Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXII. Jahrgang, 1911. (22)

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Lapen-Gebiet von zwei Seiten her für das letzte 
drittel des Februar angeordnet. Von Westen 
ber soll die sechste (Expeditions-,Kompagnie von 
abassi aus auf der Straße nach Kudue vor- 
hehen, während der Kommandeur selbst mit der 
aunde-Kompagnie aus südöstlicher Richtung in 
das Bapea-Gebiet einmarschieren will. Die Dauer 
der Unternehmung wird bei der relativ geringen 
Usdehnung des in Frage kommenden Gebietes 
auf wenige Wochen berechnet. 
Vom Bau der Nordbahn.“) 
9 Der Stand der Bauarbeiten an der 
ordbahn (Manengubabahn) war am Ende 
es vierten Vierteljahres 1910 folgender: 
Der Baufortgang war dank der guten 
Witterungsverhältnisse im allgemeinen zufrieden- 
stellend. 
Die Vorarbeiten und Räumungsarbeiten 
waren bis zum vorläufigen Endpunkt Nongsamba 
in Kilometer 160, die Erdarbeiten bis Kilo- 
meter 150 fertiggestellt. Auf der weiteren Strecke 
waren letztere bis Kilometer 160 mit zehn 
Schächten in Angriff genommen. 
Das Mauerwerk sämtlicher Brücken und 
durchlässe bis Kilometer 156,6 war vollendet, 
se Brücken auf der weiteren Strecke waren in 
der Ausführung begriffen. 
Der Oberbau war bis Kilometer 150, 5 fertig 
verlegt. 
Die doppelte Fernsprechleitung war bis 
zur Haltestelle Ndunge in Kilometer 150 verlegt 
und im Betriebe. 
6 Das auf der Haltestelle Ndunge vorgesehene 
ebäude wurde ausgeführt. 
9 Die Gesundheitsverhältnisse der beim 
ahnbau beschäftigten Europäer und Arbeiter 
aren durchweg gut. 
Eineerun des Taraba bis zur deutsch-englischen 
Grenze (Kamerun-Migerien). 
N Die großen, vom Kamerunplateau abströmenden 
firbenflüss des Benue, Taraba, Donga, Katsena, 
n bisher für die Erschließung des Schutzgebiets 
bamerun kaum in Frage gekommen; ihre Schiff- 
z eit ist zeitlich sehr beschränkt und die Strömung 
sh bvoschwieriger zu überwinden, je mehr man 
— 
r deutschen Grenze nähert. Über einen 
) Val. zuletzt, D. Kol. Bl.“ 1910, Nr. 24, S. 088. 
  
zum Teil gelungenen Versuch, den Taraba, 
welcher bereits von Flegel mehrfach befahren 
und sorgfältig aufgenommen worden ist, als 
Transportweg zu benutzen, berichtet Leutnant 
v. Engelbrechten: Ich hatte den Auftrag, von 
dem über den Niger-Benue gehenden Garua- 
Transport abzuzweigen und die für Banjo be- 
stimmten Güter in Stahlbooten auf dem Taraba 
bis an die deutsch-englische Grenze nach Karabi 
und von dort über Land nach Banjo zu bringen. 
Es handelte sich bei dem Taraba-Transport um 
einen ersten Versuch, die Jahresbestellung von 
Banjo auf dem Wasserwege dorthin gelangen zu 
lassen. 
Ich fuhr mit einem Teil des Garua-Trans- 
ports und mit dem gesamten Banjo-Transport 
am 17. August 1909 in Burutu ab und traf 
am 28. August in Ibi ein. Nach Erledigung 
aller notwendigen Vorbereitungen verließ ich mit 
dem Banjo-Transport am 3. September Ibi auf 
einem kleinen Flußdampfer. Die 22 000 kg 
Güter waren in drei längsseit vertäute Stahlboote 
geladen. Am 7. September erreichte ich den 
Endpunkt der Dampfsschiffahrt auf dem Taraba, 
den großen Ort Bakundi. Nach Zurücklassen 
der Hälfte aller Transportgüter fuhr ich am 8. 
mit den drei Stahlbooten stromauf weiter. Es 
gelang ohne Schwierigkeiten, bereits am 11. den 
englischen Grenzort Beli zu erreichen. Am 12. 
fuhr ich in deutsches Gebiet ein, das Fahrwasser 
wurde schwierig, Stromschnellen traten auf. Etwa 
3 km unterstrom des Zollpostens Karbabi war 
die Schiffbarkeit der Stromschnellen wegen zu 
Ende. Die Frage aber war gelöst: Es war 
möglich, mit schwer geladenen großen Stahlbooten 
bis in deutsches Gebiet an den Zollposten Karbabi 
heranzukommen. 
Mit dem Posten hatte ich sogleich Verbindung. 
Ich errichtete bei der im Bau befindlichen Station 
ein Güterdepot. Die gelöschten Boote fuhren 
nach Bakundi zurück und trafen am 21. bereits 
in Beli mit der zweiten Hälfte der Güter wieder 
ein. Inzwischen war ein derartiges Hochwasser 
mit solcher Stromstärke eingetreten, daß die Boote 
nicht weiter gegenan konnten. Von Felsen ein- 
geengtes Flußbett, reißendes Fahrwasser, kein 
Staakgrund wegen zu großer Tiefe und dicht 
unter der Oberfläche nicht sichtbare Felsen mit 
gewaltigen Strudeln können — wie in diesem 
Falle — auf einige Tage die Unmöglichkeit, 
weiter als bis Beli zu gelangen, herbeiführen. 
Ich ließ die Boote in Beli löschen und die Lasten 
über Land nach Karbabi abtransportieren. 
M
	        
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