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ein großer Teil abgegeben werden, da die von
Direktor Perrot in Kikogwe erworbenen 500 000
Schößlinge, trotzdem dieselben unter seiner persön-
lichen Aufsicht verladen worden waren, zum Teil
verdorben ankamen. Die Transportverhältnisse
für Gegenstände, wic junge Pflanzen, sind eben
noch recht ungünstig. Für die Zukunft werden
wir die Schößlinge von den eigenen Plantagen
beziehen können.
Die Grenzen auf Plautage Majani sind frei-
geschlagen und daraufhin ist die Kronlands-
erklärung, auf Grund welcher das Terrain vom
Gouvernement erworben werden kann, beantragt
worden. Die Saatbecte für die Plantage be-
finden sich in Kiduni und stehen vorzüglich.
Auf Plantage Mikindani sind ausgepflanzt
60 000 Agaven, in den Saatbeeten stehen 265 000
Bulbillen, was eine Mehrleistung über den Etat
bedeutet, da diese Plantage für das Jahr 1906/07
noch nicht vorgesehen war.
Die Agavensaatbeete auf Mwitingi sind ge-
räumt; die Kautschukbäumchen sollen in Kiduni
ausgepflanzt werden. Das Gesamtresultat ist
demnach:
Anlage von drei Plantagen, Naitivi, Kiduni
und Milindani, mit
610 000 Sisalagaven und
136 325 Kautschukbäumen
und Vorbereitung einer vierten Plantage Majani.
Unsere Plantagenleitung hat also ein be-
deutendes Mehr im Betriebsjahre 1906/07 ge-
leistet. Nach den bisherigen Leistungen ist zu
erwarten, daß das in Aussicht genommene Pro-
gramm durchaus innegehalten werden wird.
Im neuen Betriebsjahre ist die Verwaltung
in Ostafrika derart gedacht, daß die Oberleitung
nach wie vor in Lindi bleibt und ihr sämtliche
Plantagen, Mikindani mit entsprechender Selb-
ständigkeit, unterstellt sind.
Exzellenz Dernburg, welcher im Monat Juli
eine Reise nach Ostafrika unternimmt, hat durch
Schreiben vom 14. Mai 1907 unsere Einladung,
die Plantagen unserer Gesellschaft zu besichtigen,
dankend angenommen, so daß wir, sofern ihn
seine Reise nach Lindi führen sollte, glauben, auf
seinen Besuch rechnen zu dürfen. Entgegen den
Klagen der im Norden der Kolonie tätigen Ge-
sellschaften können wir zu unserer Freude unseren
Gesellschaftern mitteilen, daß wir über ein ge-
nügendes Arbeitermaterial verfügen.
Westdeutsche Handels- und plantagen-Gesellschaft.“)
Auf Plantage Schoeller ist die Kautschuk-
anlage auf einen Bestand von rund 50 000
Aus dem zwölften Jahresbericht der Gesell-
schaft (1. Jannar bis 31. Dezemiber 1906).
Bäumchen Manihot Glaziovii (Cearäkautschuk) ge-
bracht worden. Da der Umfang des Betriebes
auf dieser Pflanzung einen Europäer nicht voll
beschäftigt hätte, haben wir, obwohl vorauszusehen
war, daß dadurch die Ausbente an Kautschuk
geringer sein würde, es nicht für angezeigt ge-
halten, dort ständig einen Beamten zu stationieren.
Es wurden 637 Pfund Kautschuk und 7731
Pfund Liberiakaffee geerntet. Der Kautschuk fand
zu guten Preisen Abnehmer, wir erzielten für
das kleine Quantum eine Einnahme von
2627,85 Mk., während der Kaffee 2334,38 Mk.
einbrachte. Die Liberiakaffee-Pflanzung ist weiter
zurückgegangen, und ist eine Wendung zum Bessern
kaum zu erwarten.
Auch auf Plantage Magrotto hat die Kaffee-
anlage wenig erfreuliche Resultate gezeitigt. Die
noch unter Kultur stehenden Teile sehen zwar,
was Wuchs und Belaubung anbetrifft, gut aus,
tragen aber wenig Früchte, und der Ertrag wird
durch Krankheiten und Schädlinge noch weiter
beeinträchtigt. Trotzdem wir angesichts der ge-
ringen Aussichten, die die Kaffeekultur noch bietet,
die Aufwendungen für diese auf das Allernot-
wendigste einschränkten, schließt Magrotto im ab-
gelaufenen Jahre wieder mit einem empfindlichen
Verlust ab. Dagegen haben wir die Cearä-
Kautschukanlage weiter ausgedehnt und können
heute auf Magrotto mit einem Bestand von etwa
100 000 Bäunchen rechnen. Die ältesten dieser
Bäunchen dürften gegen 1908/09 anfangen, zapf-
fähig zu werden. Geerntet wurden nur 4840
Pfund Liberiakaffee und 15 560 Pfund arabischer
Kaffee, die eine Einnahme von 5964,37 Mk.
brachten.
Plautage Masumbai zeigt bis jetzt ein etwas
günstigeres Bild. Die Kaffeebäumchen stehen im
großen und ganzen gut, sie haben sich kräftig
und gleichmäßig entwickelt und gaben pro 1906
eine Ernte von cund 750 Zentner im Werte von
26 000 Mk. Nach Abzug sämtlicher Aufwen-
dungen schließt das Konto Masumbai mit einem
kleinen Plus ab. Für das laufende Jahr steht
eine mehr oder weniger gleich große Ernte in
Aussicht.
Auf Plantage Kiomoni war das Haupt-
angenmerk auf weitere Ausdehnung der aussichts-
vollen Sisalagaven-Kultur gerichtet. Es wurden
im Berichtsjahre 437000 Agaven neu aus-
gepflanzt, und erhöht sich damit der Bestand auf
1 890 000. Außerdem sind 363 000 Agaven als
Ersatz für in Aberntung begriffene Agaven aus-
gesetzt und weitere rund 550 000 sind seit
1. Januar d. Is. ausgepflanzt. Der Bestand
von Kiomoni beträgt nun heute, ohne Ersatz-
pflanzung, rund 2 400 000 Sisalagaven. Diese
Anlage ist jetzt als abgeschlossen zu betrachten. Ge-