W 1226 2O0
Möbeln und Emballagekörben. Hauptsächlich
wird minderwertige Ware verarbeitet. Die
Chinesen haben ein eigenartiges Verfahren, um
das Flechtrohr von dem Peddigrohr abzuschälen.
Sie benutzen zu diesem Zwecke Stahlplatten, in
welche Löcher von verschiedener Größe geschlagen
sind, deren Ränder geschärft werden. Durch das
der Größe des jeweiligen Rohrs entsprechende
Loch wird der Rotang mit den Händen hindurch-
gezogen, so daß das Flechtrohr abgeschält wird.
Große Mengen Rohrs geringer Qualität
gehen nach China und nach Indien. Auch Au-
stralien ist als Känfer am Markte.
Die amtlichen Ein= und Ausfuhrzahlen der
hiesigen Statistik sind in folgender Tabelle zu-
sammengestellt:
Statistik für 1906.
Import: (ungefähr)
d2 8
Holländisch-Borneo. 107 118,05 1957 061
Sumatra. . 96 770,84 1 080 861
Celebes 19 950,00 183 770
Javra 1 679,17 17 829
Niederländ. Archipel
und atchinesische
Häfen . 4 632,14 50 936
Sarawak. 15 885,71 241 045
Britisch= Nordborneo 9 4232,14 167 149
Labnan ... 4 505,36 33 112
Straits Settlemens
und Federated
Malay States 25 894,64 250 952
Hongkong, Philip-
pinen, Sulu-In-
seln, Siam usw. 1 209,85 19 040
zusammen 287 079,00 4 001 755
Export: (ungefähr)
a2 8
Deutschland 75 739,28 1 325 124
Vereinigte Staaten
von Amerika 50 883,94 1 344 400
England 23 586,31 274 645
Frankreich 17 652,98 391 108
Holland. 4214,88 47 159
Italien 3 098,81 34 637
Belgien 2204,76 27 167
Indien 17 335,72 180 996
China 14 905,35 225 636
Hongkong 42 966,07 524 188
Australien 5 857,73 63 841
Rest ist in kleineren
Quantitäten auf
verschiedene Län-
der verteilt 7970.55 118749
zusammen. 266 416,37 4557 650
Der weitaus größte Teil des ausgeführten
Rotangs wurde von Singapore aus verschifft;
auf die Häfen Penang und Malakka entfiel nur
ein kleiner Bruchteil.
Der Rotangexport von Singapore ist seit dem
Jahre 1900 zurückgegangen. 1900 wurden
374 342 dz zum Werte von 6 882 954 S ver-
schifft. Im Jahre 1906 waren es nur noch
266 416 dz im Werte von 4 557 650 58.
Der Grund liegt in den erfolgreichen Ver-
suchen der Holländer, dies hauptsächlich in ihren
Kolonien gewonnene Produkt direkt unter Um-
gehung von Singapore zu verschiffen. Zustatten
kam ihnen dabei die bekannte hiesige Schiffs-
konferenz, ein Ring sämtlicher größerer Reedereien
ohne Unterschied der Flagge, vom Jahre 1897.
Im Jahre 1896 standen in Singapore die
Frachten für Rotang nach europäischen Häfen
für 3½ dz auf 5 sh. Dann schnellten sie in-
folge der Konferenz auf 20 sh und erreichten
mit 40 sh 1899 den höchsten Stand. Seitdem
haben sie sich um 30 sh herum gehalten und
notieren heute 27,6 sh. Die Verschiffung von
Makassar ist jetzt etwas billiger als von hier aus.
Trotzdem wird Singapore noch für lange Zeit
der Hauptmarkt für Rotang bleiben, da das wenig
entwickelte Sumatra und Borneo, die Produ-
zenten der besseren Sorten, wirtschaftlich noch
nicht soweit entwickelt sind, um Singapore als
Verschiffungshafen übergehen zu können.
Die Preise des Rotangs schwanken je nach
Qualität — es gibt 30 bis 40 verschiedene
Sorten — von 3 3 bis zu 30 3 pro Pikul.
Das Einkaufen erfordert eine große Sachkenntnis,
weshalb die größeren Fabriken besondere Ein-
käufer hier und teilweise auch in Makassar halten.
Rotang ist kein Spekulationsartikel, wie z. B.
Zucker, Kopra und Pfeffer, so daß große und
plötzliche Preisschwankungen also nicht eintreten.
Die Lage des Geschäfts in dem Artikel ist zur Zeit
als gesund zu bezeichnen. Rotang wird auf un-
absehbare Zeit in genügenden Mengen zu nor-
malen Preisen zu beschaffen sein.
(Bericht des Kais. Generalkonsuls in Singapore vom
28. August d. Is.)
Entwichlung der Baumwolsspinnerelen im Amts-
be Ark des Kalserlichen Konsulats Rtlanta 1906/07.
Die Baumwollenindustriellen in den Südstaaten
wirken unausgesetzt dafür, daß in diesem Teil der
Union mehr Spinnereien zur Verarbeitung des
in unmittelbarer Nähe gewonnenen Stapels er-
richtet werden. Wie die nachstehenden Ziffern
ergeben, ist eine große Anzahl neuer Webstühle
aufgestellt worden, ebenso werden neue Spinnereien