W 686 20
. Maria-
beresien= 3 ubcresien=
Taler Taler
Eisenwaren Wein und
u. Arbeits- Liköre 41 595
gerüt 16 626 Kurzwaren. 26 302
Glaswaren. 2 665 Zibet, Weih-
Emaillierte rauch 11 590
Eisenwaren 220 Matten 7 135
Drogen, Par- Ochsen 5914
fümerien u. Kamele 54 110
Tabak 19 123 Verschiedenes 11 372
Reis und 1 7690 965
Getreide 27040“ Summe 1 760 965
Wie der amtliche Bericht weiter meldet, hat
sich seit 1903 der Handel in nachstehender Weise
gehoben:
1903 1901 1905
Mariatheresien: Mariatheresien= Meriatheresien=
taler taler taler
Einfuhr. 631 187 1 811 200 1 887 631
Ausfuhr 1 022 581 1545 954 1 760 965
Die Einfuhr von Erythräg richtet sich nur
nach den nördlichen Teilen Abessiniens und dringt
kaum über die Grenzen der Provinz Tigre hinaus.
Von der italienischen Einfuhr hat in letzter
Zeit in steigenden Mengen der rohe ungebleichte
Baumwollstoff Abndjedid Absatz gefunden. Das
italienische Fabrikat soll konsistenter als das früher
den Markt beherrschende amerikanische Fabrikat
sein und daher vielfach von den Abessiniern dem
letzteren vorgezogen werden.
Im britischen Somaliland sind fünf Häfen,
die für den Handel der Kolonie von Bedeutung
sind. Es sind dies Zeila, Berbera, Bulhar, Karam
und Heis.
Nach dem von der britischen Regierung ver-
öffentlichten amtlichen Bericht betrug der Handel
dieser Häfen in dem Zeitraum vom 1. April 1904
bis 31. März 1905:
Rupien
Zeila . Einfuhr . 1155 137
Ausfuhr. . 1207 645
Berbera u. Bulhar Einfuhr . 3651903
Ausfnuhr 3077268
Karam. Einfuhr 20 404
Ausfuhr. 23 008
Heis. Einfuhr 88 758
Anusfuhr. 70 911
Der Gesamthandel belief sich demnach an
Ruvien
Einfuhrwaren auf . 4 916 202
Ausfuhrwaren auf. 4 378 832
Der Handel der Kolonie ist im Laufe der
letzten Jahre zurückgegangen. Insbesondere hat
die Fertigstellung der Bahn Düibuti—Diredaua
einen nachteiligen Einfluß auf seine Entwicklung
ausgeübt. Darüber, welche Waren von der Kolonie
nach Abessinien eingeführt wurden und welche
Waren aus diesem Lande kamen, gibt der amt-
liche Bericht keine Auskunft. Es ist anzunehmen,
daß auf den abessinischen Handel ungefähr ein
Viertel dieser Zahlen fällt.
Abgesehen von diesen drei Durchgangsländern
kommen noch folgende Karawanenwege in
Betracht. In erster Linie ist der in der ita-
lienischen Kolonie Benadir belegene Ort Lugh am
Flusse Juba zu nennen. Von den dort ansässigen
arabischen Häusern werden einige europäische
Produkte in die den Abessiniern unterworfenen
Gallaländer eingeführt, während zur Ausfuhr
Häute und Elfenbein gelangen.
Die Ein= und Ansfuhrmengen sollen jedoch
so geringfügig sein, daß sie hier außer acht ge-
lassen werden können.
Sodann führen von dem britischen Sudan
drei Handelsstraßen nach Abessinien. Die orste
wird von dem Nobenflusse des Nils, dem Sobat,
und dem sich in den Sobat ergießenden Baro
gebildet. Mittels dieser Flüsse, die während der
Monate Juni bis Dezember schiffbar sind, ist es
möglich, bis in das Innere der abessinischen
Provinz Gambela zu dringen. Von dort aus
geht eine Karawanenstraße nach Adis Abeba.
Bereits jetzt ist in der Nachbarschaft von
Itang am Baro eine britische Handelsstation auf
abessinischem Gebiete angelegt worden. Das Recht
zur Errichtung dieser Station ist dem britischen
Reich und der Sndanregierung vom Negus
Menelik durch Artikel IV des Vertrages vom
15. Mai 1902 eingeräumt worden. Der Artikel IV.
lautet:
* His Majesty the Emperor Menelik, King
of Kings of Ethiopia, engages himself to allow
his Britannie Majesty's Government and the
Government of the Sudan to select in the
neighbourhood of Itang on the Baro river a
block of territor) having a river frontage of
not more than two thousand metres in area
not exceeding four hundred hectares, which
shall be leased to the Government of the Sudan
to be administered and occupied as commercial
station, so long as the Sudan is under the
Anglo-Egyptian Government. It is agreed
between the two high contracting parties that
the territory so leased shall not be used for
any political or militar purpose.
Zwischen der errichteten Station und Khartum
unterhalten von Juni bis Dezember Regierungs-
dampfer in monatlicher Fahrt einen regelmäßigen
Verkehr. Der Warerwerkehr, der auf diesem Wege
zwischen dem Sudan und Abessinien vermittelt
wird, ist vorläufig gering. Ob derselbe sich in
Zukunft in hohem Grade heben wird, wie die
allgemein herrschende Meinung ist, dürfte zweifel-
haft sein.