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Pfützenbildung bei Niveauschwankungen des Wassers
ausgeschlossen ist, die Mückenpolizei im stehen-
bleibenden Wasser aber Fischen anvertraut wird.
Damit läuft aber die ursprünglich als etwas völlig
Neues imponierende Frage der Mückenbekämpfung
auf biologischem Wege durch Mückenbrutvertilgende
Fische auf die von alters her geübte Uferregulierung
und Drainage von Sümpfen hinaus. Die Wirk-
samkeit von Fischen in derartig behandelten Ge-
wässern soll durchaus nicht bestritten werden, aber
es scheint, als wenn das Einsetzen von Fischen
dann gar nicht so dringend notwendig wäre, da
sie dann gewöhnlich spontan darin aufzutreten
pflegen, so unklar auch der Weg zu sein scheint,
den diese spontan auftauchenden Fische genommen
haben.
Inwieweit aber nicht regulierte Sümpfe durch
das Einsetzen von Fischen in ihrer Funktion als
Mückenbrutplätze zu beeinflussen sind, kann nur
durch jahrelange und intensive Arbeit ergründet
werden, erscheint aber a priori als völlig aus-
sichtsloses Bemühen.
Bei der Beurteilung aller derartigen Ver-
suche unter natürlichen Verhältnissen muß mit
außerordentlicher Vorsicht und Kritik vorgegangen
werden. Das Vorhandensein einiger Larven z. B.
in einem Winkel eines Fischteiches beweist noch
nichts gegen die wirksame Larvenvertilgung durch
die Fische; denn diese Larven können noch ganz
jung und von den Fischen noch gar nicht bemerkt
worden sein; selbst ein vereinzelter Puppenfund
könnte noch nicht als entscheidender Beweis
gegen die Wirksamkeit solcher Fische verwendet
werden. Nur lange Jahre fortgesetzte Beob-
achtungen können hier brauchbare Resultate
bringen.
Ganz allgemein sei zum Schluß darauf hin-
gewiesen, daß in biologischen Dingen nichts leichter
ist, als Theorien auf Grund einiger Beobachtungen
und Versuche in vitro aufzustellen und nichts
schwieriger als solche Theorien, so falsch sie sein
mögen, wieder zu beseitigen. Zur Illustrierung
der Schwierigkeiten bei der Deutung biologischer
und ähnlicher Dinge sei hier ein Satz eines be-
rühmten und praktisch sehr erfahrenen englischen
Tropenhygienikers Sir Patrick Manson angeführt,
den er anschließend an Gibbons’ Theorie und die
Frage des Fehlens von Malaria auf Barbados
schrieb: „The solution of this and kindred
problems require a man's whole time and
attention, and the first step towards a solution
is to find that man; the next to pay him.
Deutsch-Südwestafrika.
Der Bezirh Outio 1907/°08.)
Die weiße Bevölkerung des Bezirks Outjo belief sich am 1. Januar 1908 ohne Ein-
rechnung des Militärs auf 137 Seelen.
31 Seelen oder 29 v. H. erfahren.
jahre statt, Geburten 5 gegen 2 im Vorjahre.
Sie hat seit dem 1. Januar 1907 eine Vermehrung um
Die Bevölkerung setzt sich zusammen aus 101 oder 73,7 v. H.
Deutschen, 30 oder 22 v. H. Russen und 6 oder 4,3 v. H. sonstigen Staatsangehörigen.
Element hat sich im Laufe des Jahres 1907 um 24 Köpfe oder 31,2 v. H. vermehrt.
der verheirateten Männer ist von 25 auf 28 gestiegen.
Das deutsche
Die Anzahl
Eheschließungen fanden 3 gegen 0 im Vor-
Sterbefälle sind nicht vorgekommen (im Vorjahre 4).
Nach Geschlecht und Alter getrennt, ergab die Zählung:
77 Männer gegen 62 am 1. Januar 1907; mehr 15 oder 24 v. H.
32 Frauen = 30 1. -
13 Knaben -10 21. -
15 Mädchen 4 1. -
190)) 2 . 6⅝.
19907)7) 3. 320
1907; 11 2756
Die Eingeborenen-Zählung hatte folgendes Ergebnis:
Herero .... 62 Männer,
Ovambo.. .. . 65 -
Bergdamara 226 -
außerdem noch scabunagsweije 225 -
Namaa 59 -
Buschleute 47 -
außerdem noch schabunas weise 300
Bastards-= 5 -
101 Frauen, 13 Kinder; zusammen 176
17 O 3 85
392 367 2 - 985
400 - 375 -3 1000
81 52 2; - 192
70 34 " 151
350 - 350-, - 1000
2 - 28 „ O 35
im ganzen 989 Männer,
*) 1. April 1907 bis 31. März 1908.
(Agl. zuletzt ,
1413 Frauen, 1222 Kinder; zusammen 3621
D. Kol. Bl.“ 1909, Nr. 5. S. 222 ff.)