Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXII. Jahrgang, 1911. (22)

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a Ddiese Baumwollstationen werden dem 
in awirtschaftlichen Beirat beim Gouvernement 
ome unterstellt werden und nach einheitlichem 
ubeitsprogramm tätig sein. Ihre Hauptaufgabe 
rd darin bestehen, die in dem betreffenden An- 
aubezirk jeweils kultivierte Sorte durch plan- 
nat ige, exakte Züchtung zu verbessern und davon 
* und nach so viel Saat zu gewinnen, daß 
Anbaubezirk von der Station aus damit 
selländig versorgt werden kann. Sobald dieses 
in erreicht sein wird, gilt es, sämtliche aus den 
v geborenen-Kulturen stammende Saat von der 
rwendung für die Feldbestellung auszuschließen. 
ver Um dieses zu ermöglichen und neue Sorten- 
Komischung zu verhindern, wird eine vermehrte 
os trolle der Felder, aber auch der Ent- 
vermungsanstalten und der mit ihrem Betrieb 
undenen Saatverteilung notwendig werden. 
melim weiteren, durch den wahllosen Ankauf 
igu angebotenen Baumwolle) entstehenden Schä- 
der Een der Qualität vorzubeugen, hat inzwischen 
beutz ouverneur durch die im amtlichen Teil der 
ord gen Nummer (Seite 268) abgedruckte Ver- 
vommung, betr. den Handel mit Baumwolle, 
tt 1. Jannar d. Is. eine Neuregelung des 
Aufkaugeschäftes durch Beschränkung des 
Da aufs auf bestimmte Marktplätze und 
. ndelsniederlassungen in die Wege geleitet. 
un * - LindD gleichzeitig angewiesen 
ordnung z hien ie Durchführung dieser Ver- 
In der gleichfalls im amtlichen Teil (Sei 
abgedruckten Bekanuk#chicher — 
neurs vom 3. Februar 1911 sind die betreffenden 
Plätze namhaft gemacht. 
Die Verwaltung gibt sich der sicheren Erwar- 
tung hin, daß es der vereinten Wirkung der 
vorerwähnten Maßnahmen bei weiterem Zusammen- 
tr eiten aller, an der Hebung des Baumwollbaus 
auledogo interessierten Kräfte in absehbarer Zeit 
uungen werde, diese Kultur auf eine höhere 
8 ufe zu heben und die Baumwollproduktion des 
chutgebiets wesentlich zu vermehren. 
  
Verwendung der Tamarindenkrucht del den 
Eingeborenen von Adamaua. 
Von Leutnant v. Engelbrechten-Kamernn. 
Der Tamarindenbaum ist in Mittel= und 
rd. Adamaua, das bei einer Durchschnitts- 
ein enlage von 250 m über dem Meeresfpiegel 
auß ausgesprochen zentralafrikanisches Klima hat, 
Ferordentlich verbreitet. In einigen Gegenden 
— — 
No 
* 
neur) ##t. #n eoben mitgeteilten Bericht des Gonver- 
  
gewinnen die Eingeborenen davon die Kokons der 
Seidenraupe; vornehmlich aber ist die Tamarinde 
für sie ein Fruchtbaum. Daß die Früchte in 
irgend einer Form als „Obst“, d. h. mit den 
festen Bestandteilen der Frucht, genossen werden, 
habe ich nie bemerkt. Dagegen ist der ausge- 
kochte Saft der Frucht sehr beliebt und stellt bei 
den mohammedanischen Fullahs, abgesehen von 
der Milch, neben der wenig verbreiteten kleinen 
Zitrone das einzige Erfrischungsgetränk dar. Er- 
frischende Früchte als Obst gegessen gibt es sonst 
noch eine große Anzahl in Adamaua. 
Zur Zeit der Fruchtreife, ehe die Schale hart 
und trocken wird, werden alle in den Orten, in 
deren Nähe und an den Straßen stehenden Ta- 
marindenbäume abgeerntet. Die Früchte werden 
zu großen Klumpen zusammengeballt; sie halten 
durch den klebrigen Saft, den sie ausscheiden, zu- 
sammen. In dieser Form kommen sie täglich für 
billiges Geld in ergiebigen Mengen auf den 
Markt, wie ich es in Deutsch-Binder, Mendif 
und Kalfu sah. 
Zur Bereitung des braunen trüben Saftes 
wird die Frucht in kleinere Stücke zerhackt und 
gewöhnlich ausgekocht. Der mit Wasser reichlich 
verdünnte und mit Zucker schmackhaft gemachte 
Saft gibt das beliebte, in dem trocken-heißen 
Klima höchst erfrischende Getränk. Ich habe das 
so einfach hergestellte Tamarindenwasser in Ada- 
maua als ständiges Tischgetränk genossen und 
seine durststillende, erfrischende Wirkung immer 
sehr angenehm empfunden, ganz abgesehen da- 
von, daß es zu einer guten Verdauung beiträgt, 
die bei vielen Europäern in dem trockenen Klima 
unter Störungen zu leiden pflegt. 
Nach meiner Schätzung werden ihrer großen 
Verbreitung wegen zur Zeit mindestens die Hälfte 
aller Tamarindenbäume in Adamaua überhaupt 
nicht in Ernte genommen. 
Pflanzungs-Kautschuk im Jahre 1910. 
Von Walther Frendenberg, Bremen.") 
Eine Übersicht über Pflanzungs-Kautschuk im 
verflossenen Jahre muß notgedrungen mit einem 
Hinweise darauf beginnen, daß die Fabrikanten 
einen sehr schweren Stand hatten, bei Preisen, 
die im Januar 7 sh 7 d, im April 12 sh 8½ d 
und Ende Dezember 5 sh 5 d für den besten 
Pflanzungs-Kautschuk waren. In den Berichten 
über das Jahr 1909 war zu lesen, daß eine 
weitere Steigerung der Werte wohl ausgeschlossen 
sei. Wie man sich geirrt hat, ist bekannt und 
aus den oben gegebenen Zahlen ersichtlich. 
*) Gummi-Zeitung Nr. 23.
	        
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