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Engelhardt, Oberveterinär Fontaine, Zahl-
meister Schurig und Lazarettinspektor Musold
sowie 10 Unteroffiziere und Mannschaften;
außerdem in Hamburg: Hauptmann à la suite
Freiherr Stein v. Lausnitz.
Die Wiederausreise in das Schutzgebiet hat
am 19. Juni 1907 von Hamburg aus angetreten:
Oberleutnant v. Usedom.
Deutsch-MNeugulnea.
Der Wegemeister Emil Kill ist am 17. Fe-
bruar 1907 im Schutzgebiet eingetroffen.
Datriotische Gaben.
Für die zur Zeit in Südwestafrika befindlichen
Truppen sind weiterhin freiwillige Gaben einge-
gangen bzw. nachstehende Anerbietungen gemacht
worden, für welche hiermit nochmals der Dank
des Kommandos ausgesprochen wird:
1. Von den Reserve-Offizieraspiranten des In-
fanterie-Regiments Vogel von Falckenstein
(7. Westfälischen) Nr. 56 in Wesel 40 Mk.
Von dem Vorsitzenden des Gesangvereins in
Waldkirchen, Herrn Adolf Lange, durch Ver-
mittlung der Königlich Sächsischen Amts-
hauptmannschaft in Flöha, der Erlös
eines veranstalteten Subskriptionsballes mit
18,50 Mk.
3. Herr Reinhold Jaeger, Badebesitzer in Bad
Marienborn-Schmeckwitz bei Kamenz i. Sa.
hat die in früheren Jahren überwiesenen
fünf Freistellen auch in diesem Jahre den
Rekonvaleszenten der Schutztruppen zur Ver-
fügung gestellt.
4. Der Besitzer des Kaiserbades in Kolberg,
Herr Pleus, hat sich erboten, für die Monate
Juni und September d. Is. 15 Freisolbäder
und zwei Freistellen für erholungsbedürftige,
ehemalige Angehörige der Schutztruppen zur
Verfügung zu stellen.
1#
Uachrichten aus den deutschen Schutzgebieten.
(Abdruck der Nachrichten vollständig oder teilweise nur mit Quellenangabe gestatiet.)
Koamerun.
Die Miong-Sxpedition 1904.05.
1.)
Bericht des Hauptmanns Frhrn. v. Stein zu Lausnis.
Zur Herstellung einer sicheren Basis für die
spätere, weiterausgedehnte topographische Reise-
aufnahme durch Herstellung einer Routenver-
bindung zwischen der Sanaga-Njong--Lokundje-
Mündung und der Ansegelungsbake von Longji,
dann aber auch, um bei Gelegenheit der mehr-
tägigen Märsche über das offene Dünenterrain
die aus den mannigsachsten Elementen zusammen-
gewürfelte, ganz neu angeworbene Expedition
durch fortgesetzte ÜUbungen zu einem einheitlichen,
brauchbaren Instrument auszubilden, wurde der
Landweg am Strande entlang, ab Malimba bis
Longji, benutzt. Dieser Weg, der zum ersten
Male von einer Expedition begangen worden ist,
bot wenig neues. Der Strand zeigt auf der
)Bgl. Karte des südlichen Teiles von Kamerm
von M. Moisel 1 500 00
begangenen Strecke eine ganz neue, fortwährend
westwärts im Vorrücken begriffene Dünenbildung
und wird erst südlich der Lokundje-Mündung nahe
Longji etwas abwechselungsreicher. Dort tritt
aus Nordost das ursprünglich von den Dibongo-
Höhen am Sanaga-Unterlauf über die Dehane-
Fälle des Njong und die Lokundje-Schnellen bei
Ebea sich hinziehende, meist nur aus Gneis mit
starken Auflagerungen von allen möglichen Laterit-
formationen bestehende Festlandsufer in einer
durchschnittlichen Meereshöhe von 40 bis 80 m
dicht an die nunmehr felsige Küste heran. Das
Festlandsufer bildet dann ohne bedeutende Vor-
lagerungen im weiteren Verlauf nach Süden die
Küste. Das gesamte Gelände, etwa von Bimbia
bis an diese Steilküste nahe Longji, stellt offenbar
eine in noch fortwährender Neubildung begriffene
Dünen-, Lagunen= und Mangrovenlandschaft dar,
mit der Tendenz, sich nach Westen auszudehnen.
Diese Bewegung hat indessen häufig durch die
hier meist herrschende Süd—Nordströmung der
See eine deutlich erkennbare Ablenkung nach
Norden erfahren. Die Entstehung der geschilderten
Gegend ist viele Meilen landeinwärts — bis