Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVIII. Jahrgang, 1907. (18)

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Wege Bakba-Moambienne liegen, in Feindschaft 
und verweigerten daher von vornherein jeden 
Trägerdienst. Auch unsere Weyboys konnten 
von Bidule-Bindna nicht nach Bakba durch- 
kommen, da sie von den Akkoi angegriffen 
wurden. Diese haben, nebenbei bemerkt, vor 
eimigen Tagen zwei Händler der Wollofaktorei 
getötet.“ 
Bald darauf schlug der Aufstand am ganzen 
ren Njong in hellen Flammen auf. Graf 
v. Schlippenbach erreichte zwar mit Hauptmann 
v. Stein das Ende der Schiffbarkeit, starb aber 
hier am oberen Njongdepot am 24. März 1905 
am Schwarzwasserfieber. 
auptmann v. Stein bekämpfte von dem am 
Eite der Schiffbarkeit des oberen Njong ange- 
egten Posten Abong-Mbang aus die aufsässigen 
Niong-Makka. 
1 goder Handel der Batangafirmen nahm Anfang 
Nieu zwei Hauptrichtungen: ein Teil zog die 
#ua trabe über Ateke-Djahdorf-Lomie ostwärts 
* Besam-Tinidi-Rgato-Jukaduma in Ndsimu, 
eil über Wollo-Tunga nordwärts zum Njong- 
ongmapfog nach Makka. 
Die Firma Randad & Stein hatte eine große 
Handelsniederlassung von Tunga nach Malogele 
am Longmapfog vorgeschoben. Die Bremer 
West-Afrika-Gesellschaft hatte eine Faktorei in 
Massanga im Essogebiet errichtet und handelte 
über Ebolobingon nach dem Niong. 
Von einem friedlichen Handel in jenen Ge- 
bieten war schon lange keine Rede mehr. Bereits 
am 26. November 1904 zeigte der Vertreter 
ber# dirma Randad & Stein in Tunga, Bunk- 
vo st, an, daß Händler der Firma auf dem Wege 
U Malogele nach Jebekolle von den Makka er- 
dordet seien. 
Nun schei 3 
eweditionl auld 
diesem Flusse und 
obe 
Vordringen der Dampfer- 
Njong die Stämme zwischen 
engere . u dem Djah zu einem 
ue Iusammenschluß gegen die Weißen über- 
der friegerischt zu haben. Es hat sich im Laufe 
daß die Sirenr Unternehmungen klar erwiesen, 
Matta, gsenn ms der Jebekolle, Jelinda, Esso, 
miteinen darm und Jetsang im engsten Konnex 
unterschhten sanden und sich gegenseitig kräftig 
Nasfenseln, sobald es gegen den gemeinsamen 
anderaselnd, den Weißen, ging. Das schließt die 
cre. Tatsache nicht aus, daß sie sich früher 
utereinander befehdet haben. 
Stotachdem nun die Expedition der Gesellschaft 
vrkamernn, wie oben erwähnt, Ende De- 
K# 100 an der Mündung des Longmapfog 
Gele Shierigkeiten gestoßen war und das ganze 
sic, # längs des Flusses bereits gärte, begab 
5en unvorsichtigerweise der Kaufmann Hinrichsen 
er Bremer West-Afrika-Gesellschaft von Sibbi- 
  
badde über Wollo nach Massanga-Ebolobingon. 
Hinrichsen wurde am 5. April 1905 von den 
Esso ermordet. 
ÜUber den Anlaß seiner Ermordung kursieren 
verschiedene Berichte. Nach einer Fassung soll 
er bei einem Streite um die Bezahlung von 
Produkten mit dem Oberhäuptling Ebolobingon 
mehrere Schreckschüsse aus seinem Karabiner in 
die Luft gefeuert haben. Dieses habe der Bruder 
des Häuptlings als Feindseligkeit aufgefaßt und 
den Hinrichsen hinterrücks mit seinem Vorder- 
lader erschossen. 
Alle Berichte stimmen darin überein, daß das 
Benehmen Hinrichsens nicht einwandfrei war, 
zum mindesten aber sehr unvorsichtig gewesen ist. 
Seine Ermordung gab das Signal zum all- 
gemeinen Aufstand zwischen Njong und Diah. 
Die Häuptlinge von Massanga, Malögele, Wollo 
und Tunga standen in regen Handelsverbindungen 
und waren eng befreundet. Mit knapper Not 
entkamen die Weißen aus jenen Faktoreien. 
Diese selbst wurden zerstört, die zahlreichen 
Waren, Pulver und Gewehre, fielen in die Hände 
der Aufständischen. Im Westen schlossen sich der 
große Bulustamm der Jetsang, im Osten die 
Njemstämme der Bamvelle, Bandsjelle, Jakoa, 
Bamun, Basieb, Basiemtza, Bamenguo, Bandebe 
zu beiden Seiten des Djahflusses der Be- 
wegung an. 
Die Landschaften von Djahdorf bis Lomie 
blieben ruhig, ebenso der ganze Süden und Osten 
des Verwaltungsbezirks. 
Nur drei Tage nordöstlich Lomie bildete die 
feindselige Haltung der Assobam-Allamanleute eine 
ständige Gefahr für die Station Lomie wie für 
die Faktoreien in Besam-Tinidi und die Ver- 
bindung nach Inkaduma und Molundu. 
Auf der Njemstraße, wo durch die Ubergriffe 
der Handelskarawanen reichlich Zündstoff an- 
gehäuft war, richtete sich die Wut der Einge- 
borenen gegen die gerade um diese Zeit aus dem 
Inneren zurückkehrenden, mit Gummi beladenen 
Träger. Zwischen Tugumedja und Wollo wurden 
in kurzer Zeit an zweihundert Mann er- 
mordet und gefressen. Zwei unbewaffnete 
Postboten der Verwaltung, welche ahnungslos 
von Lomie kommend, die Straße passierten, 
wurden, da sie vermutlich für Träger einer 
Handelskarawane gehalten wurden, etwa am 
24. April vom Häuptling Nietelle ermordet. 
Auffallenderweise ließen die Eingeborenen die 
Post, welche am 28. April 1905 von Kam durch 
drei Soldaten der Verwaltung unter Führung des 
Polizeisoldaten Forbot in Marsch gesetzt wurde, 
ungehindert passieren. Forbot war Anfang April 
allein nach Faktorei Tunga gesandt, um Lasten 
für die Station Lomie abzuholen. In der Nacht
	        
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