Nach ihrer Wirkungsmasse
wässerungsanlagen eingeteilt in:
Kanäle, perennial — das ganze Fahr= hin-
durch — inundation — nur bei Uber-
schwemmung Wasser erhaltend,
Wasserbecken zum Ansammeln des Regenwassers,
Quellen und
gemischte Systeme.
Die Kanäle entnehmen das Wasser den großen
Strömen. Die perennial-Kanäle sind mit großen
Stauanlagen versehen und so ständig mit Wasser
angefüllt und von dem örtlichen Regenfall unab-
hängig; die Flutkanäle — inundation canals —
sind einfacher und billiger, sie erhalten Wasser beim
Steigen der Ströme. Die Abhängigkeit der nutz-
baren Wassermenge von dem jeweiligen Steigen des
Wasserspiegels des Mutterstromes beschränkt das
letztere System nur auf kleinere Flächen.
Das Ansammeln des Regenwassers findet be-
sonders in der Provinz Bombay statt, in welcher
ausgedehnte Stauanlagen hergestellt worden sind.
In dem regenarmen Belutschistan hat man tiefe
Schächte in die Hügel getrieben und so natürliche
Quellen erschlossen.
Der finanzielle Erfolg der Bewässerungsanlagen
ist in den einzelnen Provinzen sehr verschieden, je
nach den klimattschen, kulturellen usw. Verhältnissen
des Landes. Für einen wirtschaftlichen Schiffs-
verkehr sind die künstlichen Wasserstraßen, trotz ihrer
gewaltigen Ausdehnung, zum großen Teil nicht ge-
eignet, weil die Linienführung und der Wasserstand
ausschließlich mit Rücksicht auf eine vorteilhafte Be-
wässerung des Landes bestimmt sind.
Die Verzinsung der für die Bewässerung ange-
legten Kapitalien war größtenteils sehr günstig; es
ergab sich teilweise eine Nettoeinnahme von 20 und
mehr v. H. des Anlagekapitals. Im Durchschnitt
darf auf eine Verzinsung von 7 bis 10 v. H. ge-
rechnet werden.
Infolge der günstigen Erfahrungen sind die Be-
wässerungsanlagen in den einzelnen Provinzen be-
deutend erweitert und vervollkommnet worden.
werden die Be-
—
—l'*is
Gummimarkt auf Eeplon.
Der Gummimarkt in Ceylon hat sein einseitiges
Gepräge beibehalten, der größte Teil, etwa 70 v. H.
geht in Konsignation nach London, während fast
aller an Ort und Stelle feilgebotene Gummi für
amerikanische Rechnung aufgenommen wird. Nach
Deutschland ging während der letzten drei Monate
nur ein kleiner Bruchteil von etwa 1600 lbs.
Die Preise haben in der letzten Zeit etwas
nachgegeben, man bezahlt heute für allerfeinste
Qualität etwa 4 Rupien, während elwas geringere
Sorten bereits für 3.75 Rupien zu haben sind.
In Rußland begegnet die Einfuhr Schwierig-
keiten, weil man die feinen, hell aussehenden Ceylon
690
„Biskults“ nicht als Rohprodukt passieren lassen
will. Der Unterschied im Zoll ist sehr erheblich
(7 Rubel pro Pud), so daß man sich möglicher-
weise veranlaßt sehen wird, unscheinbar aussehenden
Scrap Rubber extra für diesen Markt herzustellen.
(Vericht des Kaiserl 1rllenlan in Kalkutta vom
August
Britisch-Ueu-Guinea, Rlima und Bevölkerung.
Über Klima und Bevölkerung Britisch-Neu-
Guineas bringt Le Mouvement Géographique einen
ausführlichen Bericht, der auch für uns Deutsche von
Interesse sein dürfte, da Deutsch= und Britisch-Neu-
Guinea klimatisch und ethnographisch sehr ähnliche
Verhältnisse aufweisen.
Neu-Guinea, das dicht am Aquator liegt, hat
ein sehr heißes Klima. Die Temperatur ist fast
während des ganzen Jahres die gleiche. Das Klima
ist für Europäer an vielen Plätzen entnervend; es
ist für dlese z. B. im Sommer sehr schwer, eine
dauernde Arbelt zu leisten. Die Orte, an denen
regelmäßige meteorologische Beobachtungen gemacht
worden sind, sind noch selten, und die Aufzeichnungen,
welche man besitzt, sind noch zu ungenügend, um
sich eine allgemeine Meinung über das Klima bilden
zu können. Die nachfolgende Taobelle gibt annähernd
den Durchschnitt einiger Aufzeichnungen, die im Laufe
mehrerer Jahre in Port-Moresby, in Daru und in
Sogeri gemacht worden sind. Port-Moresby liegt
an der Küste auf dem 9° 29° 107 südlicher Breite
und auf dem 147° 8' 40“ östlicher Länge. Daru
liegt in 80 m Höhe ü. M. auf dem 9° 4° 197/
südlicher Breite und 143° 13°8 östlicher Länge;
Sogeri befindet sich 533 m über dem Meeresspiegel,
auf dem 9° 23° südlicher Breite und 147° 307
östlicher Länge.
ort-
mrts Daru. Sogeri.
Höchste Temperatur 30% C 31°9%0 32°0
Niedrigste Temperatur 23·0 22°0 17°0
Mittlere Temperatur 26°0C0 26°C0 24°0
Jährlicher Regen 1m O!0 2m 38 2Em 35
Zahl der Tage im Jahre,
wo Regen fällt. 120 175 150
Atmosphärische Facch-
tigkeit 72 P.. 76 P.c. 82 p.c.
Auf Samarai, einer Insel, welche der östlichen
Küste Neu-Guineas vorgelagert ist, beträgt das Mittel
der jährlich niedergehenden Regen 3 bis 3,25 m.
Das Mittel der jährlichen Niederschläge in dem ge-
birgigen Innern der Insel wird auf 3,80 m
geschätzt.
Im allgemeinen ist das Klima Neu-Guineas
erträglich. Es steht fest, daß das gelbe Fieber,
die Pocken und die Pest nicht herrschen. Nur die
Malaria tritt recht häufig auf und der regelmäßige
Gebrauch des Chinins in starken Dosen ist für die
weiße Bevölkerung ein notwendiges Übel. Natürlich