Full text: Deutsches Kolonialblatt. XX. Jahrgang, 1909. (20)

GW 287 20 
Komitees betrug die Zahl der größeren Unter- 
nehmungen dieser Art:!) 
  
Südwest- 
  
  
An- afchta Namerun Togo afrita Südsee 
jang 
u b e u beabenbeabe 
– — 
189666612 3 11 4 10 1 1 11 1 1 
1897 6 15 3 16 5. 10 5 1 11 4 1 „ 
198 616 3 16 5. 10 5 1 12 3 2 2 
1899 8 16 1 1711 1 10 5 1 13 4 1 4 
1000 11 16 1 1911 1 10 6 1 16 4 1 4 
1901 13 16 14 2117. 11.8 17 5 5 4 
1/22m12141 3 1815 1 11 6 1 20. 4 715 
1904 3 15 3 18 15 2 13 7 1 250. 4 8 5 
190433 16 4 20 15 2 14 7 1 30 4 9. ö 
190514 16 2 20 12 1 115 1 311 1°9 5 
1006516 3 18 15 1.15 5 34 5 11 6 
1907833 3 18 15 2 175. 39 511 6 
190826 45 3 2018 4 175. 58 12 12 7 
— größere Handels unternehmungen. 
b = größere Plantagenunternehmungen. 
— gemischte Unternehmungen, die schon in den 
Zahlen für die Pflangungen enthalten sind. 
Um das allmähliche Anwachsen des deut- 
schen Kolonialhandels darzustellen, wäre es 
auch von Interesse, für jedes Jahr von 1885 ab 
die Zahl und Größe der Schiffe zu kennen, 
welche den Handelsverkehr zwischen dem Mutter- 
land und seinen Kolonien vermitteln, die Anzahl 
der beförderten Personen und Güter, die Kopf- 
zahl der Besatzung mit der Gesamtsumme der 
verdienten Löhne und Gehälter, die Summe der 
investierten Kapitalien, die Masse des mitgenom- 
menen Proviants usw.; doch waren diese Daten 
leider nicht zu beschaffen. Immerhin läßt es 
gewisse Rückschlüsse auf eine erfreuliche Ent- 
wicklung zu, wenn man z. B. aus den neuesten 
Handbüchern der den „Afrikadienst“ versehenden 
deutschen Schiffahrtslinien (Woermann Linie, 
Deutsche Ostafrika-Linie, Hamburg —Amerika-Linie 
und Hamburg— Bremer Afrika-Linie) ersieht, daß 
diese Flotten gegenwärtig bereits 62 Seedampfer 
mit einer Gesamttonnage von rund 224 800 Reg.= 
Tons aufweisen,:) darunter eine Anzahl erst- 
klassiger, mit allem Komfort der Neuzeit aus- 
gestatteter Doppelschrauben = Schnelldampfer bis 
6500 Tons Größe, 14 Knoten Geschwindigkeit und 
217. Millionen.“ Herstellungswert. Ihre ge- 
meinsamen Fahrpläne zeigen, daß diese Schiffe, 
1) Bei Ostafrika sind die Unternehmungen der Inder 
nicht mitberücksichtigt. Im allgemeinen sind die fremden 
Unternehmungen in den Zahlen mitenthalten. 
2) Woermann-Linie 25 Scedampfer mit 84600 Reg.= 
Tonos, außerdem 8 Küstendampfer mit 3800 Reg.-Tons. 
Deutsche Ostafrika-Linie 20 Seedampfer mit 87 200 Reg.= 
Tous, außerdem 2 Rüftendampfer mit 500 Reg.-Tous. 
Hamburg—Amerika-Linie 7 Seedampfer mit 29 700 Reg.- 
Tons, Hamburg—Bremer Afrika-Linie 10 Seedampfer 
mit 23300 Reg.-Tons. 
  
in Verbindung mit besonderen Küstendampfern, 
die schnellste und billigste Verbindung mit allen 
Hafenplätzen unserer afrikanischen Kolonien bieten, 
und daß es deutsche Schiffe sind, welche bereits 
regelmäßig seit Mai 1907 westwärts und ost- 
wärts dreiwöchentliche Rundfahrten um ganz 
Afrika ausführen und hiermit unter den Nationen 
sich eine führende Stellung errungen haben. Da 
diese Schiffe auf deutschen Werften gebaut, mit 
deutschem Personale bemannt, mit deutschem Ma- 
terial und Proviant ausgerüstet werden und der 
Ausbreitung des deutschen Kolonialhandels dienen, 
so bedeutet jede weitere Entwicklung des letzteren 
zugleich eine Erweiterung der inländischen Arbeits- 
und Verdienstgelegenheiten, sowie eine weitere 
Ausdehnung und Sicherung unserer nationalen 
Wirtschaftssphäre. So hat z. B. allein die Ham- 
burg—Amerika-Linie im letzten Jahrzehnt (von 
1898 bis 1907) ihr Aktienkapital von 50 auf 
125 Millionen, ihr Gesamtkapital von 76,6 auf 
205,5 Millionen, den Tonnengehalt ihrer Gesamt- 
flotte von 405527 auf 955742 Reg.-Tous ge- 
steigert. Die Zahl der von ihr beförderten 
Passagiere stieg in dieser Zeit von 74661 ausf 
470290, die Menge der beförderten Güter von 
2,39 auf 6,31 Millionen chm. An diesem Auf- 
schwunge haben zwar Afrika und die deutschen 
Kolonien keinen Anteil, da die HOamburg— Amerika- 
Linie erst 1907 ihre Fahrten nach Afrika auf- 
genommen hat. Das Maß der Steigerung soll 
jedoch nur einen Anhalt geben, um die Ein- 
wirkung erkennen zu lassen, welche die Entfaltung 
der Kolonien auch nach dieser Seite hin äußern 
muß. Daß damit nicht zum wenigsten auch den 
Interessen der deutschen Arbeiter gedient wird, 
braucht im Hinblick auf die starke Bevölkerungs- 
zunahme, die Begrenztheit des einheimischen 
Marktes und die zunehmende Verschärfung des 
internationalen Wettbewerbs nicht erneut ausge- 
führt zu werden. 
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Die mit dem vorstehenden Aufsatz abgeschlossene 
Artikelreihe stellt einen Versuch dar, die Angaben 
unserer naturgemäß noch unvollkommenen und 
lückenhaften Kolonialstatistik durch Verbindung mit 
der nationalen Bevölkerungs-, Berufs= und 
Handelsstatistik, sowie unter Heranziehung der 
ausländischen Kolonialstatistik entsprechend zu er- 
gänzen, um auf Grund fester Unterlagen zu einer 
klaren Beurteilung der Bedeutung kolonialer 
Wirtschaft für unser nationales Wirtschaftsleben 
zu gelangen. Dabei hat sich im wesentlichen 
folgendes ergeben: 
Ein Vergleich der Zusammensetzung der er- 
werbstätigen Bevölkerung läßt erkennen, daß die 
Industrie in ständig wachsendem Maße Arbeits-
	        
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