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Tode verurteilt und am 12. April, nach Bestäti-
gung des Urteils durch den stellvertretenden Gou-
verneur, hingerichtet.
An Stelle des vierten Täters Ondna war,
wie sich erst in Jaunde herausstellte, dem Bezirks-
amte ein Sklave in die Hände gespielt worden,
der von seinem Herrn Ondua den Befehl erhalten
hatte, sich für Ondua auszugeben. Nachdem der
Sklave in Jaunde aber doch den wahren Sach-
verhalt aufgeklärt hatte, wurde seitens des Be-
zirksamtes sofort Maßregeln zur Ergreifung On-
dnas getroffen. ·
Die Bevölkerung verhielt sich nach dem Morde
vollkommen ruhig und leistete dem Bezirksamte
bei der Ergreifung der Mörder tatkräftige Hilfe.
Wenn sonach auch eine weitergehende politische
Bedeutung dem Vorfall nicht beizumessen ist, so
darf dieser doch als ein bezeichnendes Symptom
für die Stimmung eines Teils der Bevölkerung
gegenüber den Weißen angesehen werden.
2. Ein vereitelter Anschlag.
Weit ernster und nicht ohne politischen Hinter-
grund war ein Vorgang, der sich um dieselbe
Zeit im Bezirk Jaunde abspielte.
Der Dolmetscher Attangana aus Jannde
und der Häuptling Eivambedde aus Emombo
bei Jaunde begleiteten im Jannar d. Is. den
Hauptmann Dominik, welcher die Heimreise an-
trat, zur Küste. Die beiden der Regierung treu
ergebenen Eingeborenen waren den Häuptlingen
des Bezirks Jaunde schon längst verhaßt, weil sie
nach Ansicht der letzteren das Bezirksamt stets
über die Verhältnisse und die Stimmungen der
Eingeborenen auf dem laufenden erhielten und
so zur Durchführung einer geordneten Verwal-
tung viel beitrugen.
Der Häuptling Onambellenka aus Jankula
benutzte die Abwesenheit der beiden, um in dem
bei seinem Dorfe gelegenen Wald eine geheime
Versammlung einzuberufen. In dieser Versamm-
lung, an welcher eine größere Zahl Häuptlinge
und sonstige angesehene Eingeborene des Bezirks
teilnahmen, wurde zunächst beschlossen, Attangana
und Ejoa-mbedde zu vergiften. Waren sie erst
tot, war ein Verrat von ihrer Seite nicht mehr
zu befürchten, dann sollte eine günstige Gelegen-
heit abgewartet werden, um, wenn die Truppe
von Jannde auf Expedition und die Station von
Soldaten entblößt sei, das Bezirksamt samt den
Faktoreien zu erstürmen und die Weißen zu er-
morden. In der Versammlung wurde unter
allerlei Zeremonien (Ausgraben und Kochen von
Schädeln verstorbener Angehöriger) aus Blättern
von Giftbäumen ein Gift bereitet und sofort an
einer Ziege erprobt, die alsbald verendete. Das
Gift wurde dem Häuptling Mbala-befolo über-
geben, welcher sich erboten hatte, es mit Eßwaren
zu vermengen und diese dann den Opfern un—
auffällig anzubieten.
Den Plan teilte aber ein Teilnehmer der
Versammlung dem Attangana mit, und der letztere
erstattete dem Bezirksamt Meldung. Die Ver-
schwörer wurden sofort in Haft genommen, in
der am 27. März, unter dem Vorsitz des Be-
zirksamtmanns v. Krosigk, stattgefundenen Haupt-
verhandlung, an welcher als Belistzer zwei
Missionare und zwei Häuptlinge teilnahmen,
wurden auf Grund von Zeugenaussagen und
teilweisem Geständnis sechs Eingeborene, darunter
Onambellenka und Mbala-befolo, wegen versuch-
ten Hochverrats und versuchten Gistmordes zum
Tode und zwei weitere Eingeborene zu fünf-
jähriger Kettenhaft verurteilt. Fünf der zum
Tode Verurteilten wurden am 11. April, nach
Bestätigung des Urteils durch den stellvertretenden
Gouverneur, hingerichtet, während es einem
gelang, zu entfliehen.
Daß die Absicht der Verschwörer, Attangana
und Ejoa-mbedde zu ermorden, auch ausgeführt
worden wäre, ist nicht zu bezweifeln. Dagegen
spricht bei den weiteren Verabredungen über die
Erstürmung von Jaunde nach Auffassung des
Gouverneurs der prahlerische Charakter des Negers
mit, es ist keineswegs als sicher anzunehmen, daß
auch dieser Plan später tatsächlich verwirklicht
worden wäre. Jedenfalls darf nach dem ener-
gischen Vorgehen des Bezirksamtes und nach der
raschen und strengen Bestrafung der Verschwörer
erwartet werden, daß die Eingeborenen sich nicht
so leicht wieder in solche geheimen Machenschaften
einlassen.
Die ÖOffnung des direkten Weges Uanga-Eboko —
Dendeng.
Bericht des Leutnants v. Oertzen.
(Mit einer Ubersichts#kizge.)
Die Orte Nanga-Eboko und Dendeng gehören
zu den bedeutendsten Handelsplätzen des Schutz-
gebietes Kamerun. Dort haben neun Firmen
ihren Sitz, welche den großen Gummireichtum
des Baia= und Beri-Landes ausbeuten. Zwischen
den beiden Orten findet im Durchschnitt monatlich
ein Karawanenverkehr von 16 Karawanen mit
1200 Trägern statt. Der direkte Weg von
Nanga-Eboko nach Dendeng führt entlang dem
linken Sanaga-Ufer durch Wute= und Mwele-
Gebiet. Dieser Weg war durch die Leute von
Idongo, Jem und Baka gesperrt. Die Firmen
waren gezwungen, ihre Karawanen auf die rechte
Sanaga-Seite überzusenen und sie den Umweg
über Idutschaba machen zu lassen. Bei dem