G 220 ie0
Malay Peninsula etwa 30 000 Acres
000
Sumatra - -
Java . . . . ... 5 000
Indien und Birmap 5000
Ceyhllon . 25 000
70 000 Aeres.
Ceylon hat seit 1904 den Anbau von
25 000 Acres auf 60 000 Acres vermehrt,
Indien und Birma haben den Anbau etwa ver-
doppelt. Es ist deshalb anzunehmen, daß sich
auch in den anderen angeführten Ländern die
Anpflanzung mindestens verdoppelt hat, so daß
die Hevea-Gesamtfläche in obigen Ländern zur
Zeit nicht weniger als 150 000 Acres umfassen
dürfte.
Rechnet man aber nur 50 000 Aecres für
alle anderen auf der Welt in Betracht kommenden
Länder hinzu, so würden mit Hevea brasiliensis
zur Zeit schon 200 000 Acres ausgebaut sein;
sie könnten, da ein größerer Teil
Plantagen schon jetzt vorhanden ist, in etwa zehn
Jahren mehr als den ganzen heutigen Welt-
bedarf mit Paragummi von Plantagen decken,
ungerechnet den wilden Paragummi. Der An-
bau der Hevea nimmt aber, nachdem man ihre
außerordentlichen Vorteile erkannt hat, derart zu,
daß es wohl kaum fünf Jahre dauern dürfte,
bis allein auf Ceylon mehr als 200 000 Aecres
mit Hevea angebaut sind.
Auch in Indien, wo zur Zeit etwa 5000 Acres
angebaut sind, schätzt man das dafür geeignete
Terrain auf 200 000 Acres. In Birma, wo
jetzt ebenfalls erst 5000 Acres angepflanzt sind,
hat sich in diesem Jahre eine Gesellschaft gebildet,
die allein 20 000 Acres mit Hevea anzubanen
gedenkt. Ebenso dürfte sich die Lage in den
anderen hierfür in Betracht kommenden Ländern
gestalten. Dieselbe Erscheinung, die seinerzeit bei
der rapiden Ausdehnung des Teebaues zu be-
obachten war, dürfte in kürzester Zeit auch beim
Gummiban eintreten. Die Teeplantagenfläche
auf Ceylon vergrößerte sich von 1884 mit
70 000 Aeres bis 1890, also in sechs Jahren,
anf 220 000 Acres und bis 1902 auf 392 000
Acres. Ich glaube nicht zu hoch zu greifen,
wenn ich annehme, daß nach fünf Jahren die mit
Hevea angebaute Fläche in der Welt 600 000 Acres
betragen dürfte, und daß diese Fläche nach zehn
Jahren eine Produktion von über 150 000 Tons
ergeben wird.
Es ist zweifellos, daß auch der Weltbedarf
an Gummi in derselben Zeit steigen wird, be-
sonders wenn die Preisreduktion den Konsum
begünstigt. Sobald aber das Angebot die Nach-
frage erst übersteigt, wie es der Fall sein muß,
wenn außer diesen 150 000 Tons noch die große
Masse andrer minderwertiger Gummisorten an
tragender also
den Markt gelangt, muß der
Pflanzer zufrieden
sein, wenn er sein Anlagekapital in der Plantage
Das bedeutet,
noch mit 10 v. H. verzinst. (Diese Rente wird
heute z. B. bei Tee als guter Ertrag angesehen.)
wenn die Bearbeitungsmethoden
selbst nicht etwa fortschreiten, daß er den Para-
gummi zum Preise von etwa 1 Mk. per Pfund
verkaufen kann.
Alle anderen Gummisorten müssen sich aber
infolge ihrer geringeren Qualität nach dem Preise
des Paragummis richten, sie unterschreiten diesen
Preis in dem Verhältnuis, wie bei der Ver-
arbeitung des Rohgummis dem Fabrikanten Quan-
tumsverlust entsteht und im Verhältnis ihrer
minderen Elastizität und Nervigkeit. Der Minder-
preis liegt oft bis unter 50 v. H. des Preises
von Paragummi.
Die Kosten der Gummigewinnung stellen sich
aber bei minderen Qualitäten natürlich ebenso
hoch wie beim Paragummi. Der Schluß liegt
nahe, daß die Produktion der anderen
Gummisorten dann unrentabel werden und des-
halb aufhören muß, wenn sich noch eine gute
Rentabilität für den Paragummi ergibt.
Ich möchte deshalb nicht unterlassen, darauf
hinzuweisen, daß der in unseren Kolonien (Ka-
merun usw.) vielfach mit großer Intensität ge-
förderte Anbau der Kickxia elastica unter Um-
ständen schon kurz nach erlangter Ertragsfähigkeit
ohne Nutzen, ja mit Verlust arbeiten könnte. Der
Gummi von der Kickxia elastica enthält nach den
bekannten Analysen etwa 80 bis 87 v. H. Kaut-
schuk und der Preis ist z. Z. 8 Mk. per Kilo
gegenüber dem des Paragummis von 14 Mk. per
Kilo. Bei einem Preise von 1 Mk. per Pfund
für Paragummi könnte demnach der Kickriagummi
nur noch einen Preis von etwa 60 Pfg. erzielen.
Zudem ist die Kiekxia elastica nicht etwa sicher
vor Schädlingen. Berichte aus den Fecderatec
Mala#States, wo seinerzeit Versuche mit An-
pflanzung der Kickxia elastica gemacht wurden,
besagen, daß diese Pflanze dort von der Raupe
der Caprina Cochinalis sehr angegriffen wurde.
Wie mir anderseits mitgeteilt worden, kommt
aber in Kamerun die Hevea ebensogut fort, wie
die dort beheimatete Kickria. Es wäre wohl zu
wünschen, daß durch weitere Versuche unzweifel-
haft festgestellt würde, ob dem so ist. Falls
dies zutrifft, wäre es wohl nötig, die dortigen
Pflanzer auf den großen Anbau der Hevea und
die damit erzielten Vorteile hinzuweisen und sie
mit den neuesten Bearbeitungsmethoden bekannt
zu machen. Die Mehrausgabe, die in der ersten
Zeit für Anschaffung der Samen entsteht, wird
sich durch die gewonnene bessere Qualität und
größere Sicherheit für dauernde Rentabilität
beim Anbau der Hevea m. E. reichlich bezahlt
machen. (Schluß folgt.)