Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXI. Jahrgang, 1910. (21)

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wagen, 1 Personenwagen, 1 Post= und Gepäck- 
wagen. 
Die Spundwände für die Kaimauer in 
Bonaberi sind geschlagen und die Fläche inner- 
halb derselben etwa zur Hälfte auf die vor- 
geschriebene Tiefe ausgebaggert. Die die Kai- 
maner tragenden Pfähle (I.-Träger) sind auf eine 
Mauerlänge von etwa 10 m geschlagen. 
Auf dem Bahnhof Bonaberi wurde die 
Zentesimalwage eingebaut. 
Für die Firma Woermann & Cie. ist ein 
Anschlußgleis von Bahnhof Bonaberi zum 
Faktoreigrundstück gelegt worden. 
Der Baufortschritt im Berichtsvierteljahr 
ist trotz der zum Teil sehr schwierigen Erd- 
arbeiten (Fels) als zufriedenstellend zu be- 
trachten. 
Vom Bau der Mittellandbahn.“) 
lber den Fortschritt der Arbeiten in den 
Monaten September bis Dezember 1909 
wird berichtet: 
Vorarbeiten: Die Erkundung des Nkelle- 
überganges und der anschließenden 10 km gegen 
Jaunde zu ist ausgeführt und die Linienführung 
im allgemeinen festgelegt. Auf der Strecke 
Japoma bis 20 km hinter Edea wird an der 
ausführlichen Geländeaufnahme gotoarbeitet. 
Von den Strecken bis Kilometer 49 und Kilo- 
meter 70 bis 87 liegt diese bereits vor. 
Die Bahnarxe ist bis Kilometer 29 und von 
Kilometer 82—+ 400 bis Kilometer 86 abgesteckt, 
die Linienführung von Kilometer 70 bis 86 
genehmigt. 
Die landespolizeiliche Genehmigung der 
ersten 20 km erfolgte am 12. Oktober, welcher 
Termin als Baubeginn nach dem Vertrage 
gelten wird. 
Die Rodungsarbeiten sind bis Kilometer 
23500, bei Kilometer 26, sowie vom Nordarme 
des Sanaga rückwärts in der Richtung auf 
Japoma von Kilometer 82—+700 bis 85—+400 
zum Teil beendet, zum Teil in der Ausführung 
begriffen. 
Die Erdarbeiten sind bis Kilometer 21— 
600 im Gange. 
Von dem in Bonepupa gelegenen Stein- 
bruch wurde ein regelmäßiger Steintransport 
mit einer Barkasse und drei Leichtern nach 
Japoma eingerichtet. Die Leistung betrug 
65 echm in der Woche. Ein weiterer Steinbruch 
wird auf der Sanagainsel in der Nähe des 
Nordfalles angelegt. 
*) Vgl. „D. Kol. Bl.“ 1909, S. 998. 
  
Auf dem Bahnhof Duala sind die Erd- 
arbeiten am Hange der Akwaseite vollendet. Die 
Häuser auf der Akwaseite sind bis auf den 
Anstrich sämtlich fertiggestellt. Auf der Bell- 
seite ist das Dienstgebäude, das Betriebsleiter- 
gebäude und ein weiteres Wohnhaus im Rohbau 
fertig; außerdem ist mit dem Bau zweier 
weiteren Häuser angefangen worden. 
Die Lazarettanlage ist bis auf ein Well- 
blechhaus für den schwarzen Heilgehilfen fertig- 
gestellt, mit einem Drahtzaun eingefriedigt und 
bezogen. Am Hange der Akwaseite wurde ein 
vorläufiger Brunnen aufgestellt und auf der 
Bellseite eine Pumpe eingebaut. Beide An- 
lagen liefern brauchbares Wasser. 
Die Uberführung der Bell-Akwastraße 
wurde fertiggestellt. 
Die Rohrdurchlässe auf dem Bahnhof 
Duala und bis Kilometer 11—+—200 sind vollendet 
bzw. bis zum Uberbau hergestellt. 
An der Dibambabrücke wurde mit dem 
Einbringen des Fundaments am rechtsufrigen 
Widerlager begonnen. 
In Edea ist die Landungsgelegenheit am 
rechten Nordarmufer des Sanaga fertiggestellt. 
Die Arbeiterverhältnisse können als zu- 
friedenstellend bezeichnet werden. Das gleiche 
kann im allgemeinen von den Gesundheitsver- 
hältnissen gesagt werden, wenn auch in der 
zweiten Hälfte des Dezember bei den eingeborenen 
Arbeitern in den Schächten jenseits des Dibamba 
infolge der Nähe des Sumpfes häufiger Sterbe- 
fälle vorkamen. 
Die Ernährung der Arbeiter läßt nichts zu 
wünschen übrig. 
In den Monaten September, Oktober und 
November wurden die Arbeiten zeitweilig durch 
Niederschläge wesentlich beeinträchtigt und zum 
Teil größere Nacharbeiten an den Dämmen 
erforderlich. Im Dezember waren die Witterungs- 
verhältnisse sehr günstig, so daß die Erd= und 
landmesserischen Arbeiten einen befriedigenden 
Fortgang nahmen. 
Botanisch-SJoologische Forschungserxpedition. 
Uber vorläufige Ergebnisse der Botanisch- 
zoologischen Forschungsexpedition nach 
Kamerun berichtet der Direktor der Botanischen 
Zentralstelle für die Kolonien am Königl. Bota- 
nischen Museum in Dahlem, Geh. Reg. Rat Prof. 
Ir. Engler, u. a. folgendes: 
Der Botaniker Ledermann, der vier Monate 
vor dem Zoologen Riggenbach ausreiste, be- 
nutzte die vor dem Aufsbruch der Expedition ver- 
bleibende Zeit, um auftragsgemäß die Strandflora
	        
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