Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVIII. Jahrgang, 1907. (18)

W 373 20 
Januar 1907. 
Bewegung des Kaffeemarktes in Santos. 
Vom 1. Juli Vom 1. Juli 
1906 bis 1005 bis 
31. Januar 31. Janrar 
1006 
Jannar 
1906 
Jannar 
1907 
Säcke von 60 kg 
Zufuhren 1432086 10963526 280 532 5833956 
Verschiffungen 679736 8564373 5354218 5546 143 
Verkäufe 1090501 — 23168 — 
Vorrat am 
31. Jan. 2850605 — 1059671 — 
Die Einnahmen aus der Sonderabgabe 
von 3 Fr. betrugen im Monat Januar für 
769 302 Sack: 2 307910 Fr.= 1 857 336 S 
322 Bs. 
Die Firma Theodor Wille & Co., die wie 
im Monat Dezember 1906 so auch im Monat 
Januar 1907 den Markt beherrschte, zahlte: für 
10 kg des t)p 4: 48800 Rs. 
Die von den anderen Kaffee-Exporteuren ab- 
geschlossenen Geschäfte waren unbedeutend. Da- 
bei wurde gezahlt: 
für 10 kg des typ 4 48200 bis 43250 Rs 
= 10 38200 -38400 = 
Der Markt war nach wie vor irregulär. 
Ausfuhr aus Santos. 
Säcke von 60 kg 
Havbre 267 100 
New York 154 660 
Hamburg 128 656 
New Orleaus 55 261 
Bremen. 24 010 
London. 13 475 
Rotterdam. 8 750 
Buenos Aires. 5 919 
Barcelona 3 750 
Triest 3 000 
Genna 3 004 
Antwerpen. . 2250 
Verschiedene . 7109 
Küstenhandel 2 782 
Zusammen 679 736 
Die Ernte 1906/07 wird für Santos auf 
15 Millionen Sack geschätzt. 
Bezüglich der Ernte 1907/08 ist die frühere 
chätzung von 5 bis 6 Millionen Sack aufrecht 
äu erhalten. 
bishedie von der Paulistaner Regierung in Santos 
5her aufgekaufte Menge Kaffee wird von unter- 
richteter Seite auf 3½ Millionen Sack an- 
gegeben. 
6 Schwierigkeiten bereitet die Unterbringung des 
Lalfees= in Santos, da die dort vorhandenen 
vagerhäuser nicht mehr ausreichen; doch sollen 
in letzter Zeit die Zufuhren aus dem Innern 
etwas nachgelassen haben. 
  
Die zur Hebung der Kaffeepreise getroffenen 
Maßnahmen haben den erwarteten Erfolg bisher 
nicht gehabt, und die Zahl derjenigen, die ein 
Mißlingen des Valorisationsunternehmens vor- 
aussagen, hat in letzter Zeit erheblich zuge- 
nommen. 
Am 14. Februar d. Is. ist in Sä#o Paulo 
der definitive Kontrakt über die Anleihe von 
3 Millionen X unterzeichnet worden, welche die 
Regierung des Staates Säo Paulo bei den 
Londoner Bankiers E. Schröder & Co. und der 
New VNorker Firma National City Bank auf- 
genommen hat. Das Geld dürfte für die Va- 
lorisationszwecke bereits aufgebraucht sein. 
Bis zum Abschlusse der von der Bundes- 
regierung in Rio eingeleiteten Verhandlungen 
wegen Unterbringung einer aus Anlaß des Kaffee- 
valorisationsplanes aufzunehmenden weiteren An- 
leihe von 5 Millionen L sind dem Staate Säo 
Paulo von der Banco do Brasil in Rio Mitte 
d. Mts. 6000 Kontos vorgestreckt worden. 
Die Regierung des Staates Säo Paulo trägt 
fortgesetzt volle Zuversicht zu dem schließlichen 
Erfolg ihrer Maßnahmen zur Schan, und sie 
scheint entschlossen, diese um jeden Preis durch- 
zuführen. 
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in S#e Paulo 
vom 23. Februar 1907.) 
Die Olivenölproduktion Kretas. 
Von ganz besonderem Interesse für den Ex- 
porthandel auf der Insel Kreta ist das Olivenöl. 
Da sich die dort gewonnenen Qnalitäten als 
Speiseöle für den europäischen Geschmack nicht 
eignen, so wird das von Kreta nach Europa ex- 
portierte Olivenöl hauptsächlich als Maschinenöl 
verwendet. Der bedeutendste Abnehmer darin ist 
England. In den verflossenen Jahren hat auch 
Deutschland sich an dem Bezuge beteiligt; es 
dürften im Jahre 1906 etwa 4000 bis 5000 Faß 
von Kreta nach Deutschland verschifft worden sein, 
teils über Triest, teils nach Hamburg direkt. 
Die Gesamtproduktion an Olivenöl auf der 
Insel Kreta schätzt man bei mittelmäßiger Ernte 
auf 15 bis 20 Millionen kg. 
Selbst bei Verwendung des Olivenöls als 
Maschinenöl spielt der Säuregehalt eine große 
Rolle. In England z. B. verlangen die Käufer, 
daß das Ol nicht über 6 bis 8 Grad Olsäure 
enthält. Der Säuregehalt des kretensischen Oles 
ist nach Lage der Pflanzungen sehr verschieden. 
Im östlichen Teile der Insel — in den Provinzen 
Kandia und Lassiti, Mirabella und St. Nicola — 
enthält das Ol gewöhnlich unter 8 Grad Säure; 
während im westlichen Teile — in den Provinzen 
Rettimo, Sphakia, Apokorona, Canea, Kissamo
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.