Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVIII. Jahrgang, 1907. (18)

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Ländereien in Cuttack und Balasore wurden durch 
Überschwemmungen beschädigt. Etwas Schaden 
wurde durch Überflutungen und überreichlichen 
Regen auch in manchen Teilen Bihars ange- 
richtet. Der durchschnittliche Ertrag wird jetzt 
auf 86 v. H. einer Normalernte geschätzt gegen 
70 v. H. im Vorjahre. 
Das Areal unter Winterreis (Aman), welcher 
die Haupternte bildet, wird auf 19 837 500 Acres 
geschätzt gegen 20 043 400 Acres im Vorjahre; 
es hat um 1 v. H. abgenommen. Der Regen- 
fall war im April überreich, im Mai und in der 
ersten Hälfte Juni aber mangelhaft. Der Monsun 
setzte indes in der zweiten Junihälfte mit viel 
Regen ein, aber im Juli und August waren die 
Niederschläge in Südwest-Bengalen und Bihar 
mangelhaft, und das Umpflangen wurde in 
mehreren Bezirken aufgehalten. In Orissa 
wurde dagegen im August durch überreiche Regen 
und Überflutungen erheblicher Schaden verursacht. 
Auch aus manchen Bezirken Bengalens und 
Bihars wurden Beschädigungen durch Überflutungen 
gemeldet. In Chota Nagpur sind die Witterungs- 
verhältnisse günstig verlaufen. Der durchschnitt- 
liche Ertrag wird gegenwärtig auf etwa 90 v. H. 
einer Normalernte geschätzt gegen 78 v. H. im 
Vorjahre. 
Das mit Sommerreis (Boro) bestellte Arcal 
wurde im März zu 181 700 Aeres gemeldet 
gegen 163 600 Acres im Vorjahre. 
Ostbengalen und Assam (23,1 v. H.). Die 
mit Herbstreis bestellte Fläche wird auf 3 525 800 
Acres angegeben gegen 3 629 600 Acres im 
Vorjahre; sie läßt somit eine Abnahme von 
3 v. H. erkennen. Das Wetter war zur Aus- 
saatzeit sehr ermutigend, aber es sind in diesem 
Jahre vielfach Felder, die früher dem Reisanbau 
dienten, mit Jute bestellt worden. Obwohl viel 
Land für den Anbau von Herbstreis herangezogen 
wurde, das im Vorjahr keinen Herbstreis trug, 
so reichte es doch nicht aus, um das durch den 
Juteanbau entzogene Land zu ersetzen. Die 
Witterung ist im großen ganzen günstiger gewesen 
als gewöhnlich; es werden aber aus manchen 
Bezirken Beschädigungen durch Überflutungen und 
Insekten gemeldet. Der durchschnittliche Ertrag 
wird auf 87 v. H. einer Normalernte geschätzt 
gegen 69 v. H. im Vorjahre. 
Das Areal unter Winterreis wird auf 
11 593 600 Acres geschätzt gegen 12 248 300 
Acres im Vorjahre, woraus sich ein Rückgang 
um 5,3 v. H. ergibt. Die Witterungsverhältnisse 
waren bis Mitte Juli aunsgezeichnet. Dann 
setzte eine Zeit mit knappem Regenfall ein und 
dauerte bis Ende August. Die Vorbereitung der 
Felder und die Verpflanzung wurden infolgedessen 
aufgehalten, und die bepflanzten Felder zeigten 
  
nur spärliches Wachstum. Am Ende des Monats 
August waren die Aussichten traurig. Im Sep- 
tember traten dann in der Provinz wieder leichte 
Niederschläge ein, und die Reispflanzer benutzten 
die Gelegenheit, um möglichst viel Land zu be- 
pflanzen. Das Pflanzen dauerte so am Tage 
der Berichterstattung (am 2. Oktober) noch an, 
aber die Zeit wird nicht mehr hinreichen, um 
eine normale Fläche bepflanzen zu können. Um 
einen mäßigen Ertrag zu erhalten, ist im Oktober 
etwas mehr Regen erforderlich als gewöhnlich. 
Der durchschnittliche Ertrag pro Acre wird gegen- 
wärtig auf rund 81 v. H. einer Normalernte 
geschätzt. 
Die mit Sommerreis bestellte Fläche wurde 
im Mai zu 281 300 Acres gemeldet gegen 
229 500 Acres im Vorjahre, sie ist also um 
22,6 v. H. größer ausgefallen. Starker Regen 
beschädigte den Reis zur Erntezeit; der durch- 
schnittliche Ertrag wird auf 80 v. H. einer Nor- 
malernte geschätzt gegen 88 v. H. im Vorjahre. 
In Madras (10,6 v. H.) ist die in den 
Raiyatwaridörfern mit Reis bestellte Fläche um 
2 v. H. kleiner ausgefallen als im Vorjahre. 
Von den Nichtraiyatwaridörfern wird eine Anbau- 
fläche von 219 900 Aeres gemeldet, sie ist also 
um 79 v. H. größer als im Vorjahre. Die 
Felder stehen im allgemeinen ziemlich gut bis 
gut, stellenweise fehlt es aber an Regen. 
In Unterburma (9,8 v. H.) ist die gesamte 
mit Reis bebaute Fläche in den 15 hauptsächlich 
Reisbau treibenden Bezirken um 297 300 Acres 
oder 4,3 v. H. größer ansgefallen als im Vor- 
jahre. Die Regen setzten etwas spät ein, waren 
aber reichlich und gut verteilt. Die Arbeiten 
waren gut vorgeschritten. Der Stand der Felder 
war allgemein sehr gut, und die Aussichten waren 
äußerst günstig. 
Kussichten der Sesamernte BritischIndiens 1907 08. 
Das zweite Memorandum über die Sesam- 
ernte Britisch-Indiens für die Saison 1907/08 
ist unter dem 24. Oktober d. Is. veröffentlicht 
worden. In den Provinzen, auf die sich dieser 
Schätzungsbericht bezieht, beträgt die mit Sesam 
bestellte Fläche 70 v. H. des gesamten in Britisch- 
Indien unter Sesamkultur stehenden Areals, wie 
es aus dem Durchschnitte der fünf mit 1905/06 
abschließenden Jahre berechnet ist. Der erste 
Schätzungsbericht über die Ernte in Hyderabad 
wird im Jannar k. Is. und diejenigen über die 
Ernten in Bengalen sowie in Ostbengalen und 
Assam werden im März k. Is. eingehen. 
Die aus den Bereinigten Provinzen, den 
Zentralprovinzen und Berar sowie ans Madras
	        
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