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keine Fortschritte machen können, wie nachstehende
Zahlen zeigen:
Ausfuhr= Ausfuhr-
Jahr menge Jahr menge
Ardebs Ardebs
1894/99 (Durch- 1902/03 2 972 825
schnitt) 3 223 076 1903/04 2 976 057
1899/1900 3 511 667 1904/05 3 231 515
1900/01 3 016 085 1905/06 3244 264
1901/02 3 484 368
Für das Kalenderjahr 1906 stellte sich Agyp-
tens Ausfuhr von Baumwollsamen auf 3 693 130
Ardebs oder 994 937 967 lbs, woran die wich-
tigeren Bezugsländer folgendermaßen (in 1000 lbs)
beteiligt waren: England 855 052, Frankreich
69 810, Deutschland 43 729, Isterreich- Ungarn
17 223, Belgien 894, Niederlande 553. Der
Versand richtet sich also zum weitaus größten
Teil nach England, und zwar in der Hauptsache
nach Hull, dem Zentrum der englischen Olindustrie.
Auch die Ausfuhr von Olkuchen geht fast
ausschließlich nach England, das von der 74 454
Tons betragenden Versandmenge des letzten
Jahres 71 007 Tons aufnahm; nach Frankreich
wurden 3194 Tons, nach Deutschland 217 Tons
Olkuchen ausgeführt.
Die umfangreiche Verschiffung von Baumwoll-
samen aus Agypten bedeutet einen großen Verlust
für den Boden des Landes, denn gerade der
Samen der Baumwollstaude entzieht und enthält
die meisten Bodennährstoffe. Der Umstand näm-
lich, daß die im Samen aufgespeicherte Kraft dem
Boden in irgend einer Form nicht wieder zu-
geführt wird, zwingt den ägyptischen Bauer zum
Gebrauch ausländischen Kunstdüngers, zumal der
Nilschlamm nur wenig Stickstoffgehalt hat. Die
Baumwollsamenöl-Industrie in Agypten entwickelt
sich indessen stetig, wenn auch langsam, und
spätestens nach zehn Jahren dürfte sie voraus-
sichtlich den größten Teil der gesamten Samen-
produktion des Landes selbst verarbeiten.
(Nach Dailx (lonsular und Trade Reports.)
Die Baumwollernte in den Vereinigten Staaten
von Rmerika 1906/07.
Nach zuverlässigen Feststellungen hat die
Gesamternte an Baumwolle in den Vereinigten
Staaten in der letzten, inzwischen zum Abschluß
gelangten Saison 1906/07: 13 539 948 Ballen
betragen.
Die Gesamtbaumwollernte in den Baumwolle
produzierenden Staaten der Union hatte
in der Saison 1905/06 11 346 000
.1904/05 13 566 000
123903/04 10 011 00
-135002/03 10 728 000
Ballen ergeben.
Die bisher größte Ernte der Saison 1904/05
ist also auch in diesem Jahr nicht ganz erreicht
worden.
Zum Zwecke einer genauen Feststellung der
Baumwollvorräte in den Vereinigten Staaten
während der letzten Saison werden zum Gesamt-
ergebnis der Ernte folgende Beträge hinzuzu-
zählen sein:
Ballen
Restbestand von der vorigen Saison 193 816
Exportierte und wieder Mmrückgesandte
Rohbaumwolle 36 837
Hiernach Gesamtvorrat . 13770601
Hiervon wurden exportiert:
nach Großbritannien 3 750 558.
907 12
-Frankreich.
dem übrigen uropäiichen Kon=
tinent 3 451 207
-Mexiko 839
Japan= ... 254 747
Gesamtexport 8 364 478
Von den Baumwollspinnereien der Nord-
staaten der Union und Kanada sind in der letzten
Saison . .2638312 Ballen,
von den Baumwollspinnereien
der Südstaaten der Union
Baumwolle bezogen worden.
Gesamtverbrauch in der Union
und Kanada. 5 132 881 Ballen.
Hiernach hat der Weltbedarf an amerikanischer
Baumwolle in der abgelaufenen Saison 13 497 359
Ballen betragen. Verglichen mit dem Gesamt-
vorrat an amerikanischer Baumwolle ergibt sich
somit für die neue Saison ein Restbestand von
273 242 Ballen.
Im größten Teil des Baumwollrayons sind
die Witterungsverhältnisse in den letzten Wochen
sehr günstig gewesen, nur Mittel- und Südtexas
haben durch Trockenheit und Hitze gelitten.
Die Entwicklung der Baumwollpflanzen ist je
nach Lage der Felder um zehn Tage bis drei
Wochen rückständig; es ist daher ein möglichst
spätes Eintreten von Frostwetter für die weitere
Entwicklung der Pflanzen von größter Wichtigkeit.
Trotzdem zur Zeit bis zu 14 Cents pro Pfund
Baumwolle bezahlt werden, sind viele Pflanzer
entschlossen, ihre Vorräte zurückzuhalten, bis sie
den von ihnen festgesetzten Minimalpreis von
15 Cents pro Pfund erreicht haben werden.
Die Lage des Baumwollenwarenmarktes in
den Vereinigten Staaten ist nach wie vor eine
sehr günstige, doch läßt es sich nicht verkennen,
daß sich auf dem Gebiete der Nachfrage in letzter
Zeit eine gewisse Zurückhaltung geltend macht.
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Atlanta.)
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