Titeratur.
Die Entwicklung der deutschen Seeinteressen
im letzten Jahrzehnt. Zusammengestellt im
Reichs-Marine-Amt. E. S. Mittler & Sohn,
Berlin 1905. Mk. 2,—.
w Der Inhalt des dem Reichstag vorgelegten
elßbuchs „Die Entwicklung der deutschen See-
nteressen im letzten Jahrzehnt- darf die weltest-
gchende Beachtung in Anspruch nehmen. Es ist
aher im Hinblick auf die gegenwärtigen Reichstags-
fot andlungen als ein höchst dankenswerter Ent-
chuß der Schriftleitung der „Marine-Rundschau“
3 begrüßen, daß sie in einem Sonderheft ihrer
itschtift das gesamte in jener Denkschrift vom
# ichs-Marine-Amt zusammengestellte statiftische Ma-
rrial nicht nur ihren Abonnenten kostenfrei zur
9 ügung stellt, sondern auch darüber hinaus allen
nteressenten zugänglich macht. Die mit großer
o e und aus durchaus authentischen Quellen ge-
8 pften Angaben zeichnen sich durch unbedingte
anderlässigkeit und eine Vollständigkelt aus, wie sie
* erweitig auch nicht annähernd bisher geboten
#afkden ist. In fünfzehn Abschnitte gegliedert, um-
27 en sie nachstehende Gebiete: 1. Bevölkerung,
Aunderung und Deutsche im Auslande. — II. Der
De eil des Seebandels am Außenbandel. — III.
diutsche Schiffahrtsverkehr. — IV. Die Reederel.
do V. Schiffau. — VI. Hafenwesen. — VII.
hohhseefücherel. — VIII. Seekabel. — IX. Kapital-
Lolchen im Auslande, speziell übersee. — X. Die
#6 mien. — XI. Konsum und Emkommen. — XII.
Vertretung der Handelsinteressen im Ausland.
kn den I. Deutsche Schulen, Kirchen und Missionen
uu Kolonien und im Auslande. — RXIV. Die
gaben für Flotte und Landheer und ihre Stellung
Zu .dausbalt der wichtigsten Großstaaten. — XV.
mariammenstellung der 1905 bei den größeren Kriegs-
nen vorhandenen Linienschiffe und großen Kreuzer.
reentter7 des Landungskorps S. M. S.
[Wabicht während des Herero-Aufstandes
#ur Südwesst-afrika. Januar/Februar 1904.
r— amtlichen Materials bearbeitet im
"4 Balkab der Marine. Mit 6 Skizzen im Text.
66 Pibest zur Marine-Rundschau 1905.) 1905.
as
Marine-Expeditionskorps in Südwest-
kris während des Herero-Aufstandes.
A##nts rund amtlichen Materlals bearbeitet im
ç arorstab der Morine. Mit 30 Seizzen und
weschaun Tisehrus. (II. Beiheft zur Marine-
)17905. Ml. 1.—. E. S.
#ur 4 Sohn, Berlin SW.
Wirken uverlässiges Bud von dem Eingreifen und
Aufgabe er Marinemannschaften, denen die schwere
brigen — in Südwest-Afrika die erste Hülse zu
die päteren Unternehmungen vorzubereiten,
23
#geben diese zwei vorgenannten Schriften, welche so-
eben als Beibeste zur „Marine-Rundschau“ erschienen
find. In erster Linie als bleibende Erinnerung für
die betelligten Marinemannschaften bestimmt, werden
diese beiden Heste auch in welteren Kreisen Interesse
erwecken und dazu beitragen helsen, daß das, was
von seiten dieser Marineangehörigen an Pflechttreue,
Mut und Ausdauer aufgewendet wurde, nicht der
Vergessenheit anheimfällt.
Taschenbuch der Kriegsflotten VII. Jahr-
gang 1906. Mit teilweiser Benutzung amtlichen
Materials herausgegeben von B. Weyer, Kapitän=
leutnant. Mit 410 Schiffsbildern. München,
J. F. Lehmanns Verlag. Preis mit Nachtrag
Mk. 4,50
Das deutsche Taschenbuch der Kriegsflotten dürfte
sich infolge selner Vollständigkeit und Zuverlässiskeit
nicht nur in der deutschen sondern auch in den
meisten Kriegsflotten der Welt völlig eingebürgert
haben. Für die gute Aufnahme, die es fand, mag
der Umstand sprechen, daß trotz hoher Auflage in
den letzten Jahren drei Neudrucke veranstaltet werden
mußten. Damit das Toschenbuch das ganze Jahr
möglichst vollständig ist, erscheint im Juni ein Nach-
trag, der alle bis dahm vorgekommenen Anderungen
enthält. Dieser Nachtrag wird allen Käufern kosten-
frei zugestellt.
Dr. Max Eckert: Leltfaden der Handels-
geographie. Leipzlg, G. J. Göschensche Buch-
hondlung. 1905. 248 S. 8°. «
Das vorliegende Buch bildet einen Auszug aus
einem größeren Werk des Verfassers „Grundriß der
Handelsgeographie" und ist für die Hand des
Schülers bestimmt. Des knappen Raumes wegen
werden den deutschen Kolonien nur vier Seiten ge-
widmet. Bei einer Neuauflage würde es sich empfehlen,
hier auf einige Verbesserungen der Angaben Bedacht
zu nehmen. Weder in Neuguinea noch in Ost-
afrika oder Kamerun spielt der Tabakbau eine
nennenswerte Rolle. Der Satz „Alle deutschen
Kolonien, mit Ausnahme von Deutsch-Südwestafrika,
besitzen Gummt liefernde Bäume“ beruht wohl auf
der häufig vorkommenden Verwechselung zwischen
Gummi und Kautschuk. Gummi würde sich vor-
aussichtlich gerade in Südwestafrika produzieren
lassen. Von Ostafrika wird gesagt, daß dort Vanille,
Tee, Betelnüsse, Kardamomen, Affenbrotbäume und
Mangobäume gedeihen. Diese Zusammenstellung
giebt kein richtiges Bild von der wirtschaftlichen
Leistungsfähigkeit der Kolonie. Die Affendrotbäume
(Baobab) sind kelne Nutzpflanzen, vielleicht liegt hier
eine Verwechselung mit dem Brotbaum der Süd-
see vord