Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVIII. Jahrgang, 1907. (18)

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* Aus dieser fast durchgängigen Steigerung der Einfuhr der nicht zum Eisenbahnbaumaterial 
gehörigen, sowohl von Weißen wie von Eingeborenen konsumierten Waren läßt sich folgern, daß 
einesteils der günstige Einfluß der Eisenbahn auf die Hebung des Importhandels sich 
schon geltend macht, andernteils die Kaufkraft der Eingeborenen sich erheblich gesteigert hat. Diesen 
letzten Teil der Schlußfolgerung bestätigt die allgemeine Steigerung der Ausfuhrwerte, die 
ihrerseits wieder zum Teil als ein Erfolg des Eisenbahnbaues zu betrachten ist. 
. Im Jahre 1906 sind aber auch die Niederschläge im Schutzgebiet reichlicher gewesen als 
im Vorjahre; dadurch ist die Produktion des nächst Kautschuk wichtigsten Landeserzeugnisses, nämlich 
der Olfrüchte, eine gegen das Vorjahr reichlichere gewesen, wenn sie auch den Stand der früheren 
Jahre noch lange nicht wieder erreicht hat. Die Bewohner der Olpalmengebiete, namentlich in der 
Gegend des Mono, haben sich mit mehr Eifer dem Ernten der Palmkerne und der Bereitung von 
Palmöl hingegeben, freilich auf Kosten der Mais-, Yams= und Kassada-Produktion, die mit mehr 
Mühe und geringerem Verdienst verbunden ist, besonders da gegen das Vorjahr ein Rückgang des 
Mais-Preises an der Togoküste von 50 bis 70 Mk. pro 1000 kg auf 45 bis 52 Mk. ein- 
getreten war. 
Die Ausfuhr von Palmkernen ist von 3200 128 kg und 605 865 Mk. im Vorjahre auf 
3 434 172 kg und 681 184 Mk., also um 234 044 kg und 75 319 Mk., diejenige von Palmöl 
von 425 034 kg und 151 106 Mk. auf 469 071 kg und 180 799 Mk., also um 44 037 kg und 
29 693 Mk. gestiegen. Die Ausfuhr von Kopra und Erdnüssen hat sich fast verdoppelt; bei Kopra 
steht einer Ausfuhr von 14 085 kg und 3182 Mk. im Vorjahre eine solche von 28 050 kg und 
7536 Mk., bei Erdnüssen einer Ausfuhr von 48 705 kg und 5982 Mk. eine solche von 88 714 kg 
und 10 548 Mk. gegenüber. Die Ausfuhr der Schibutter ist von 30 267 kg und 19 357 Mk. auf 
42 333 kg und 28 534 Mk. gestiegen. 
Die Produktion von Baumwolle und Kakao, welche sich noch in den Anfangsstadien be- 
findet, hat auch im Berichtsjahre wieder erfreuliche Fortschritte gemacht. Es wurde bisher aus dem 
Schutzgebiete ausgeführt: 
Baumwolle: dz 1000 Mk. Kakao: d: 1000 Mk. 
*l*.N3 37 1 9 1 
1904 1082 50 . 106 9 
1905. 1339 89 131 10 
1906 1934 165 " 286 22 
# Auch die Ausfuhr von Kautschuk ist in steter Aufwärtsbewegung begriffen. Im Berichts- 
jahre ist die Ausfuhr gegen das Vorjahr von 115 209 kg und 1 001 907 Mk. auf 133 970 kg und 
1 160 555 Mk., also um 18761 kg und 158 648 Mk. gestiegen. Der Kautschukexport aus dem 
Schutzgebiet betrug: 
Menge: kg Wert: Mk. L Mettge:kgWekt:Mk. 
1893..28637 99 254 1900 . 88891 521374 
1894 30 582 115 621 n 1900) 683 684 264 810 
1895 87 498 306 123 1902 J1 872 367 045 
1896 82646 297 524 1903 95 378 639 995 
1897 66 155 245 369 " 190) 105 197 712 525 
1898 87 277 421 069 ! 1900 115 209 1 001 907 
1899 68 239 366 075 3 1906 .133 970 1 160 555 
Es ist somit im Jahre 1906 für Kautschuk die höchste Ausfuhrziffer erzielt worden. 
Die Schwankungen der Ausfuhr der übrigen Landeserzengnisse sind, wie diese Ausfuhrwerte 
selbst, umwesentlich und bedürfen daher keiner besonderen Erwähnung. 
An dem Handel des Schutzgebiets war, wie bisher, so auch im Jahre 1906, an erster 
Stelle Deutschland, und zwar 4 * 
bei der Einfuhr mit 3 581 222 Mk. 55 v. H. der Gesamteinfuhr, 
bei der Ausfuhr mit 2 645 096 Mk. 63 v. H. der Gesamtausfuhr, 
bei dem Gesamthandel mit 6 226 318 Mk. = 59 v. H. des Gesamthandels beteiligt. 
Dann folgen die afrikanischen Nachbargebiete mit einem Anteil von 2728 929 Mk., England mit 
696 108 Mk. und Frankreich mit 172 876 Mk. am Gesamthandel. 
Vom Gesamthandel sind gegangen über Lome: 8 887 228 Mk. (davon 5 344 530 Mk. 
Einfuhr und 3542 698 Mk. Ausfuhr), über die östliche Landgrenze: 79 840 Mk. (davon 
28 667 Mk. Einfuhr und 51 173 Mk. Ausfuhr), über die westliche Landgrenze: 1 665 080 Mk. 
(davon 1.059 615 Mk. Einfuhr und 605 465 Mk. Ausfuhr).
	        
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