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gegeben, daß die in Agypten bei dem Wareneinkauf
übliche Unsitte der übertrieben langen Zahlungs-
fristen und die weitere Unsitte der gewohnheits-
mäßigen Nichtbezahlung und Prolongierung der
fälligen Warenwechsel baldigst in Fortfall kommen
möge.
Das Druuckheft liegt in den nächsten zwei
Wochen im Reichsamt des Innern, Berlin, Wil-
helmstraße 74, im Zimmer 174 für Interessenten
zur Einsichtnahme aus und kann auf Antrag auch
auswärtigen Interessenten für kurze Zeit über-
sandt werden.
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Kairo.)
Kautschuhpflanzungen in Ceylon.")
Die Aupflanzung von Kautschuk liefernden
Pflanzen (hauptsächlich Parä-Varietäten oder
Hevea brasiliensis) hat in Ceylon während
der letzten Jahre viel Aufmerksamkeit erregt,
und nach Schätzungen sind jetzt 115 000 bis
120 000 Acres mit Paräd, Castilloa, Cearä oder
Landolphia bepflanzt. 390 000 Acres sind mit
Tee, 34000 Acres mit Kakao und 680 000 Acres
mit Kokosnußpalmen bestanden, letztere hauptsäch-
lich als Eingeborenenkultur.
1905 waren erst 25 000 Acres mit Kautschuk-
bäumen bepflanzt, dann setzte der »rush« ein.
Da eine ähnliche Entwicklung in den Malaien-
staaten, in Indien, Birma, Java, Bornea (ab-
gesehen von Ost= und Westindien, Mexiko usw.),
stattgefunden hat, so gibt es einige Autoritäten,
welche schon das Eintreten einer Überproduktion
befürchten, besonders unter dem Hinweis, daß ja
auch wilder Kautschuk in Süd= und Zentral-
amerika in großer Menge in Zukunft zur Deckung
des Marktes beitragen wird. Anderseits ist der
große Verbrauch des Kautschuks zu bedenken.
Die Nachfrage für Motorwagen und Fahrräder
steigt und die Aussicht der Verwendung von
Kautschuk zu Pflasterungszwecken, wenn nur der
Preis niedriger wäre, ist so gut, daß nach
anderen Autoritäten für die nächste Zeit von
einer ÜUberproduktion nicht gesprochen werden
kann. Was den Ceylonpflanzer angeht, so ist
erwiesen, daß er mit der Ernte beginnen kann,
wenn der Baum 6 Jahre alt ist, wobei der
Ertrag sich jährlich vermehrt. Jeder verständig
gepflanzte Baum liefert 1 bis 2 Pfund prä-
parierten Kautschuk, der gegenwärtig 4 bis 5 sh
pro Pfund wert ist. Das macht für 150 Bäume,
welche auf einem Acere stehen, eine Ernte im
Werte von 30 bis 60 K jährlich, je nach dem
Alter, mit einem Kostenaufwand von 7 4 10 sh
*) Nach dem Cexylon-Observer vom 18. Mai 1907.
bis 10 L. Die Kapitalaufwendung für eine
Pflanzung dürfte für die ersten 6 Jahre ein-
schließlich Landkosten 25 bis 30 K pro Acre alles
in allem nicht übersteigen. So liegt die Möglich-
keit vor, daß alle Ausgaben am Ende des
8. Jahres zurückbezahlt sind. Das sind wenigstens
die Resultate der bisherigen Erfahrung. Die
Kautschukproduktion von Ceylon wird für 1907
auf etwa 300 Tons geschätzt. Da aber die
Weltkonsumtion von Kautschuk etwa 65000 Tons
pro Jahr beträgt, fällt die Ceylonsche Produktion
natürlich noch nicht ins Gewicht.
Da also für Kautschuk in absehbarer Zeit
noch nicht mit einer Überproduktion, welche z. B.
den Kaffeeanbau so unrentabel gemacht hat, zu
rechnen ist, so ist es für junge Leute mit einigem
Kapital oder noch mehr für größere Kapitalisten
unzweifelhaft empfehlenswert, in Ceylon sich zu
investieren, wenn es auch immer schwerer wird,
geeignetes Land zu erhalten.
Kronland wird gewöhnlich zu 5 Rupien pro
Acre zum Kauf ausgestellt, erreicht aber oft bei
Auktion den Preis von 30 Rupien (2 T) oder
mehr pro Acre. Wirtschaftlich angelegt müssen
20 bis 30 L pro Acre ausreichen, um eine
Pflanzung in 6 oder 7 Jahren zum Ertrag zu
bringen, und wenn man dann annimmt, daß
jeder Baum unter Kostenaufwand mit 1 sh 1 Pfund
Kautschuk liefert, so hat der Produzent immer
noch einen Gewinn, auch wenn der Preis für
Kautschuk bedentend fallen sollte.
Wenn auch niemand mit absoluter Sicherheit
auf die Kautschukentwicklung in Ceylon während
der nächsten 6 Jahre spekulieren kann, so ist
jedoch Raum für weitere ertragbringende In-
vestierung von Kapitalien vorhanden.
staffee · r3 zeugung und Kusfuhr Britisch-Indiens
1906.
Wie in den Vorjahren weist auch der Bericht
für 1906 über die Kaffeeernte sowie die Ausfuhr
und Einfuhr von Kaffee in Indien darauf hin,
daß zuverlässige Zahlen über die Anbaufläche und
Ernte nicht gegeben werden können. Einiger-
maßen zuverlässige Zahlen enthält nur die Aus-
fuhrstatistik. Nach dieser betrug die Ausfuhr im
Jahre 1906/07 25 546 528 lbs. (engl. Pfund)
gegen 40 340 384 lbs. im Jahre 1905/06 oder
ein Drittel weniger als im Vorjahre. Als Grund
für die verminderte Ausfuhr wird angeführt, daß
unzeitiger Regen in allen Kaffec prodnzierenden
Distrikten großen Schaden angerichtet habe.
Auch im Berichtsjahre waren Frankreich und
Großbritannien die Hauptmärkte für indischen
Kaffee. Die Ausfuhr ging im Jahre 1906/07,
verglichen mit 1905/06, nach folgenden Ländern: