Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXII. Jahrgang, 1911. (22)

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* vergrößert. Im Frühjahr 1909 führt 
ueminik eine Expedition gegen die Südmaka, die 
uz und erfolgreich verläuft. Daß Dominik sich 
ie Herzen der ganzen Kaufmannschaft des Südens 
robert hat, ist das beste Zeugnis kolonialwirt- 
cchaftlichen Denkens und Handelns für einen 
. ann, der in einer fünfzehnjährigen Kolonial- 
uibah als Bahnbrecher vornehmlich das Schwert 
rt. 
vd Im August 1909 tritt Dominik den wohl- 
verdienten Heimaturlaub an. Die hohe Zahl der 
Tropenjahre, die schwere aufreibende Zeit der 
Atwicklungsperiode Kameruns von der Wiege 
" zur Reise — sie haben an ihm wohl gerüttelt 
nd sein braunes Gesicht durchfurcht, aber die 
energischen, charaktervollen Gesichtszüge, in denen 
sede Falte einer Episode des Durchlebten Aus- 
ARuck verleiht, zeigen, daß der lebendige, schaffens- 
Kohe Geist des jungen preußischen Offziers bei 
en Zwölfern noch in gleichem Maße in dem 
ebenserfahrenen, sturmerprobten Manne wohnt. 
Geburtstage seines Kaisers 1910 wird Dominik 
zum Major befördert. 
Er ist auf dem Wege zu den höchsten Ehren 
und Anerkennungen seiner kolonialen Verdienste 
m, Kamerun. Noch rüstig und voller Lebens- 
rrast schreitet er unbeirrt mit der sieghaften Art 
leiner Persönlichkeit dem hohen kolonialen Ziele 
t#„, das er immer vor Augen gehabt hat. 
6%„ Da setzt die Tragik seines Lebens ein. Es 
vllte das letzte Mal sein, als er im Frühjahr 
910 die achte Fahrt auf dem grauen Woermann- 
#ampfer antrat — die letzte Fahrt zu letztem 
ampf und Sieg. 
Blühender Handel hat die reichen Südgebiete 
er Kolonie erschlossen, es geht wirtschaftlich vor- 
tts in Kamerun. Da bricht der Aufstand der 
8 aus und droht das mühsame Werk vieler 
Are, große koloniale Werte und schaffensfrohe 
mienschen zu vernichten. Major Dominik schafft 
liegreichen Zügen durch das Maka-Land mit 
muan Kompagnien binnen kurzem Ruhe und Ord- 
ung und bewahrt durch sein entschlossenes Ein- 
Ecisen das Land vor unabsehbar schweren 
K# Sein Werk ist vollbracht — würdig, 
  
#urmen. 
— letzte Tat eines Mannes zu sein, der in seinem 
uchtehnjährigen Kolonialleben dem Vaterland ge- 
ind hat, wie es kaum einem anderen vergönnt 
möglich sein wird. 
wů In dem feuchten Sumpfwaldgebiet, noch 
während des Kriegszuges, treten die ersten Er- 
eimmungen eines ernsten Leidens auf. Noch 
seinaol zieht Hans Dominik unter dem Jubel 
Sie. r Jaunde mit seiner ruhmreichen Truppe als 
ger in die Tore der von ihm erbauten Veste 
dr. Aber er ist nicht mehr der alte Dominik! 
eichend und unerbittlich hat der seine Arbeit 
  
begonnen, dem Dominik so oft unerschrocken und 
verachtend in offenem Kampf ins Auge gesehen. 
Rücksichtslos gegen sich selbst, duldet Dominik 
nicht, daß man um seine Gesundheit besorgt ist. 
Rastlos tätig hält er auf seinem Posten aus, bis 
er zusammenbricht. Im November 1910 sährt 
er zur Küste. 
Es war eine bange Zeit der Ungewißheit und 
des Hoffens, als die „Eleonore Woermann“ mit 
unserem Kranken an Bord die Anker zur Heim- 
fahrt gelichtet hatte. Hans Dominik trat die letzte 
Fahrt an. Afrika gab ihn lebend nicht heraus. 
Die hohen Verdienste Dominiks als Kolonial-= 
ofsizier finden ihre Würdigung in seinen Taten. 
Als leuchtendes Vorbild eines ganzen Mannes 
hinterläßt er uns Kamerunern das Vermächtnis 
seiner großen Afrika-Erfahrung: wie man die 
Eingeborenen zu behandeln hat, wie man in 
Afrika Krieg führen und wie man kolonisieren 
muß. Er hat den geraden Weg seiner kolonialen 
Erkenntnis unbeirrt durch alle Gegenströmungen 
schwächlicher „Humanität“ nie verlassen. Treffend 
nannte er die Behandlung des Negers nach diesem 
Gesichtspunkt: „Gut, aber falsch!“ Er hatte das 
Wesen der Eingeborenen in langjährigem Umgang 
mit ihnen richtig erkannt, und daß diese Erkenntnis 
die richtige war, haben die Erfolge bewiesen. 
Der Name Dominik hat den gleichen Klang in 
Nord und Süd. Der Geist des gefürchteten Toten, 
des „Dominiki“ der Jaunde, des „danda kasko"“ 
(neuer Topf) der mohammedanischen Völker des 
Nordens, wird fortleben unter ihnen und sein 
Werk schützen und weiter gedeihen lassen. Uns 
hat Dominik mit diesem Erbe die Pflicht hinter- 
lassen, dafür zu sorgen, daß nicht das, was er 
in vielen Jahren glänzend aufgebaut hat, mit 
seinem Abgang einstürzt. Sein Geist soll uns 
jederzeit vorschweben und uns anspornen zu neuen 
Taten im alten Dominikschen Sinn. Seine 
Jaunde-Soldaten sind das Muster einer farbigen 
Truppe geworden. An ihnen hat Dominik be- 
wiesen, daß in Afrika nur die Persönlichkeit des 
Führers zu Erfolgen führt. 
Als Mensch ist Hans Dominik weit über den 
Kreis seiner kolonialen Gefährten, seiner Freunde 
und Kameraden der Truppe bekannt und beliebt 
gewesen, von seinen Gegnern geachtet und ge- 
fürchtet worden. Sein offener, gerader Charakter, 
seine vornehme Gesinnung, sein kameradschaftliches, 
soldatisches Empfinden, seine impulsive Natur und 
rücksichtslose Art, wenn es galt, seine Überzeugung 
durchzusetzen, haben seinen großen Namen gemacht. 
Er war eine Kampfnatur, er brauchte Gegner im 
kolonialen Leben. Und stolz war er, wenn er 
sie niederkämpfte. In dem harten Kriegs= und 
Waidmann lebte aber ein feines, geistvolles, oft 
weiches Gemüt. Davon zeugen seine beiden so
	        
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