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von Fluorwasserstoffsäure vornimmt, so wird nicht
allein eine Reinvergärung in gewünschter Weise
eintreten, sondern es wird auch die Eigenschaft
der Fluorwasserstofssänre, Fäulniskeime zu töten,
dazu ausgenützt, die Gummimasse sowohl innerlich,
wie an der Oberfläche von jenen Keimen zu be-
freien. Weiter wird aber durch die sauren
Eigenschaften der Fluorwasserstoffsäure, sowie
durch den infolge der Vergärung des Zuckers
entstandenen Alkoholgehalt die Koagulierung des
Kautschuk in der Milch eintreten und man erhält
eine keimfreie, sozusagen sterile Gummimasse.
Selbst wenn diese nicht vollständig trocken ist, kann
man sie auf weite Strecken versenden, ohne durch
Umwandlung des Kautschuf in Klebegummi
Schaden zu leiden. Dieses von mir zum Patent
angemeldete Verfahren ist zwar noch nicht in
größerem Umfange erprobt, aber ich glaube, daß
damit ein Fortschritt auf diesem Gebiete erreicht
werden kann.
Der Ertrag der lIlevea hrasiliensis, der im
sechsten Jahre, wie bemerkt, auf etwa 1½ Pfund
trockenen Gummi anzunehmen ist, steigert sich
natürlich mit jedem weiteren Jahre. Es existie-
ren Bäume, die bis zu 24 Pfund Gummi per
Jahr liefern. Solche Exemplare sind jedoch bis
jetzt nur vereinzelt zu finden. Es ist noch nicht
bekannt, welche Grundlagen und Einwirkungen
notwendig sind, um so hohe Erträge hervorzu-
bringen. Möglich, daß besondere Zusammen-
setzung des Bodens, geeiguete Feuchtigkeit usw.
derartige Erträge begünstigen, aber der Grund
kann auch in der Behandlung liegen. Man hat
auch bereits versucht, den Einfluß der Düngung zu
beobachten, abschließende Resultate sind auch hier
noch nicht erreicht. Als Durchschnittsertrag kann
jedenfalls diese hohe Summe zur Zeit nicht ange-
nommen werden.
Auf der Galboda-Plantage (2000 bis 3000
Fuß hoch), die eine große Anzahl etwa zehn
Jahre alter Bäume in regelmäßiger Zapfung
aufweist, konnte ich als Durchschnittsertrag 2
Pfund Gummi für den Baum feststellen; dort
wird zum Teil der V-Schnitt und zum Teil der
Grätenschnitt angewandt. Andere Pflanzer hatten
aber auch 5 Pfund Gummi als Durchschnittsertrag
bei zehnjähriger Pflanzung. Diese große Diffe-
reuz ist vielleicht mit der Lage der Plantage,
auch mit der verschiedenen Art des Schnittes,
oder mit den verschiedenen Perioden, in denen
der Schnitt wiederholt wird, zu erklären. Es
kommt aber auch darauf an, seit wie langer
Zeit die Bäume an das Zapfen gewöhnt wurden.
Außerdem kann der Feuchtigkeitsgehalt der Luft
oder des Bodens von Einfluß auf diesen ver-
schiedenen Ertrag sein.
Aber selbst wenn man auch die kleinsten Er-
träge als Grundlage für die Rentabilität einer
Kautschuk-Plantage einstellt, so bildet dieser Kolo-
nialwirtschaftszweig unter den heutigen Verhält-
nissen doch eine so außerordentlich gute Kapitals-
anlage, daß schon daraus die stannenswerte
Bergrößerung des in den letzten Jahren zum
Gummibau herangezogenen Areals ihre ganz
natürliche Erklärung findet. Eine weitere Aus-
dehnung des Gummibanes ist solange sicher zu
erwarten, als noch eine, wenn auch geringerc,
Rentabilität gesichert und geeignetes Terrain vor-
handen ist. Auf Ceylon, wo erst etwa ein Sechstel
der ganzen Fläche unter Kultur steht, sind sicher
noch mehrere 100000 Acres Dschungeln und
früheres Kaffeeland zur Verfügung. Von den
vielen Berechnungen, die ich mit Pflanzern über
die Rentabilität einer Kantschukplantage angestellt
habe, möchte ich nachstehend eine aus Durch-
schnittszahlen zusammengestellte geben. Und zwar
soll diese Berechnung die Aufwendung der Kosten
für 300 Acres von Beginn bis zum ersten Ertrage
umfassen. Der Preis eines Acre (4000 am) ist
je nach Lage und Qualität des Bodens auf
Ceylon 15 bis 100 Rupien.
Erstes Jahr.
300 Acres Dschungelland à 50
Rupien
Fällen der Dschungeln, Abbrennen
und Vorbereiten des Bodens für
die Pflanzung inkl. Gräben per
Acre 20 Rupiin
Pflanzung per Acre mit 200
Bäumen gleich 80 000 Pflau-
zen inkl. Nachpflanzung, Samen
5 Rupien per 1000 Stück, gleich
100 Rupien, sowie Kosten für
die Erhaltung der Pflanzschule
inkl. Weidenkörbchen bis zur
Auspflanzung 1100 Rupien,
äzusamen
Auspflanzen in die Plantage inkl.
Löchermachen und Wildschutz
um je 200 Bäume à 10 Rupien
per Nrer
Reinigen von Unkrant p. Aere im
Jahr à 15 Rupin
Gebände für Inspektor
Wegeanlage und Einzännung
Gehalt für den Inspektor
Wohnungen für Coolies und di-
verse Unkosten
15000 Rupien
6000
3000
1500
2000
3000
2000
2000 -
39 000 Rupien