Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVIII. Jahrgang, 1907. (18)

W 216 -— 
Zweites Jahr. 
Gehalt für den Inspektor 
Reinigen von Unkraut p. Acre 
für das zweite Jahr à 12 Ru- 
2000 Rupien 
en 3600 
Sonstige Unkosten 2000 
Zinsen von 39000 Rupien à 5 
Prozent . . ... 1950 
Drittes Jahr. 
Gehalt für den Inspektor 
2000 Rupien 
Reinigen von Unkraut für das 
dritte Jahr 10 Rupien p. Acre 3000 
Sonstige Unkosten 2000 
Zinsen von 48550 Rupien à 5 
Pront 2425 - 
57975 Rupien 
Viertes Jahr. 
Gehalt für den Inspektotor 
Reinigen von Unkraut für das 
2000 Rupien 
vierte Jahr 8 Rupien p. Aere 2400 
Sonstige Unkosten 2000 
Zinsen von 57975 Rupien à 5 
Prozent. . ..... . . ... 2900 - 
67275 Rupien 
Fünftes Jahr. 
Gehalt für den Inspektor 
2000 Rupien 
Reinigen von Unkraut für das 
fünfte Jahr 8 Rupien p. Acre 2400 
Sonstige Unkostten 2000 
Zinsen von 67275 Rupien à 5 
Pronntt 3650 - 
77325 Rupien. 
Rupie à Mk. 1,35 — 103 388,75 Mk. 
Ein Aere der mit Hevea brasiliensis bebauten 
Plantagen stellt sich demnach im sechsten Jahre 
auf etwa 350 Mk. Rechnet man, daß im sechsten 
Jahre nicht alle Bäume, sondern nur 150 
die für die Zapfung genügende Stärke erlangt 
haben, und rechnet man auf Grund der bisherigen 
Erfahrungen den Ertrag dieser 150 Bäume mit 
je ½% Pfund Gummi per Jahr, so ergibt dies 
einen Ertrag von 75 Pfund Gummi. 
Der Gummi von der UHevca brasiliensis, wie 
er auf der Plantage gewonnen werden kann, 
gilt auf dem Markte als bester Paragummi und 
wird zur Zeit in London mit etwa 7 Mk. per 
Pfund bezahlt. Dies bedeutet einen Ertrag von 
525 Mk. per Acre. 
Hiervon müssen in Abzug gebracht werden 
die für die Gewinnung des Gummi ausgewen- 
dete Arbeit sowie die für Verkauf und Versendung 
entstandenen Unkosten. Nach den mir erteilten 
Auskünften ist auf einer zehnjährigen Plantage 
per Acre die Arbeitskraft von etwa zwei Coolies 
48550 Rupien 
  
erforderlich. Sie werden in den Morgen= und 
Abendstunden mit dem Anschneiden der Bäume 
und dem Einsammeln der Pflanzenmilch, während 
der Tagesstunden aber mit der Verarbeitung 
der Milch beschäftigt. Ein Cooly kostet auf Ceylon 
10 Cent per Tag, also per Jahr etwa 120 
Rupien; das sind für zwei Coolies 240 Rupien — 
324 Mk. auf 100 Pfund Gummi = 81 Pig. 
Arbeitslohn per Pfund. Wenn man bedenkt, 
daß zwei Coolies die Arbeit auf einer Plantage, 
welche 400 Pfund Gummi per Jahr liefert, ver- 
richten können, so ist anzunehmen, daß andere 
Angaben zutreffen, nach denen bei sechsjähriger 
Plautage mit 75 Pfund Gummiertrag per Acre 
ein Cooly die Arbeit verrichtet. Demnach würde 
auf diese 75 Pfund Gummi ein Arbeitslohn von 
162 Mk. entfallen. Die Unkosten für Transport 
und Verkauf des Gummi betragen per Pfund 
ungefähr 50 Pfg., für 75 Pfund also 37,50 Mk. 
Es gehen demnach von 525 Mk. etwa 200 Mk. 
ab, so daß im ersten Jahre des Ertrages ein 
Reingewinn von 325 Mk. gegenüber einem An- 
lagekapital von 350 Mk. verbleibt. Diesem Ge- 
winn ist aber noch hinzuzurechnen die Einnahme, 
welche für den gewonnenen Samen erzielt wird, 
da eine fünfjährige Plantage bereits erhebliche 
Mengen des sehr begehrten Samens liefert. In 
vielen Fällen lassen sich die Kosten, welche die 
Pflanzung bis zu erreichtem Ertrage erfordert, 
noch dadurch reduzieren, daß durch Zwischen- 
pflanzung von Kakao, Coca oder Baumwolle 
Erträge erzielt werden. Zahlen über die Erträge 
von Baumwolle und Coca sind mir nicht bekannt 
geworden; dagegen wurde mir der Ertrag der 
Zwischenpflanzung von Kakao im fünften Jahre 
auf etwa 11, bis 2 Zentner, im sechsten Jahre 
auf 3 Zentner per Acre angegeben. Den Wert 
des Zentners Kakao kanmn man mit 50 Mk. und 
die Unkosten darauf per Zentner mit 25 Mi. 
annehmen, so daß per Acre im fünften Jahre 
ein Reingewinn von 50 bis 60 Mk. und im 
sechsten Jahre von etwa 75 Mk. erreicht wird. 
Dieser Nebenertrag ist zu dem Gummiertrage 
hinzuzurechnen. Ersparnis entsteht auch insofern 
durch die Zwischenpflanzung, als dadurch das 
Aufkommen von Unkraut vermindert wird und 
sich die Kosten für das Reinhalten der Plantage 
ermäßigen. Bei der weiteren Entwicklung der 
Gummiplantage dürfte aber schwerlich mit einer 
Zwischenpflanzung zu rechnen sein; im Gegenteil 
glaube ich, daß 200 Bäume per Acre schon zu 
viel sind, wenn sich die Erfahrung bestätigt, daß 
weite Baumkronen den Ertrag an Gummi steigern. 
Für die spätere Rentabilität des Anbaues 
der Hevea hrasiliensis kommt noch ein weiteres 
Moment hinzu. Das ist die bereits berührte Ver- 
wertung der Samen. Man hat in Henaratgoda
	        
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