Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVIII. Jahrgang, 1907. (18)

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Fläche ist die größte seit dem Jahre 1895, in 
welchem 1 388 900 Acres mit Zuckerrohr be- 
pflanzt wurden. Die Steigerung der Preise für 
Rohzucker und die Wirkung der Niederschläge im 
Februar und März, in denen das Rohr aus- 
gepflanzt wird, haben zu einem vermehrten Anbau 
angeregt. Die Pflanzstücke sprossen gut auf bei 
hinreichender Bodenfeuchtigkeit. Die Monsun- 
regen traten zur rechten Zeit ein und waren hin- 
reichend und den jungen Pflanzen wohltuend, 
mit Ausnahme von einigen Teilen von Benares, 
Gorakhpur und Fyzabad, wo lÜberschwemmungen 
im August und spärliche Niederschläge im Sep- 
tember und Oktober den Pflanzungen schadeten. 
In einigen Gegenden haben auch die Heuschrecken 
Schaden angerichtet. Im großen ganzen ist jedoch 
die Witterung in dem größeren Teile der Provinz 
günstig gewesen. Der Gesamtertrag an Rohzucker 
(Gur) wird auf 1264 600 Tons geschätzt gegen 
884 000 Tons im Vorjahre, was einer Steigerung 
von 43 v. H. gleichkommt. 
Aus Bengalen (19 v. H.) wird die Anbau- 
fläche zu 423 500 Aecres gemeldet gegen 421 500 
Acres im Vorjahre. Das Wetter war zur Pflanz- 
zeit im großen ganzen günstig, wenn auch in 
Nordbihar die Pflanzungen unter den starken 
Niederschlägen und darauf folgenden Uberschwem- 
mungen im Juli und August sowie unter der 
Dürre im September und Oktober gelitten haben. 
Die Gesamtausbente an Rohzucker wird auf 
419 300 Tons geschätzt gegen 426 700 Touns im 
Vorjahre; sie hat also um 1,7 v. H. abgenommen. 
Ostbengalen und Assam (11,2 v. H.). Die 
Gesamtanbaufläche (mit Ausnahme der Felder in 
den Hügelbezirken, für welche statistische Angaben 
nicht erhältlich sind) wird zu 199 900 Acres an- 
gegeben gegen 201 500 Aeres im Vorjahre; sie 
hat also um 0,8 v. H. abgenommen. Die 
Witterung ist im großen ganzen nicht ungünstig 
verlaufen. Der Ertrag wird auf 193 500 Tons 
geschätzt gegen 188 500 Tons im Vorjahre; er 
ist also um 2,6 v. H. gestiegen. 
Aus dem Punjab (13,7 v. H.) wird das 
Arcal zu 257 600 Acres gemeldet gegen 172 700 
Acres im vorhergehenden Jahre; es ist also um 
49 v. H. angewachsen. Hinter der durchschnitt- 
lichen Anbaufläche der voraufgegangenen fünf 
Jahre ist es immerhin noch um 21 v. H. zurück- 
geblieben. Die Witterung ist entschieden günstig 
verlaufen und über Insektenplagen sind Klagen 
nicht laut geworden. Der Gesamtertrag wird auf 
212 800 Tous angegeben gegen 89 000 Tons 
im Vorjahre und 238 300 Tons im Jahre zuvor. 
Es muß in Berücksichtigung gezogen werden, daß 
die vorjährige Ernte vollkommen fehlgeschlagen 
ist, so daß man sie zum Vergleiche nicht heran- 
ziehen kann. 
  
Madras (2,5 v. H.). Die gesamte in den 
Raiyatwaridörfern (etwa zwei Drittel der Provinz) 
bis Ende Dezember mit Zuckerrohr bestellte Fläche 
wird zu 52 500 Aeres angegeben gegen 60 700 
Acres im Vorjahre. Die Abnahme betrug also 
13,5 v. H. Die Ernte wird als gut oder ziemlich 
gut gemeldet. Der Ertrag wird auf 100 400 
Tons geschätzt gegen 114 500 Tous im Vorjahre, 
woraus sich eine Abnahme um 12,3 v. H. ergibt. 
Aus der Nordwestlichen Grenzprovinz 
(1 v. H.) wird die Anbaufläche zu 28 600 Acres 
angegeben gegen 25 600 Acres im Vorjahre; sie 
ist also um 11,7 v. H. gewachsen. Die Witterung 
ist während der Pflanzzeit im allgemeinen günstig 
gewesen und die Ernte ist im großen ganzen gut 
ausgefallen. Die Gesamtausbeute wird auf 
32 800 Tons geschätzt gegen 22 800 Tons im 
Vorjahre; sie ist also um 44 v. H. gestiegen. 
Einen UÜberblick über die Anbaufläche und den 
Ertrag in den einzelnen Provinzen ergibt die 
folgende Zusammenstellung: 
rsi-r 
Anbaufläche in Acres- 
1 386 700 1 228 900 1 181 300 
Provingen 1906 07 1905.006 
Vereinigte Provinzen. 
  
Bengalen 123 500 121 600 161 400 
H#tbengalen us und Aijani 199 900 201500 — 
Punja b . 2576()()1--W:328400 
Madra 52 500 60 700 50 000 
B— Greuz- 
provinz. 2986000 25 600 25 900) 
Zusammen 2348 900 2 111.000 
Rohäuckerertrag in Tons 
Dereinite Provinzen 1 204 600 884 000 1 026 700 
  
Bengale 119 300 426 70%0 467 900 
Std und Asjani 193 500 188 500 — 
Punjab . 212 800 89000 237200 
Madras 100 100 114500 94 100) 
Nordwestliche Grenz= 
provinz .. 32 800 22 800 23 100’) 
Zusammen 2223 400 1 725 51)0) — 
Baumwollernte in der Landschaft Sino 
(Britisch-Indien). 
Bekanntlich ist die Landschaft Sino diejenige 
in Indien, in der man bisher die meisten Aus- 
sichten zu haben glaubte, die ägyptische Baum- 
wolle mit Erfolg zu züchten. Nun ist auch dort 
seit November der Bollwurm aufgetreten und hat 
arge Verwüstungen unter der Ernte angerichtet, 
so daß der Betrag eines Acre durchschnittlich nicht 
mehr als 2 Maund (das Maund = 37,324 kg) 
betrug. Bis zum Auftreten des Schädlings hatte 
man auf einen Ertrag von etwa 700 000 Rupien 
) ierjähriger Durchschnit!.
	        
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