Über die zukünftige Gestaltung der in Süd-
westafrika zu belassenden Schutztruppe liegen Vor-
schläge des Generals v. Trotha, Obersten Dame,
des jetzigen Kommandeurs und des Gonverneurs
v. Lindequist selbst vor.
Alle diese Vorschläge stimmen ungefähr dahin
überein, daß für die erste Zeit nach Nieder-
wersung des Aufstandes etwa 4600 bis 5000
Mann kür notwendig erachtet werden. Im
allgemeinen wird die Formierung von 20 Kom-
-egnien, 7 Batterien (darunter 3 Gebirgsbatterien),
vor esuschinengewehrzügen., 2 Pionierdetachements
ein 9 Nlagen. Bei den Kompaguien sollen ver-
krnse amuerhalh der Etatsstärken Kamelreiter-
jett in 6 ildet werden, zu deren Formation die
finden 1 lande befindlichen Kamele Verwendung
in zwe Ann- Im allgemeinen ist die Einteilung
Stweln ilitärbezirke, einen Nord= und einen
nich Furk, geplant. Bataillonsverbände sollen
h hergestellt werden.
ü brdie, dis lo kati oun kann naturgemäß zunächst
biete. n #ur für die bereits pazifizierten Ge-
annäher Verero= und nördlichen Namalandes
srohernd festgelegt werden.
#e zu erwartende Entwicklung des Minen-
stärterenbel Otavi und die Notwendigkeit einer
stärkerer acherung gegen die Ovambos nötigt zu
Franzfo Gletzung des Nordens. So mussen
an des Sntein und Zeßfontein, Okankuejo
. üdwestecke der Etoscha-Pfanne, Namu-
toni, Otawi «
·. l,Ot1tuoa -
Wurmme 1 m Omuramba-u-Omatako
Geschüne ompagnie besetzt, die Zuteilung von
achiben. " und Maschinengewehren für dieso
ngen vorgesehen werden. Das wild zer-
klüste ..-
Uüstete Gelände des Kaokofeldes erfordert die
Bese -
Usälliltgwxvls Outio mit einer Gebirgsbatterie.
den Mten Obompagnien mit Artillerie werden
sonpn z 1 marurn und Okambahe, Otjo-
Varmemn putiro, Okahandja und Gr.
mit Rient indhnk und Seeis, Gobabis
Persip ##ann und Aminnis, Gochas und
die Naiti ft ahöhe und Grootfontein sowie
fernungen sichern müssen. Die großen Ent-
seigaumen er einzelnen Postierungen voneinander
K bewerkstelligen sollen.
Lu —— Dafenorten Svwatohnead und
Pionier-Deucht it t Zur die Garnisonierung von
geri- vorgesshen zur Sicherung des Landungs-
Mucolied sid die Sicherung des Südens
läßt u riung des Ausstandes gestalten wird,
gemöh w##r Zeit noch nicht übersehen. Natur-
* en bei Hasuur, Dawignab, Uka—
enitt en urmbad und Uhabis längs der
m uch reuze Sicherungen postiert, Koct-
Shoop start besetzt werden müssen.
nach
19 20
Die Entscheidung, wie die Sicherung des
Schutzgebietes und in welcher Stärke erfolgen
soll, muß natürlich dem endgültigen Ermessen des
Gonverneurs überlassen werden, der allein für
die Sicherheit des Lebens der im Schutzgebiet
sich aufhaltenden Weißen und für den Schutz des
in der Kolonie angelegten Nationalvermögens
verantwortlich ist.
**zç 1
—
(IT. Dezember.)
Meine Herren! Der stellvertretende Herr
Kolonialdirektor hat bereits im allgemeinen be-
tont, daß die Reduzierung der Schutztruppe
auf 2500 Mann bis zum 1. April 1907 tech-
nisch überhaupt nicht durchführbar sein
würde. Zur Beleuchtung dieser Frage im ein-
zelnen gestatte ich mir auf die Anfrage des Herrn
Abgeordneten Dr. Spahn folgendes anzuführen.
Eine derartig starke Verminderung der Schutz-
truppe stößt die angenblickliche Dislozierung der
Truppe, insbesondere im Norden der Kolonie,
völlig über den Haufen. Die Frage, welche
Punkte unter dem Gesichtspunkte einer solchen
allgemeinen Verminderung der Schutztruppe trotz-
dem unbedingt zu besetzen sind, läßt sich von hier
nicht entscheiden. Auch der in Keetmanshoop
weilende Kommandeur der Schutztruppe wird
hierzu ohne weiteres nicht imstande sein. Er
muß dazu die in den einzelnen Bezirken befind-
lichen Offiziere hören; selbst wenn dies tele-
graphisch oder heliographisch bewerkstelligt wird,
vergeht darüber eine gewisse Zeit, und es würden
vierzehn Tage bis drei Wochen nötig sein, ehe
der Kommandeur der Schutztruppe über die end-
gültige Dislozierung einer so gering bemessenen
Schutztruppe zu einem abschließenden Urteil ge-
langen kann.
Die Truppen sind bei den enormen Ent-
sernungen des Schutzgebiets weit über das ganze
Land zerstrem. Die äußersten Besatzungen haben
500 km und mehr bis zur nächstliegenden Eisen-
bahnstation. Das erfordert allein einen Marsch
von rund einem Monat. Aber mit der schema-
tischen Zurückziehung der einzelnen Postierungen
selbst ist es nicht abgetan. Die Zurückziehung
der heimzusendenden Mannschaften muß in erster
Linie nach Maßgabe des Ablaufes ihrer Kapitu-
lationsverhandlung erfolgen. Die entsprechenden
Jahrgänge bzw. Trausporte selbst sind nicht
gleichmäßig auf die Truppenteikr verteilt. Es
werden daher zahlreiche Hin= und Herschiebungen
zwischen den einzelnen Postierungen notwendig
werden. Das erfordert Zeit.
Die zur Heimsendung gelangenden Mann-
schaften dürfen ferner vor dem Eintreffen ent-
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