Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVIII. Jahrgang, 1907. (18)

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der Brotfruchtbäume und der Bananen zerstört; 
es ist nicht ausgeschlossen, daß bei längerer Dauer 
eine große Hungersnot unter den Eingeborenen 
entsteht. Neuanpflanzungen sind zwecklos. Die 
Gase sind fast schlimmer, als ein Lavastrom, 
denn oft fiel die Vegetation, die außerhalb des 
Bereichs der Lava war und von dieser verschont 
blieb, nachträglich den Gasen zum Opfer. 
Die Eingeborenen scheinen sich der Hoffnung 
hinzugeben, daß der Vulkan am Ende seiner 
Wirksamkeit angelangt sei, obwohl der Vulkan 
gerade noch so tätig ist, wic vorher; ich befürchte 
am meisten die Wirkung der Gase auf die um- 
liegende Vegetation, da, wie gesagt, der angen- 
blicklich sehr tätige Vulkan seine Lava an einem 
Platze ausfließen läßt, wo er keine Zerstörung 
anrichten kann, die vernichtende Wirkung der 
Gase aber fortgesetzt weiteren Schaden ver- 
ursacht. 
Nach einem späteren Bericht des Amtmanns 
Williams (von Ende Dezember v. Js.) über 
die Tätigkeit des Vulkans fährt der letztere un- 
ausgesetzt fort, an vier verschiedenen Stellen der 
Küste Lava in das Meer zu ergießen, so daß das 
Wasser bis 1½ Seemeilen vom Strand warm ist. 
Das Dorf Asuisui ist zerstört. So lange diese 
Lavaergüsse andauern, scheint die Gefahr für die 
Nachbargebiete vermindert und die Bevölkerung 
hat sich daher auch ziemlich beruhigt. Ua sami 
(Ua-Regen, sami= Salzwasser) macht sich nicht 
mehr bemerkbar. Unter „us sami“ verstehen die 
Samoaner den feuchten Niederschlag der Wasser- 
dämpfe, die durch die Erhitzung des Meerwassers 
  
seitens der einfließenden Lava entstehen, und die, 
durch den Wind landeinwärts getrieben, infolge 
ihres Gehaltes an Salz= und Schwefelsäure auf 
die Vegetation zerstörend wirken. 
  
b) Übersicht über die Stammeszugehörigkeit 
der auf Samoa lebenden nichtsamoanischen 
  
  
  
  
  
Südseeinsulaner nach dem Stande vom 
1. Oktober 1906. 
* 
2E 5 ZBZu— 
Rasse 2 am- 
8 E E& men 
1. Tongng63 55 38 2915 
2. FJi. 26 2 3 —; 31 
3. Niue . . ... 94 39 17 171167 
4. Salomons- 
Inseln . . . . 137 16 7 565 
5. Uea u. Fotuna 23 1 1 227 
6. Rotumoah 3 2 2 34 
7. Rarotonga 6 4 1 112 
8. Tokelan 4 4 2 —10 
9. Ellice-Inseln5 3 3 3 
10. Gilbert-Inselu 6 4 4 2 16 
11. Hawaii 1 — — — 1 
12. Tahiti 1 — — —11 
13. Java. . . .. 1 — — — 1 
Zusammen 314 131 78. 61584“) 
*) Mit Ausnahme von 4 Personen ad 5 sämtlich 
in Upoln. 
Eingeborene Bevölkerung des Schutzgeblets Samoa. 
(Nach dem Stande vom 1. 
Oktober 1906). 
a) Gesamtbevölkerung (Samoaner und andere Südseeinfulaner). 
  
  
  
  
  
  
Erwachsene Kinder Gesamtbevölkerung 
Wohnort 
* Männer Fr. Zu-J Kuab Zu= Männ= Weib= Zu- 
" anner. Jrauen sammen na en id sammen lich lich sammen 
I . 
Samoaner: 
Upolu (einschl. Manono E 
und Wolima) 6 185 5 888 12 0734365 » 4224 8 589 10 550 10 112 20 662 
Savai 3 935 3 675,. 7610.2 663, 2543 5206| 6598 6 218 12 816 
Summe 10 120 9 563 19 683 7028 6767 13 795 17 148 16 330 33 478 
Nichtsamoanische Südsee- 
insulaner" . 314 131 445 78 61. 139 392 192 584 
Gesamisemise 10 131 9694 20 1n 7106 6 828 13 93417 540 16 522 34 062 
*) Mi## Ansnahme von 4 Personen sämtlich in Upolu wohnhaft. 
sind hierunter nicht mit nachgewiesen.) 
(Die eingeborenen Kontraktarbeiter
	        
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