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wagen, 1 Personenwagen, 1 Post= und Gepäck-
wagen.
Die Spundwände für die Kaimauer in
Bonaberi sind geschlagen und die Fläche inner-
halb derselben etwa zur Hälfte auf die vor-
geschriebene Tiefe ausgebaggert. Die die Kai-
maner tragenden Pfähle (I.-Träger) sind auf eine
Mauerlänge von etwa 10 m geschlagen.
Auf dem Bahnhof Bonaberi wurde die
Zentesimalwage eingebaut.
Für die Firma Woermann & Cie. ist ein
Anschlußgleis von Bahnhof Bonaberi zum
Faktoreigrundstück gelegt worden.
Der Baufortschritt im Berichtsvierteljahr
ist trotz der zum Teil sehr schwierigen Erd-
arbeiten (Fels) als zufriedenstellend zu be-
trachten.
Vom Bau der Mittellandbahn.“)
lber den Fortschritt der Arbeiten in den
Monaten September bis Dezember 1909
wird berichtet:
Vorarbeiten: Die Erkundung des Nkelle-
überganges und der anschließenden 10 km gegen
Jaunde zu ist ausgeführt und die Linienführung
im allgemeinen festgelegt. Auf der Strecke
Japoma bis 20 km hinter Edea wird an der
ausführlichen Geländeaufnahme gotoarbeitet.
Von den Strecken bis Kilometer 49 und Kilo-
meter 70 bis 87 liegt diese bereits vor.
Die Bahnarxe ist bis Kilometer 29 und von
Kilometer 82—+ 400 bis Kilometer 86 abgesteckt,
die Linienführung von Kilometer 70 bis 86
genehmigt.
Die landespolizeiliche Genehmigung der
ersten 20 km erfolgte am 12. Oktober, welcher
Termin als Baubeginn nach dem Vertrage
gelten wird.
Die Rodungsarbeiten sind bis Kilometer
23500, bei Kilometer 26, sowie vom Nordarme
des Sanaga rückwärts in der Richtung auf
Japoma von Kilometer 82—+700 bis 85—+400
zum Teil beendet, zum Teil in der Ausführung
begriffen.
Die Erdarbeiten sind bis Kilometer 21—
600 im Gange.
Von dem in Bonepupa gelegenen Stein-
bruch wurde ein regelmäßiger Steintransport
mit einer Barkasse und drei Leichtern nach
Japoma eingerichtet. Die Leistung betrug
65 echm in der Woche. Ein weiterer Steinbruch
wird auf der Sanagainsel in der Nähe des
Nordfalles angelegt.
*) Vgl. „D. Kol. Bl.“ 1909, S. 998.
Auf dem Bahnhof Duala sind die Erd-
arbeiten am Hange der Akwaseite vollendet. Die
Häuser auf der Akwaseite sind bis auf den
Anstrich sämtlich fertiggestellt. Auf der Bell-
seite ist das Dienstgebäude, das Betriebsleiter-
gebäude und ein weiteres Wohnhaus im Rohbau
fertig; außerdem ist mit dem Bau zweier
weiteren Häuser angefangen worden.
Die Lazarettanlage ist bis auf ein Well-
blechhaus für den schwarzen Heilgehilfen fertig-
gestellt, mit einem Drahtzaun eingefriedigt und
bezogen. Am Hange der Akwaseite wurde ein
vorläufiger Brunnen aufgestellt und auf der
Bellseite eine Pumpe eingebaut. Beide An-
lagen liefern brauchbares Wasser.
Die Uberführung der Bell-Akwastraße
wurde fertiggestellt.
Die Rohrdurchlässe auf dem Bahnhof
Duala und bis Kilometer 11—+—200 sind vollendet
bzw. bis zum Uberbau hergestellt.
An der Dibambabrücke wurde mit dem
Einbringen des Fundaments am rechtsufrigen
Widerlager begonnen.
In Edea ist die Landungsgelegenheit am
rechten Nordarmufer des Sanaga fertiggestellt.
Die Arbeiterverhältnisse können als zu-
friedenstellend bezeichnet werden. Das gleiche
kann im allgemeinen von den Gesundheitsver-
hältnissen gesagt werden, wenn auch in der
zweiten Hälfte des Dezember bei den eingeborenen
Arbeitern in den Schächten jenseits des Dibamba
infolge der Nähe des Sumpfes häufiger Sterbe-
fälle vorkamen.
Die Ernährung der Arbeiter läßt nichts zu
wünschen übrig.
In den Monaten September, Oktober und
November wurden die Arbeiten zeitweilig durch
Niederschläge wesentlich beeinträchtigt und zum
Teil größere Nacharbeiten an den Dämmen
erforderlich. Im Dezember waren die Witterungs-
verhältnisse sehr günstig, so daß die Erd= und
landmesserischen Arbeiten einen befriedigenden
Fortgang nahmen.
Botanisch-SJoologische Forschungserxpedition.
Uber vorläufige Ergebnisse der Botanisch-
zoologischen Forschungsexpedition nach
Kamerun berichtet der Direktor der Botanischen
Zentralstelle für die Kolonien am Königl. Bota-
nischen Museum in Dahlem, Geh. Reg. Rat Prof.
Ir. Engler, u. a. folgendes:
Der Botaniker Ledermann, der vier Monate
vor dem Zoologen Riggenbach ausreiste, be-
nutzte die vor dem Aufsbruch der Expedition ver-
bleibende Zeit, um auftragsgemäß die Strandflora