Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVIII. Jahrgang, 1907. (18)

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zur Prämiierung gar nicht in Frage kamen. Von 
en 13 übrig gebliebenen hatte unzweifelhaft der 
Eingeborene Klu aus Klonn die schönsten Ba- 
nanen gebracht. Sie zeichneten sich aus durch 
großen Fruchtstand, ein ungemein angenehmes 
lußes Aroma und einwandfreie äußere Ver- 
lassung. Dieser Banane könnten zur Seite ge- 
kellt. werden die von Soklo aus Tove und 
Apoma aus Tokoe gesandten Früchte, die zwar 
der erstgenannten nicht gleichkamen, aber doch 
noch als Früchte gut mittlerer Güte bezeichnet 
werden könnten. Außer dieser fiel noch eine 
mteressante Abart der Eßbanane, deren Früchte 
eine rötliche Färbung hatten, auf. Sie war nur 
in zwei Exemplaren ausgestellt und zeichnete sich 
durch ein eigenartig herbes Aroma und einen 
ungemein lieblichen Geruch aus, der an feine 
beimische Edelbirnen erinnerte. 
Für Futterbauanen waren 15 Aussteller vor- 
handen. Leider waren hier schon am ersten 
Ausstellungstage viele Früchte im Zustande hoch- 
yradiger Fäulnis, die die Beurteilung sehr er- 
schwerte. Die Eingeborenen Labu und Gabi 
batten Früchte gebracht, die an Geschmack und 
roma beinahe den Eßbananen gleichkamen. 
An Anangasfrüchten war auffallenderweise 
Uur wenig und mittelmäßig ausgestellt. Außer 
den Eingeborenen Josua Boehm aus Tove, 
Robert Quami aus VYo hatte keiner auch nur 
Zut mittelmäßige Früchte gebracht. Es waren 
insgesamt 7 Aussteller. 
aus in erfreulicheres Bild bot die Apfelsinen- 
die dude bier waren 16 Aussteller vorhanden, 
gebran oueg schöne und wohlschmeckende Eremplare 
ann Mistaaleen. Die schönsten hatte das Bezirks- 
des Missone geschict, demnächst kamen Früchte 
Diehl und des Häuptlings. 
Amenyera, die si k. .. 
Wert der Micoach an Wert gleichstanden, den 
reichten. ß6e-Früchte aber nicht ganz er- 
Von Zitronen waren nur . 
r eller vor— 
handen. Auch hier hatte das . Aussteller vor- 
zirksamt Misa- 
höhe die besten Früchte gesandt, demnächst kam 
der Eingeborene Tete Bimbila. 
Papaya war von drei Eingeborenen zur 
Ausstellung in ziemlich gleichwertiger Duacher 
gebracht worden. 
Von Melonen und Mangofrüchten war 
nichts Bemerkenswertes in der Gruppe. 
Es möge noch erwähnt werden, daß Früchte 
(Beeren) der wilden Dattelpalme und die 
monströse Frucht von Artocarpus integrikolia, 
außerdem ein schöner Fruchtstand von borassus 
aus dem Anechobezirk zu sehen waren. 
Außer diesen frischen Früchten waren noch 
Fruchtkonserven, Brot usw. von Europäern 
  
ausgestellt und zwar von den Schwestern der 
Katholischen Mission Palime, Frau Dehn-Atakpame 
und Frau Schleinitz-Kpeme. Die katholischen 
Schwestern hatten 21 Gläser mit eingemachten 
Früchten, Gemüsen, Marmeladen, Gelees, außer- 
dem Bananenmehl und Bananenbrot ausgestellt, 
alles an Güte hervorragend, in der originellen 
Zusammensetzung besonders beachtenswert und 
von weittragender Bedentung für die Verpflegung 
der Europäer in den Tropen. 
Die Herstellung des Bananenbrots muß 
geradezu als eine besondere Leistung bezeichnet 
werden, zumal nicht bekannt ist, daß jemals Ver- 
suche mit Bananenmehl geglückt sind. Das Brot 
besteht aus einem Teil Weizenmehl und zwei 
Teilen Bananenmehl, hat einen guten, unserem 
heimischen Pumpernickel ähnlichen Geschmack und 
hält sich anscheinend sehr lange frisch; dabei ist 
es begreiflicherweise bedentend billiger als ge- 
wöhnliches Weizen= oder Roggenbrot. Auch Franu 
Dehn-Atakpame hatte Ausgezeichnetes, wenn auch 
nicht in der Reichhaltigkeit als die Schwestern 
zur Schan gestellt, ferner zwölf Gläser mit ein- 
gemachten Früchten, Zitronen und Tamarinden- 
saft und zwei Flaschen Schnaps aus Orangen 
und Pomeranzen. Alles von gutem Geschmack 
und sehr guter Erhaltung. Frau Schleinitz- 
Kpeme zeigte wohlschmeckende Fruchtsäfte, Gelees, 
Marmeladen und Ananas in Zucker, im ganzen 
sieben Gläser, die sämtlich gut konserviert sind. 
Es waren recht gute Wiedergaben bereits be- 
kannter Rezepte, die Anerkennung verdienen. Die 
Gesamtzahl der Aussteller betrug in dieser 
Gruppe 105. 
Bei Gruppe XI (Rindvieh) handelte es 
sich mit nur wenigen Ausnahmen um die 
Konkurrenz von Zuchten einheimischer Herkunft. 
Eine Abgrenzung war nicht erwartet, da be- 
stimmte Zuchtrichtungen sich erst im Anfangsstadium 
befinden. Um so mehr war man geneigt, bei der 
Prämiierung stattliche Erscheinungen zu bevor- 
zugen; daneben war für die Zuteilung von 
Preisen maßgebend das Ergebnis eingeholter Er- 
kundigungen über verhältnismäßige Zuchterfolge 
und die vorhandene Aussicht des Fortschritts. 
Die Abteilung Großvieh war beschickt mit etwa 
70 Stück Rindvieh, 15 Pferden, 1 Maultier und 
2 Eseln. Massige Tiere von guter Konstitution 
und Fleischwüchsigkeit waren besonders unter dem 
Vieh des Hinterlandes vertreten. 
Die Kollektion von Zugochsen der Ackerbau- 
schule in Nuatschä fiel durch ihren guten Futter- 
zustand auf. Kreuzungen von Küstenvieh mit 
dem Vieh des Hinterlandes waren in vorzüg- 
lichen Tieren vertreten. Es wird als eine große 
züchterische Leistung zu bezeichnen sein, auf dem 
Wege der Zuchtwahl alle diejenigen Vorzüge
	        
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