Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVIII. Jahrgang, 1907. (18)

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Beim Gouvernement Windhuk ist der Schreiber 
Franz Schmidt und der Techniker K. Eschen 
mit Vertrag angenommen worden. 
Der Polizeisergeant Tetzlaff ist am 28. Sept. 
v. Is., der Eisenbahnpraktikant Michaelis am 
12. März d. Is., der Eisenbahnpraktikant Pezel 
am 21. März d. Is. und der geprüfte Lokomotiv= 
heizer Kottus am 20. Februar d. Is. im Schutz- 
gebiet Südwestafrika eingetroffen. 
Mit Heimatsurlaub sind aus Südwestafrika 
in Deutschland eingetroffen: Der kommiss. Kanzlei- 
vorsteher Marold, die Gouvernementssekretäre 
Bickel, Link, Vogler, Gühloff, Widmann, 
der Geheime Sekretariatsassistent Mettke, der 
Leuchtfenerwärter Beirer, der Großherzoglich 
Badische Betriebsassistent Paschasius, die Polizei- 
sergeanten Stark und Albrecht, Gärtner Hoff= 
mann, Werkmeister Wiese, Zimmermann Ja- 
cobson, die Schlosser Lüdicke, Knäble und 
Fischer. 
  
Deutsch-MNeugulnea. 
Der kommiss. Polizeimeister Paul Heyer hat 
am 22. Mai d. Is. die Ausreise nach Deutsch- 
Neuguinea angetreten. 
  
Datriotische Gaben. 
Für die zur Zeit in Südwestafrika befehligten 
Truppen bzw. für Angehörige und Hinterbliebene 
von gefallenen Schutztruppenangehörigen sind 
weiterhin folgende freiwillige Gaben eingegangen, 
für welche hiermit nochmals der Dank des 
Kommandos ausgesprochen wird: 
1. Von der Firma E. S. Mittler & Sohn hier 
weiterer Erlös aus dem Vertriebe der 
Reden des Herrn Staatssekretärs des Reichs- 
Kolouialamts mit 600 Mk. 
2. Von dem deutschen Kriegerverein für Schmölln 
S.-A. durch Vermittlung des Vorsitenden 
Herrn Dr. mel. Hase eine Anzahl Pakete 
mit Liebesgaben. 
  
Nachrichten aus den deutschen Schutzgebieten. 
(Abdruck der Nachrichten vollständig oder teilwelse nur mit Onellenangabe gestauet.) 
Deutsch-Meuguinea 
Eine Reise nach Ueu-Mechlenburg und den 
westlichen Inseln.“) 
Am Sonntag, den 11. November 1906, trat 
ich eine Dienstreise nach Neu-Mecklenburg 
und den westlichen Inseln an. Der Zweck der 
Reise war zunächst ein Besuch der Regierungs- 
stationen Namatanai (Neu-Mecklenburg Süd) 
und Käwieng (Neu-Mecklenburg Nord). Sodann 
wollte ich die nördlich von Neu-Mecklenburg 
gelegene, schon seit über zwei Jahren nicht mehr 
besuchte Jnsel St. Mathias anlaufen und hieran 
noch eine Rundfahrt durch die westlichen Inseln, 
die Admiralitäts-Inseln, Hermits-Inseln, 
Matty und Durour anschließen. 
Von den Admiralitäts-Inseln sind wieder 
mehrfach Klagen über Ausschreitungen Einge- 
borener laut geworden. Hier sollten an Ort und 
Stelle nähere Erhebungen gemacht und gegen die 
schuldigen Eingeborenen gegebenenfalls die er- 
sorderlichen Maßnahmen ergriffen werden. 
Der Besuch der Hermits-Inseln sowie von 
Matty und Durour galt der Regelung von Land- 
angelegenheiten. 
Der „Seestern“ verließ die Reede von Herberts- 
höhe am Sonntag, den 11. November, abends. 
“) Amtlicher Bericht des stellverrretenden Gonver= 
neurs von Deutsch-Neuguinea. 
  
Da die für die ganze Reise zur Verfügung stehende 
Zeit ziemlich knapp war, so konnten auf dem 
Wege nach Namatanai andere Orte nicht besucht 
werden. Wir kamen nach einer für die Jahres- 
zeit sehr ruhigen Fahrt am Montag Nach- 
mittag in Namatanai an. Der Polizeimeister 
erschien alsbald an Bord und meldete, daß 
sich auf der Station nichts Besonderes ereignet 
habe. Die Zeit, in welcher der „Seestern“ 
die Ladung für die Station löschte, wurde zu 
einer Besichtigung der Station und der Umgebung 
benutzt. Wir ließen uns zunächst nach der nörd- 
lich von Namatanai gelegenen „Nabutobucht"“ 
rudern. Dort baut die Station über die Bucht 
eine Brücke, die fast einen Kilometer lang ist, um 
eine Verbindung der Station mit dem nach der 
Westküste sowie auch dem Norden führenden Wege 
herzustellen. Die Umgehung der Bucht hätte 
größere Schwierigkeiten gemacht, weil das Vor- 
land, das durch den an Krokodilen reichen „Na- 
butofluß“ bewässert wird, sehr sumpfig und dadurch 
unzugänglich ist. Die Brücke ist etwa zu drei 
Vierteln fertig. Sie besteht aus einer ungefähr 
vier Meter breiten Steinausschüttung. Diese ist 
oben mit einer Humusschicht bedeckt und zwecks 
größerer Haltbarkeit mit Gras bepflanzt. Die 
Aufführung der Brücke aus Steinen war der 
Herstellung einer Holzbrücke vorzuziehen. Das 
asser ist an der Übergangsstelle kaum irgendwo 
 
	        
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