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den Erschöpfung der Vorräte aus den Vorjahren,
den Preis der Baumwolle an der Börse von
New Orleans sowohl im effektiven als im Termin-
geschäft dauernd hochgehalten. Man erwartet
allgemein ein weiteres Anziehen der Preise.
Upland middling hat im Lokogeschäft um die
Mitte November v. Is. den Preis von 10 Cent
pro Pfund überschritten; gegen Ende April kam
er auf 11 Cent; seit Mitte Mai steht er über
12 Cent, und seit der Veröffentlichung des Juni-
Berichts ist er von 12½ bis auf 12 /8 Cent
gestiegen.
Seit dem 1. September v. Is. bis zum 1. Juni
1907, also in den ersten drei Vierteln des lau-
fenden Baumwolljahres, sind in den Vereinigten
Staaten von Amerika 13 .017 000 Ballen Baum-
wolle auf den Markt gebracht worden.
Hiervon wurden exportiert:
nach Großbritannien 3 600 000 Ballen
Frankreich. 900 000
. dem übrigen europäischen
Kontinent 3 300 O000
Japan . 225000 =
Von den nordamerikanischen Baumwollspin-
nereien, einschließlich der kanadischen, sind in dem
genannten Zeitraum 4 470 000 Ballen Baum-
wolle bezogen worden. Hiervon entfallen auf
die Baumwollspinnereien der Südstaaten 2060000
Ballen.
Im Mai sind die Witterungsverhältnisse für
die Entwicklung der jungen Baumwollpflanzen
im allgemeinen sehr ungünstig gewesen. Kälte
und anhaltende Niederschläge in dem größten
Teil des Baumwollrayons haben weit und breit
zu umfangreichen Nachpflanzungen geführt. Diese
Umstände haben naturgemäß auch die bedeutende
Preissteigerung mit veranlaßt.
Soweit sich die Lage zur Zeit übersehen läßt,
wird sich die Baumwollernte der bevorstehenden
Saison wesentlich verzögern, auch wird sie voraus-
sichtlich in der Menge hinter den Ernten der
letzten Jahre zurückbleiben.
(Berichte der Kais. Konsulate in New Orleanus
und Atlanta von 7. Juni 1907.)
Der Baumwollmarkt in pernambuco.
Der Baumwollmarkt zeigte sich in Pernambnco
Anfang Januar d. Is. sehr fest und notierte für
„sertäo“ 11 000 Rs, für „mattas“ 10 600 Rs
pro 10 kg. Infolge von Nachrichten aus Liver-
pool, wonach der Stapel der nordamerikanischen
Baumwolle in diesem Jahre schlecht ausfallen
würde, zogen die Preise im Januar etwas an.
Als Ende Jannar in den Südstaaten Brasiliens
die Nachfrage für Baumwolle erheblich wuchs,
stiegen die Preise für „sertäo“ auf 12 700 Rs
und für „mattas“ auf 12 000 Rs. Nachdem die
Preise Mitte März für beide Sorten auf
13 000 Rs gegangen waren, flaute die Haltung
des Marktes Ende desselben Monats wieder
etwas ab. Am 28. März notierten „sertäo“
und „mattas“ 12 300 Rs.
Die Ausfuhr aus Pernambunco während der
laufenden Ernte betrug:
nach Süd= nach dem
brasilien Ausland
Sonnen
im September 1906. 718 194
DOktober 190066 230 462
-November 1906 491 791
Dezember 1906 612 1266
JJannar 1907 441 2550
Februar 1907. 854 1923
.-März 1907 987 2225
4333. 9411
In der Zeit vom 1. September 1906 bis
3zum 28. Februar 1907 wurden von Pernambnco
ausgeführt:
nach Liverpool
.dem enropäischen
69 908 Sack zu 75 kg
Kontinent 12 260 . 75
Santos · 31184 . 75 --
Rio de Janeiro 8 445 75
:*Rio Grande do
Sul 4142 = 75.
-Bahia 210 75
126 149 Sack zu 75 kg.
Die Zufuhren in Pernambunco betrugen in
derselben Zeit 199 369 Sack gegen 182 374 im
Vorjahre.
(Bericht des Dandelssachverständigen bei dem Kais.
Generalkonsulat in Rio de Janeiro.)
Juteernte Britisch-Indlens 1900/07.
Jute wird in der Hauptsache in dem unteren
Delta des Ganges und Brahmaputra angebaut.
Außer den hier gelegenen Distrikten wird die
Faser in einem bedeutend verminderten Maßstabe
noch in Cooch Behar (Oberbengalen), Nepal,
Madras und Oberindien kultiviert. Die in diesen
letztgenannten Distrikten sich ergebenden Onanti-
täten sind jedoch verhältnismäßig so klein, daß
sie für die gesamte indische Ernte kaum aus-
schlaggebend sind. Die hier gewonnenen Resul=
tate während der Saison 1905/06 waren bei-
spielsweise in:
Cooch Behar 52 800 Ballen von 400 lbs.,
Nepal 64302 — —-
Oberindi0n.26269- - --
Die Pflanze, welche in der Provinz Madras
angebaut wird, ist bei weitem der Bengalfaser
(im Delta des Ganges und Brahmaputra) an