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10. August d. Is. veröffentlichten Gesetzentwurfe
vom gleichen Tage soll die Ausfuhr von Straußen
und Straußeneiern in gleicher Weise wie in der
Kapkolonie und Natal verboten werden.
Gründung einer Diamantschlelferel -Industrie
in Südafriha.
Von dem Bestreben geleitet, die Einnahme-
quellen der Kapkolonie zu erhöhen und die un-
günstigen Geschäfts= und Arbeitsverhältnisse Süd-
afrikas durch Schaffung neuer Industriezweige zu
heben, hat sich eine am 1. August d. Is. in
Kapstadt unter dem Vorsitze des Mayors von
Kapstadt tagende öffentliche Versammlung für die
Einführung eines Ausfuhrzolls auf Diamanten
sowie dafür ausgesprochen, die Unterstützung der
Regierung für eine zu gründende Diamantschleiferei-
Industrie zu erbitten.
Nach einem in der Cape Times vom 2. August
d. Is. enthaltenen Versammlungsberichte hat sich
die „Asscciation for the Promotion of the Dia-
mond Cutting and Polishing Industry in the
Cape Colony"“ mit der britischen Konsularvertretung
in Holland — wie es scheint — erfolgreich in
Verbindung gesetzt, um einen Stamm von Dia-
mantschleifern zur Auswanderung nach Südafrika
zu veranlassen. Die Kosten hierfür sollen aus
dem zu erhebenden Ausfuhrzoll für rohe Diamanten
bestritten werden.
(Bericht des Kaiserl. Lenoralkonsulgte in Napstadt
vom 6. August d. J
Verschiedene Mitteilungen.
„Bitte an alle Jäger in Rfrihba.“
Wir werden um Aufnahme der nachstehenden
Notiz gebeten:
„Seit mehreren Jahren führt die Vogel-
warte Nossitten auf der Kurischen Nehrung in
Ostpreußen einen Vogelzugsversuch durch, der
darin besteht, daß Zugvögel mit Fußring ver-
sehen aufgelassen werden, aus deren Erbentung
und Wiedereinlieferung wichtige Schlüsse über
Richtung und Schnelligkeit des Vogelzuges, über
das Alter der Vögel und dergleichen gezogen
werden können. Bis jetzt sind namentlich Nebel-
krähen (Corvus cornix), verschiedene Möwen-
arten, namentlich Lach-, Sturm= und Herings-
möwen, ferner Strandvögel und Rotkehlchen
verwendet worden, die zum Teil schon recht
günstige Resultate geliefert haben, indem nicht nur
aus Deutschland, sondern auch vom Auslande,
von Rußland, Frankreich, Italien, zahlreiche
Ringe wieder eingeliefert wurden.
In diesem Jahre sind nun auch gegen
1000 Störche gezeichnet worden, deren breite
Ringe weithin sichtbar sind. Sie tragen die Auf-
schrift: Vogelwarte Rossitten, Germania, nebst
Nummer. Es wäre für die Wissenschaft von
Wert, wenn solche Ringe aus den afrikanischen
Winterquartieren der Störche wieder eingeliefert
würden, und so ergeht an alle Jäger und Natur-
beobachter die Bitte, auf solche gezeichnete Störche
zu achten und die erbeuteten Ringe an die
Vogelwarte einzuschicken, eventuell auch nur die
Ringnummern zu melden. Ebenso möge man
jede Gelegenheit benutzen, für das Bekanntwerden
des Versuches in Afrika freundlichst zu wirken.
Namentlich die in das Innere des Landes
ziehenden Expeditionen mögen den Störchen be-
sondere Aufmerksamkeit widmen.
Dr. J. Thienemann,
Leiter der Vogelwarte Rossitten.“
erhöhung der Übertahrtspreise der ostasialischen
und australlschen Relchspostdampfer-Tinien.
Infolge der in den letzten Jahren eingetre-
tenen Betriebsverteuerung hat der Norddeutsche
Lloyd mit Genehmigung des Reichsamts des
Innern die UÜberfahrtspreise der ostasiatischen und
australischen Reichspostdampfer-Linien um zehn
Prozent erhöht.
Citeratur.
Adam Mischlich, Wörterbuch der Haussa-
sprache. I. Teil: Haussa—Deutsch. (Band XX
der Lehrbücher des Seminars für orientalische
Sprachen zu Berlin.) Berlin 1906. Druck
und Verlag von Georg Reimer.
Bescheiden neunt der Verfasser, indem er in
vorliegendem stattlichen Bande die reife Frucht
langjähriger Mühen der Offentlichkeit übergibt,
sein Werk nur einen Baustein für ein dermaleinst
von späteren Forschern in größerem Stil anzu-
legendes Haussalexikon. Und gewiß, wer in
dauerndem Verkehr mit Eingeborenen eine An-
schanung dieser meistgesprochenen unter den
autochthonen Sprachen Afrikas gewonnen hat, wird
ihm darin beipflichten, daß ihr Reichtum kaum zu
erschöpfen ist, daß noch mancher Beitrag will-