Dürre des Jahres 1905 zurückzuführen und auf
die schlechte Qualität der von den Eingeborenen zu
Saatzwecken zurückbehaltenen Erdnüsse. Die über-
wiegende Menge der Erdnußausfuhr ging nach
Frankreich, sie betrug 24 431 Tonnen im Werte
von 138 387 L. Nach Deutschland wurden davon
für 12 127 verschifft.
Deutschlands Anteil an der Ausfuhr ist gering
und nicht besonders aufgeführt. Der Anteil Frank-
reichs betrug 76 v. H. und derjenige Großbritanniens
5,5 v. H.
(Nach dem Berichte des Gouverneurs von Gambiea für 1905.)
Handel der Regentschaft Tunis 1905.
Der Handelsverkehr der Regentschaft Tunis be-
zifferte sich im Jahre 1905 auf 149 231 000 Franken
oder auf 10 985 000 Franken weniger als im Vor-
jahre. Auf die Einfuhr entfielen davon 90 954 618
Franken gegen 83 384 437 Franken im Vorjahr
und auf die Ausfuhr 58 276 577 Franken gegen
76 831 787 Franken.
Während die Ausfuhr, die den Schwankungen
der landwirtschaftlichen Produktion unterlegen ist,
im Jahre 1905 infolge der mangelhaften Zereolien-
ernte elnen Ausfall von 18,6 Millionen Franken
auszuweisen hatte, hat die Elnfuhr, welche im Jahre
1904 zum Stillstande gekommen zu sein schien, die
bisherige aussteigende Tendenz fortgesetzt und im
Jahre 1905 eine Zunahme um 7.,6 Millionen
Franken erfahren.
Amtliche Veröffentlichungen geben den Anteil
der hauptsächlichsten Verkehrsländer an der Ein-
und Ausfuhr der Regentschaft in den beiden letzten
Jahren, wie folge an:
Einfuhr Ausfuhr
Länder 1904 1905 1904 1905
Werte in Franken
Frankreich 46 420 289 47 903 076 41 769 519 24 *3 888
Algerien. . 6545 575 8798 263 7 935157 6744 184
3321 615 " 288 793 2
Dhlanen 1278800 1591 296 1 028 201 1 465 628
Belgien 1 988 447 1713 968 2 651 353 2686 757
England 88349 425 7 670 501 8247 111 6713260
Osierreich 1358 446 1 688 437 379 569 428607
Italien 5910 916 5 385 058 9141 575 9886 396
Der Anteil Frankreichs an der gesamten Handels-
bewegung Tunesiens ist also bei weitem der be-
deutendste; er benng im Jahre 1905 48 v. H.
gegen 55 v. H. im Jahre 1904 und 57 v. H.
im Jahre 1903. Zu dem Gesamtwerte der Einfuhr
hat Frankreich im Jahre 1904 mit 55,68 v. H.
und zu dem Gesamtausfuhrwert mit 54,36 v. H.
beigesteuert.
Die Haupteinfuhrwaren der Regentschaft be-
werteten sich im Jahre 1905, wie folgt:
Franken Franken
Bauholz .2 Maschinen 5 302 761
wralien 8 716 494 Kleider. 916 307
2 310 519 Leder 1 973 044
—1
Abniuinarn 3957 07
Mehl . 6637 066
3819 126
Baumwollgewebe 1 217 862
Wein und Älkohol 1 401 791
Metalle und
Metallwaren
807
Die Hauptausfuhrwaren erreichten im Jahre
1905 folgende Werte:
Franken Franken
Schwämme 1998 996 BViehh.. 2920265
Halfagras. 3239060 Weizen 1 503 013
Olivenöl 5 768 541 Gerste 3 076 558
ole# . 1 481 625 L rinminesen 473 627
Häut . 30%4 187 Wollwaren 217 823
Leahhene Fische 543 613 Wein 261 215
Farb= u. Gerb-
stossfe 933376
Der beträchtliche Ausfall von 18,5 Millionen
Franken, den der Wert der Ausfuhr des Jahres
1905 gegen das Vorjahr aufweist, ist lediglich auf
den Rückgang der Ausfuhr von landwirtschaftlichen
Produkten zurückzuführen.
Die nachfolgende Gegenüberstellung der Ausfuhr
landwirtschaftlicher Erzeugnisse in den Jahren 1905
und 1904 gibt hierüber ein anschauliches Buld:
905 1904 Unterschied
Werte in 1000 Franken
Weizen 15 8 — 7299
Gerste 3 076 10 326 — 7250
Hafer 1 802 4379 — 2577
Bohnen 412 743 — 331
Dari ... 1 67 — 66
Zinsagt .... 99 228 — 129
Oliven . 5768 8 530 — 2762
Wein m Fässern . 205 1660 — 1455
Hammel . 639 1534 — 8395
Fischereierzeugnisse 1756 2662 — 906
15261 38 931 — 23670
la Tunisie
(Nach dem Rapport sur la Situation de
en 1905.)
Autzbarmachung indischer gerbstoßhaltiger pflanzen.
In dem Jahresberichte der indischen Abtellung
des englischen „Imperial Institute“ für 1905/06
werden einige Ergebnisse von Untersuchungen gerb-
stoffhaltiger Pflanzen veröffentlicht, die für das
Gerbereigewerbe von Interesse sein dürften. Die
Untersuchungen erstreckten sich auf die als Caesalpina
digyna bekannte Pflanze, deren Schoten sich als
tanninreich erwiesen haben und bei den Labora-
torienversuchen ein gutes Ledergerbmittel abgaben.
Auch mit größeren aus Indien bezogenen Mengen
sind daraufhin Versuche in größerem Maßstabe in
Gerberelen vorgenommen worden, die zur vollen
Zufriedenheit verlaufen sind, so daß sich eine beträcht-
liche Nachfrage nach diesem Gerbmaterial entwickelt
hat, die indessen bisher nicht befriedigt werden
konnte, da die Pflanze in hinreichenden Mengen in
Indien nicht vorkommt. Es ist daher der Anbau
dieser gerbstoffhaltigen Pflanze bereits in Erwägung
gezogen.
Auf Ansuchen der Forstabteilung der indischen
Regierung sind sodann auch mit den Rinden der
Shorea robusta und der Terminalia tomentosa
Gerbeversuche veranstaltet worden. Diese Bäume,
die in Indien in großen Beständen vorkommen und
das erforderliche Bauholz liefern, könnten zwar ein