wanderheuschrecken gemeinsam
zu sein scheint. Die Ursachen des Wanderns sind
in vollständiges Dunkel gehüllt. Die Mittel zur
Abwehr des gefährlichen Insektes sind verschiedener
Art, mechanische, chemlsche und bakterielle. Für die
Eingeborenen Deutsch-Ostafrikas eignen sich vorerst
nur die mechanischen Mittel, wobel das Erschlagen
der Larven mit Ruten und das Hineintreiben in
Feuer die Hauptrolle spielt. Von den chemischen
Mitteln leistet Seifenlösung, die bei der Berührung
als Gift wirkt, vorzügliche Dlenste. Gegen drohende
Einfälle der Flieger kommen Qualmfeuer, Lärmen
und andere Scheuchvorrichtungen zur Verwendung.
Ganz auffallend wirkten die mittleren und höheren
Töne eines Signalhornes und Pistons auf die
Heuschrecken ein; anrückende Scharen, damit empfangen,
kehrten um und rissen aus. Schießen mit Gewehren
hatte weniger Erfolg. Die von anderer Seite vor-
geschlagene Anlage von Vogelgehölzen behufs Ver-
mehrung der natürlichen Feinde der Heuschrecken
hält Dr. Vosseler für aussichtslos.
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Togo.
Hissenschaftliche Sammlung.
Der Bezirksamtmann Dr. Kersting in Sokode
(Togo) hat dem Zoologischen Museum in Berlin
wieder eine sehr wertvolle Sammlung von Tieren
überwiesen. Sie enthält:
6 Vögel, 5 Felle und Schädel von Cercopi-
thecus, 3 von Procavia Kerstingi, 2 Löwenfelle,
1 Anomalurus laniger und 2 Ohren von Elephas.
Von den Säugetieren waren in der Sammlung
des Museums die grüne Meerkatze und die Klipp-
schiefer in diesem Klelde noch nicht vertreten, die
erstere scheint sogar eine neue Art zu sein, die in
dem südöstlichen Togogebiet zu fehlen scheint. Sehr
wichtig ist, daß nicht nur die Felle, sondern auch
die Skelette gesammelt sind. Die Löwenfelle werden
zur genauen Feststellung und Charakterisierung der
verschiedenen Löwenarten in jener Kolonie sehr gute
Dienste leisten. Die Elefantenohren von Basari
zeigen, daß in dem ganzen Gebiet des Volta zwischen
Kete Kratji und Basari dieselbe Art lebt. So ist
die Sammlung für die Lösung tiergeographischer
und systematischer Fragen von großem Werte, und
die Museumsverwaltung dem Sammler zu großem
Danke verpflichtet.
Deuksch-Südwelkafrika.
von der Gtavi-Eisenbabn.
Wie die Deutsch-Südwestafrikanische Zeitung be-
richtet ist am 23. August, mit Fähnchen und Gir-
landen reich geschmückt, der letzte Schienenzug für die
Otavibahn abgelassen worden. Am 26. August 1905
war die Strecke bls Omaruru fertiggestellt. Gerade
ein Jahr also nur hat der Bau von Omaruru bis
Tsumeb, 330 km, in Anspruch genommen, ein be-
merkenswertes Ereiguls; es dürfte damit die größte
Schrelltzet beim Bau einer Kolonialbahn erreicht
ein.
In Tsumeb wird jetzt zunächst die Wasserleitung
vom Otjikoto-See zu der Mine fertiggestellt werden.
Die Leitung hat eine Länge von etwa 22 km.
Die nächsten Züge von hier werden die Röhren für
die Leitung zu befördern haben und es wird nun-
mehr nicht mehr lange dauern, bis die herab-
kommenden Züge Erzfrachten mitbringen werden.
Auch für Gorob dürfte ein Mineningenieur nun-
mehr bald eintreffen.
Für Otiozongati zeigt sich von verschiedenen
Seiten reges Interesse. Die Hoffnung, daß für den
Bergbau die Zeit des Abwartens dem Ende ent-
gegengeht und das Handeln beginnen wird, scheint
deshalb nicht mehr ungerechtfertigt.