Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVIII. Jahrgang, 1907. (18)

W 397 0 
t wesentlichen die Durchführung der den Esso 
sibenden Mien der Straße Kulujundn — Wollo 
Die P atronleln auferlegten Friedensbedingungen. 
bingonsuoht hatte zwischen dem Wege Ebolo= 
Hulu- Iamwoev und der westlich davon gelegenen 
geinndent -Sprachgrenze keinen Widerstand mehr 
Dagegen zeigten die 
grenze sitzenden Jetsang, e 
eine herausfordernde Hal 
neuerdings wieder lber 
. jenseits dieser Sprach= 
in Bulu-Stamm, wieder 
zunge sie hatten sich auch 
in g griffe gegen die nördlich 
gurfeihwen sitenden Jelinda erlaubt. Ein Ein 
mehr o 969en die JFetsang fällt indessen nicht 
dem an den Nahmen der Südexpedition, nach- 
der ese Aufgabe ausdrücklich der Verwaltung 
s Ithits Ebolowa dugewiesen war 
Ostlich der Straße Ebolo 
nahe an die Linie 
hatte die Patronille 
bingon—Wollo bis 
uelogele Moenza heran, 
bane die Puttkamer wohl noch 
i arar,l8. 
Aufständischen nr 5 % 
5½ Kulujr 8 
Dörfern besetzt und (5, san 
wohner sind fast durchwe 
murückgekehrt. An dem 
der . ebenfalls di 
Wiederauf 
begonnen. sioan 
· ist dicht mit 
imstande. Die Be- 
9 in ihre Wohnstätten 
Wege Wollo — Malogele, 
dicht bevölkert war, hat 
erst an wenigen Stellen 
9 " - 
zu rs!n*½n Verhalten der Esso und Njem ist 
brochen und % daß ihre Widerstandskraft ge- 
Prieg hart mul an der Zeit ist, dem durch den 
zu geben stagenommenen Lande die Möglichkeit 
wecimafigurs mihuelschaftih zu erholen. 
des Landes e 
zur end 1 
Mitt r endgültigen Befriedun 
ede sccheint die Anlage fester Postanh 
Fluß Laim Ebo obingon, Malogele und am Mooo- 
* B. ereits begonnen sind. Mevoo— 
Ein Herausziehen der Tru · 
Gcchn,bw0rd.» ppen aus jenen 
· as Land auch irtschaftli 
wieder in Ordnung gekommen 8 schaith 
zweckmäßig. Gerade « '.,clschemt nicht 
w 9. ade durch die Anlage. fester 
viten wird den Eingeborenen vor n eE 
geführt. daß die Regierung nicht gewillt ist g 
wumaal eroberte Land wieder aufzugeben. Dieser 
n n Hoffnung geben sich jene Kannibalenstämme 
die ihte Einfalt immer noch hin. Andererseits 
ans ennen sie das Bestreben der Regierung, geord- 
Fre und friedliche Berhältnisse anbahnen zu wollen 
1 lernen verstehen, daß der Krieg nur Mittel 
zu diesem Endzweck ist 
* er Erfolg der Expedition wird im wesent- 
amen davon abhängen, wieweit es bei dem jetzt 
woensschtiich sich geltend machenden Friedens- 
“ rinis der Eingeborenen gelingt, der Be— 
olkerung gegenüber zwischen Strenge und Milde 
  
den rechten Mittelweg zu finden. In dem 
ganzen westlich und südlich der Linie Moenza — 
alogele — Longmapfog gelegenen Landesteil 
handelt es sich im wesentlichen nicht mehr um 
Krieg und Vergeltung, sondern um geschickten 
Wiederaufbau, womit zum Teil auch schon erfolg- 
reich begonnen ist. Unterwürfigen Elementen ist 
die Hand zu reichen, Schwankende sind auf die 
Seite der Gehorsamen hinüberzuziehen, die ver- 
ödeten Wege sind neu zu besiedeln, das Wegenetz 
ist auszubauen. All' das sind dankbare Aufgaben, 
die aber viel Mühe und Geduld erfordern und die 
ohne das Geschick, sich in die Gedankenwelt des 
Unterworfenen hineinzuversetzen, gar nicht gelöst 
werden können. 
Ein in Aufruhr gewesenes Volk kann erst 
dann als unterworfen angesehen werden, wenn 
es seine Arbeitskraft willig in den Dienst des 
Uberwinders stellt. Dabei müssen Härten ver- 
mieden werden, wie sie die Verschickungen größerer 
Mengen von Strafarbeitern in entfernte Bezirke, 
besonders aus dem Inneren an die Küste, be- 
deuten. Die Arbeitskraft der Bevölkerung muß in 
erster Linie dem eigenen Bezirke zugute kommen. 
Dadurch werden nicht nur die Eingeborenen- 
kulturen gehoben und wird die für den Durch- 
gangsverkehr so wichtige Verpflegungsfrage gelöst, 
sondern es ist auch Kaufleuten und besonders 
Pflanzern im Inneren die Möglichkeit gegeben, 
sich das nötige Arbeitermaterial durch Anwerbung 
zu sichern. Vorbedingung für die Ausnutzung 
der Arbeitskraft zu kulturellen Zwecken im Inneren 
ist allerdings auch hier wieder die Lösung der 
Transportfrage. So lange Tausende von 
arbeitsfähigen Menschen Jahr aus Jahr ein auf 
grundlosen, unsicheren Urwaldpfaden bei dürf- 
tigster Unterkunft und Verpflegung als Träger 
gehen, kann eine ersprießliche wirtschaftliche Ent- 
wicklung des Binnenlandes nicht erhofft werden. 
Nur ein Bahnbau in Süd-Kamernn, der in 
Verbindung mit den vorhandenen schiffbaren 
Wasserläufen eine schnell und verhältnismäßig 
billig herzustellende Hauptetappenstraße schafft, 
kann der unseligen Trägerkalamität ener- 
gisch abhelfen. Die an Trägerlöhnen zu 
sparenden Millionen würden, in Dampf umgesetzt, 
dem Südbozirk bald den ersehnten Frieden und 
dem Schutzgebiete die finanzielle Selb- 
ständigkeit bringen. 
4 So war es der Truppe in mehrjährigen, 
überaus heftigen und verlustreichen 
Kämpfen gelungen, die Widerstandskraft des 
Gegners zu brechen und ein üÜbergreifen der 
Bewegung auf benachbarte Stämme, besonders 
auf den großen Stamm der Bulu, zu verhindern.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.