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1905 wurden an Rohbaumwolle über 12000000
Pud und an reiner Faser gegen 4 000 000 Pud
geerntet.
Im Syr-Darja-Gebiet waren nachstehende
Flächen Landes mit Baumwolle angesät worden:
6
1906 190
Mi Mit Mit Mit
Kreise amerik. einheim. amerik. einhelm.
Samen Samen Samen
Dessätinen
Taschkent 18290 107 7 020 203
Tschimkent. 3 185 129 1 600 110
Amu-Darja 1 810 3120 1 300 2974
Zusammen 23315 3 956 9920 3287
Im ganzen waren demnach mit amerikanischem
und einheimischem Baumwollsamen 27.271 Dessä-
tinen Land in diesem Gebiet gegen 13 207 Dessä-
tinen im vorigen Jahr bestellt worden. Die
Erme an roher Baumwolle übersteigt 2 000 000
Pud, der Ertrag an reiner Faser belief sich jedoch
auf 900 000 Pud. Diese so bedentende Ver-
größerung der Anbaufläche und Zunahme der
Ernte hängt mit dem erfolgreichen Kampfse gegen
die Heuschreckenplage, zumal mit der Beseitigung
dieser Gefahr zusammen.
Im Gebiet Samarkand sind gegenwärtig gegen
15 620 Dessätinen Land mit Baumwolle bestellt,
darunter über 14 000 Dessätinen mit amerikani-
scher Baumwollsaat. Die Baumwollsaaten in den
Hungersteppen betragen 312 Dessätinen. Im
vorigen Jahr boelief sich die Anbaufläche im ganzen
auf 18 737 Dessätinen (11 891 Dessätinen mit
amerikanischem und 3846 Dessätinen mit ein-
heimischem Baumwollsamen). Die Erute von
Rohbaumwolle war etwas mehr als 1 000 000
Pud, an reiner Faser erzielte man über 350 000
Pud.
In Transkaspien umfaßt die Baumwollanbau=
fläche 25.000 Dessätinen Land, wovon man gegen
2 000 000 Pud Rohbaumwolle oder über 600 000
Pud reine Faser erzielen wird.
In Buchara hat das Anbanareal sich etwas
vermindert. Die Ernte an reiner Baumwolle
wird in der Buchara und Chiwa auf 2 000 000
Pud geschätzt.
Im Kaukasus wird die Ernte an reiner Baum-
wollfaser auf etwa 500 000 Pud angegeben.
Die Ernte Rußlands an gereinigter Baumwolle
dürfte hiernach die Höhe von etwa 8 500 000
Pud erreichen. Die größte Ernteziffer wies bis-
her das Jahr 1900 mit 6,6 Millionen Pud auf.
(Nach Torg. DProm. Gaz.)
die Kautschuheinfuhr in die Verelnigten Staaten.
Die große Bedeutung, welche der Kautschuk
in den letzten Jahren im Welthandelsverkehr er-
reicht hat, tritt am klarsten durch einen Blick auf
die statistischen Ausweise, welche die Einfuhr
dieses Erzeugnisses in Amerika verzeichnen, in
ihrem vollen Umfang hervor.
Die eingeführten Mengen haben in letzter
Zeit dermaßen zugenommen, daß der Wert des
in dieses Land importierten Kautschuks nunmehr
tatsächlich viel höher ist als derjenige jedes anderen
Rohproduktes. Im Jahre 1906 hat die Kaut-
schukeinfuhr einen Wert von 50 Millionen Dollar
überstiegen, und der Betrag würde sich noch
höher stellen, wenn man die fabrizierten Kant-
schukwaren und die Abfälle in Betracht zieht. In
1896 betrug der Import nur 15½ Millionen
Dollar, so daß dieser sich in zehn Jahren um
200 v. H. erhöht hat.
Dieser Zuwachs des Einfuhrwertes ist aber
nicht ausschließlich auf die Menge der importierten
Ware zurückzuführen, er wurde vielmehr teilweise
dadurch verursacht, daß große Nachfrage nach
Kantschuk dessen Marktpreis bedeutend gehoben
hat, und daß namentlich Amerika für seine In-
dustrie ungefähr die Hälfte der jährlichen Welt-
produktion an Kautschnk in Anspruch nimmt.
In welchem Maße der Marktpreis in einem
Jahre (von 1905 bis 1906) gestiegen ist, ist
daraus ersichtlich, daß die Einfuhr in den ersten
zehn Monaten des Jahres 1905 26 Millionen
Pfund betragen hat im Wert von 11½ Millionen
Dollar, während in der gleichen Periode in 1906
die Einfuhr 53½ Millionen Pfund aufzuweisen
hatte im Wert von 1123/. Millionen Dollar. Dem-
nach ist der Einheitspreis von 14½ am. Cent
aus 77 am. Cent per Pfund gestiegen. Somit
hat sich der Durchschnittspreis in einem Jahre
um 73 v. H. orhöht.
Neben diesem Import von Rohmaterial ist
noch die Einfuhr von verarbeitetem Kautschuk
und von Abfällen in einer Menge von 18 Millionen
Pfund zu erwähnen.
Von den verschiedenen an dieser Einfuhr be-
teiligten Ländern behauptet Brasilien die orste
Reihe, indem es während der ersten zehn Monate
von 1906 263/1 Millionen Pfund Rohmaterial
von den im ganzen eingeführten Mengen im
Gewicht von 53½ Millionen Pfund eingeführt
hat. Dagegen sind an diesem Import England
mit 8½. Millionen, Deutschland mit 3 Millionen,
andere europäische Länder zusammen mit 7 Mil-
lionen, Mexriko mit 3 Millionen, Zentralamerika
mit mehr als 1 Million und Ostindien mit mehr
als 2 Millionen Pfund beteiligt.
In letzter Zeit sind in Indien, auf der Insel
Ceylon, auf der Halbinsel Malakka, in Java,
Borneo bekanntlich in größerem Maßstabe Kaut-
schukpflanzungen vorgenommen worden, welche
einen ergiebigen Ertrag in Aussicht stellen. Nach
gewissen Anzeichen sollen auch die Philippinen zu