Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVIII. Jahrgang, 1907. (18)

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Acres zur entsprechenden Zeit im Vorjahre. 
Daraus ergibt sich also eine augenscheinliche Ab- 
nahme um 16 v. H.; aber es ist dabei in Berück- 
sichtigung zu ziehen, daß die Berichte die Größe 
der Flächen nach dem Stande von Ende Juli 1907 
angeben und daß in den meisten bedeutenden 
Anbaugegenden erst am Ende dieses Monats die 
Regen einsetzten. 
Ein Versuch, den voraussichtlichen Ertrag für 
die kommende Ernte abzuschätzen, ist nicht gemacht 
worden, aber aus allen Gegenden — mit Aus- 
nahme der nordwestlichen Grenzprovinz, welche 
für gewöhnlich nur mit 0,2 v. H. an der Gesamt- 
anbaufläche beteiligt ist — wurde der Stand der 
Saaten als gut und ziemlich gut gemeldet. 
Die Schätzung gibt die Anbaufläche für den 
Monat August 1907 folgendermaßen an: 
–9 31 — 5% 
Provinzen u. Staaten 190705 * 07 10905/06 
Fläche in 1000 Acres 
Bombagy, einschl. der 
  
Eingeborenenstaaten 1275 1 700 1 453 
Madras, Naihatwari- 
dörfer 120 104 95 
Zentralprovinzen“ u. 
erar 1015 4684 4 696 
Punjab, einschl. der 
Eingeborenenstaaten 1 104 1 413 1 684 
Nordwestliche Grenz- 
provinz 48 59 3 
Vereinigte Provinzen 1 100 1 475 1 350 
Ajmer-Merwara 3 12 14 
Bengalen 61 52 
Ostbengalen u. 2 a nicht eingegangen 
Burma . 18 186 182 
Hyderabad .2 2608 1809 
Mysorer 8 2 10 
Zentralindien, mit 
Ausnahme von 
Gwalior, Bundel- 
khand u. Bhopawar 351 435 403 
Rajputana . 331 404 144 
Zusammen 11.041 13 143 11 929 
Aus den Einzelberichten der Provinzen, denen 
der Prozentsatz, mit welchem sie an der Gesamt- 
baumwollfläche Britisch-Indiens beteiligt sind, in 
Klammern beigesetzt ist, mögen noch folgende 
Angaben über den Stand der Baumwollsaaten 
hervorgehoben werden: 
Der Bericht aus Bombay bezieht sich nur 
auf die Frühsaaten des Dekkan (8,2 v. H.), die 
bis zum 1. August d. Is. eine Fläche von 
1 275 000 Acres einnahmen und im Vergleich 
mit der vorjährigen Schätzung um 25 v. H. ge- 
ringer ausfielen. Der Regenfall war zuerst günstig, 
und die Aussaaten nahmen in der ersten Juni- 
woche im Norden rechtzeitig ihren Anfang; aber 
  
eine lange Unterbrechung nach der dritten Juni- 
woche hielt die Feldarbeiten auf, und die Saaten 
gingen stellenweise nicht auf oder die jungen 
Pflanzen verdorrten. In der dritten Juliwoche 
setzte indessen ein reichlicher Regen ein, so daß 
die Aussaaten wieder aufgenommen und, wo es 
nötig war, Nachsaaten vorgenommen werden 
konnten. In Süddekkan begannen die Aussaaten 
in der zweiten Julihälfte, also 14 Tage später als 
gewöhnlich. Die zeitig ausgestreute Saat steht 
ziemlich gut, die Spätsaat keimte gerade auf. 
Madras (8,8 v. H.). Die gesamte bis Ende 
Juli in den Raiyatwaridörfern (etwa zwei Drittel 
der Provinz) besäte Fläche wird zu 120 000 Acres 
gemeldet; sie ist also um 15 ½ v. H. größer als 
im Vorjahre. Die Vergrößerung wird dem recht- 
zeitigen Regen zugeschrieben. Die Nicht-Raiyat- 
waridörfer haben eine Fläche von 13 600 Acres 
mit Baumwolle bepflauzt und damit das Arcal 
gegen das Vorjahr um 18 v. H. ausgedehnt. Die 
Saat steht ziemlich gut und gut, stellenweise bedarf 
sie aber des Regens. 
In den Zentralprovinzen und Berar 
(23,4 v. H.) trat der Monsun spät ein, aber die 
hauptsächlichsten Baumwollgegenden erhielten aus- 
reichenden Regen. Die Aussaaten erfolgten, ob- 
wohl spät, im allgemeinen mit Erfolg, und das 
Aufkeimen ging gut vonstatten. Wegen des un- 
7 Feitigen Regens in der Nagpurgegend und der 
mangelnden Feuchtigkeit an anderen Stellen 
wurden einige Nachsaaten erforderlich. Das Baum- 
wollarcal beträgt in den Zentralprovinzen nach 
roher Schätzung 1 473 000 Acres und ist um 
6 v. H. größer als im Vorjahre. In Berar wird 
die Fläche auf 2 542 000 Acres geschätzt gegen 
3 294 000 Acres im Vorjahre, was einer Ab- 
nahme von 23 v. H. gleichkommt. Für beide 
Provinzen ergibt sich ein Rückgang der Baum- 
wollfläche um 14 v. H. Die Aussichten der Ernte 
sind im allgemeinen günstig. 
Aus Punjab (7,9 v. H.) wird die in den 
britischen Teilen mit Baumwolle bestellte Fläche 
zu 995 000 Acres gemeldet gegen 1 259 000 Acres 
im Vorjahre; sie ist also um 21 v. H. zurück- 
gegangen. In den Eingeborenenstaaten beträgt 
die Anbaufläche 109 000 Acres gegen 154 000 
Acres im Vorjahre; sie hat hier also um 9,2 v. H. 
abgenommen. Der große Rückgang wird in der 
Hauptsache auf den Mangel an rechtzeitigem Regen 
zurückgeführt, teilweise auch auf das Vorherrschen 
der Pest in einigen Gegenden zur Saatzeit. 
Für die nordwestliche Grenzprovinz 
(0,2 v.H.) ist die bestellte Fläche zu 48 000 Aeres 
(davon 33.000 Aeres bewässert) gemeldet worden 
gegen 59 000 Acres zu derselben Zeit im Vor- 
jahre und 61 000 Acres, wie sie im Vorjahre im 
Schlußbericht festgestellt wurde. Der Regenfall
	        
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