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wonnen wurden pro 1906 191 ½ Tonnen Hauf
im Werte von 148 994,66 Mk. Pro 1907
schätzen wir die Ernte auf etwa 230 Tonnen.
Die Kokospalmenanlage brachte eine Einnahme
von 1671,76 Mk. Die Palmen stehen, abgesehen
von geringfügigen Eingängen, gut.
Der Faktoreibetrieb weist im Berichtsjahre
bei steigenden Umsätzen außer den Zinsen auf dem
darin investierten Kapital einen Reingewinn von
43 551,27 Mk. aus. Die Aussichten für das
laufende Jahr sind befriedigend.
Der Verlust-Vortrag auf das neue Geschäfts-
jahr hat sich auf 107 843,63 Mk. verringert.
Aus fremden Kolonien und Droduktionsgebieten.
Die Baumwollindustrie in Bombay.
Der Beschluß der Bombayer Garnfabrikanten,
ihre Spinnereien wegen des schlechten Absatzes
in China wöchentlich an 3 Tagen während
2½ Monate zu schließen, hat nicht durchgeführt
werden können, weil ein Teil der Fabrikanten
sich dem Beschlusse nicht angeschlossen hat. Es
haben daher die Fabriken, die zeitweise den Be-
trieb eingeschränkt hatten, ihre Tätigkeit in vollem
Umfange wieder ausgenommen. Daß eine Eini-
gung unter den Fabrikanten nicht zustande ge-
kommen ist, liegt zum Teil darin, daß sie bisher
unter den ungünstigen Absatzverhältnissen wenig
zu leiden hatten, weil sie viel Garn im voraus
an die Exporteure verkauft haben. Wenn sich
aber die Lage auf dem chinesischen Markt nicht
erheblich bessert, so werden sie bald große Ver-
luste erleiden, und der Absatz der sich ansammelnden
Vorräte wird immer schwieriger werden.
(Bericht des Kais. Konsulats in Bombay vom
9. Mai 1907.)
Stand des Baumwollanbaues in Cittelasien.
In Turkestan sind die Witterungsverhältnisse
günstig gewesen, die Baumwollstauden wachsen
aber nur langsam, so daß man eine späte Ernte
erwartet.
Im Assakerayon hat die Baumwollanbau=
fläche ungefähr um 10 v. H. im Vergleich zum
vorigen Jahre zugenommen. Infolge der vielen
Regenfälle und des kalten Frühjahrs wird die
Blüte der Baumwollstaude erst spät eintreten.
Durch den Anfang Juni in der Tschardare-
gemeinde niedergegangenen wolkenbruchartigen
Regen sind größere mit Getreide und Baumwolle
bebaute Ländereien überschwemmt und zum Teil
vollständig vernichtet worden.
Im Kreise Osch hat das Baumwollareal um
25 v. H. zugenommen. Die Aussaat der Baum-
wolle wurde Ende Mai zu Ende geführt. Die
Behäufelung der frühen Baumwollsaaten ist be-
reits erfolgt. Regenfälle haben das Wachstum
der Baumwollpflänzlinge verzögert; es sind da-
her an einigen Stellen Umackerungen, jedoch in
unbedeutender Menge, vorgekommen.
In den russischen Ansiedelungen in der
Hungersteppe sind in diesem Jahre gegen 300
Dessätinen von den Bauern des Dorfes Sssetinsk,
Kreis Chodshent, mit Baumwolle angesät worden.
Die Heuschrecken haben den Saaten keinen
Schaden getan. Die Ansiedler, die sich im Herbst
vorigen und im Frühjahr dieses Jahres auf
Kronländereien am rechten Ufer des Kanals
Kaiser Nikolaus I. niedergelassen haben, haben
in diesem Jahre 150 Dessätinen Land mit Baum-
wolle angesät. Henuschrecken haben diese Saaten
nicht verschont, und viele von den letzteren haben
Schaden gelitten. (Nach Tork. ’im. Ciaz.)
Baumwollanbaufläche und Stand der Baumwoll--
saaten zu Ende Juni in Bußland.
In Turkestan war der ÜUberfluß von atmo-
sphärischen Niederschlägen ganz ungewöhrlich.
Eine Folge der ungünstigen Witterungsverhält-
nisse war auch eine kleine Verspämnug der Aus-
saat. Im Januar war die Menge der atmo-
sphärischen Niederschläge fast doppelt so groß wie
sonst. Anfang Jannar fiel Schnec sowohl im
Syr-Darjagebiet als auch in Ferghana und
Samarkand. Gegen Mitte Jannar fiel auch
Schnee in der Hungersteppe und in Chodshent.
Im Februar war die Durchschnittstemperatur
unter der Norm, und die Niederschläge waren
bedeutend geringer als zu derselben Zeit der
früheren Jahre. Der März war im Turkestan-
gebiet recht kalt. Die Menge der atmosphärischen
Niederschläge überstieg die normale Höhe. Der
April war anfangs viel günstiger als der April
im vorigen Jahre. Gegen Mitte April be-
gannen die Feldarbeiten, und an einigen Orten
wurde sogar schon die Aussaat ausgeführt. In-
dessen war das Wetter um diese Zeit wie auch
in der Folge nicht ganz günstig für die Aussaat.
Der allgemeine Stand der Baumwollsaaten
im Ferghanagebiet war nach den Telegrammen
aus jedem einzelnen Kreise, wie folgt: Der