Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXII. Jahrgang, 1911. (22)

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zur Fortsetzung. Dagegen gedeiht die einheimische 
Baumwolle verhältnismäßig sicher, so daß man in Zu- 
muft gut tun wird, sich hier auf diese Sorte zu be- 
schränken. 
Die Versuchsstation Bangambe wurde aufge- 
geben, da die oben dargelegten ungünstigen Klima= und 
Vodenverhältnisse ihren Fortbestand nicht rätlich er- 
scheinen lassen und da für diese Versuche in der Um- 
gebung Bares und in der Mbo-Ebene ungleich günsti- 
Vere Bediugungen gegeben sind. . 
5. Station Banjo. 
Farmbau. Im Berichtsjahre wurden Anbau- 
bersuche mit Senf= und Luzernesaat gemacht, deren 
rfolg gering war. 
15 Von der Versuchsanstalt für Landeskultur wurden 
e Arten von Obst= und anderen Nutzbäumen über- 
biesen, welche zur Anlage eines Obstgartens benutzt 
wurden. 
i Der Reisbau wird in diesem Jahre in Karbabi 
9 größerem Umfange betrieben. Die Ernte des letzten 
DWyhres ergab ein zu kleines Korn, was auf die späte 
estellung zurückgeführt werden muß. 
di ie mit dem Pflug angestellten Versuche haben 
u gehegten Erwartungen nicht erfüllt, da der Boden 
Stationsbezirk größtenteils Laterit mit schwacher 
umnsdecke ist, so daß statt des hier befindlichen Tief- 
u turpfluges ein leichter Schälpflug angewandt werden 
r, um die schwache Humusschicht nicht mit dem 
üe#en Boden des Untergrundes zu vermischen oder zu 
werdecken. 
Erportkulturen. Die ausgelegten Palmkerne 
n gut geleimt. 
6. Station Bare. 
Farmbau. Mehrere mit Süßkartoffeln und Kassada 
bepflanste Hektare des Stations r— ergaben lead 
Erträge. ober 1000 wucke eine größere Angahl 
Kulturpflanzen, wie Kokain, Kola, Anonen, Advokaten- 
birnen, Ananas, Papeia, Teneriffa-Bananen ausgesetzt, 
welche mit wenigen Ausnahmen gut aufgekommen find. 
Eine Reisprobe hat dagegen nicht gekeimt. Auf den 
Versuchsfeldern wurden Mais und Erdnüsse gepflanzt 
sowie die nötigen Vorbereitungen für Tabakbau ge- 
troffen. Nach Mitteilungen der Eingeborenen kommt 
der ihnen übergebene Togo-Mais gut fort. 
Viehzucht. Für die Trockenzeit 1910 ist ein 
#Abiner Versuch mit Einfuhr und Zucht von Groß= und 
leinvieh geplant. 
habe 
  
4 7. Station Buca. 
Die Besetzung der Station mit landwirtschaftlichen 
kamten war die gleiche wie im Vorjahre. 
Die Entwicklung des Landwirtschaftsbetriebes kann 
sehr günstig bezeichnet werden. 
Vorwerk Buea. 
Farmban. 
cchl Mais. Für den Maisbau wurden 10 ha Neu- 
M ag und 4 ha Kulturland hergerichtet, das letztere 
it dem Pfluge. Die Ernten fielen in den Juni und 
amnar.Der Ertrag pro Hektar war etwa 35 Zentner 
ar ner. Schädlinge, welche umfangreichen Schaden 
michteten, wurden nicht beobachtet. 
toff artoffeln. Die angebaute Las Palmas-Kar- 
lel ergab bei der ersten Ernte einen guten Ertrag. 
En weiter Aussaat der gleichen Kartoffel ging der 
rag auf die Hälfte zurück. 
wa Wieh zucht. Die Viehzucht auf dem Vorwerk 
Vurde weiter gefördert. Die Kreuzung des Allgäuer 
ehes mit Bakossi-Rindern hat für die Küstengegenden 
als 
  
scheinbar die größten Vorhü e. Die aus dieser Kreu- 
zung gezogenen Ochsen haben gutes Gangwerk und 
sind leistungsfähig und ausdauernd. Die Kühe dieser 
Kreuzung liefern täglich bis 6 Liter . · 
ie Ernährung des Viehes geschieht größenteils 
durch Weidegang mit einem je nach Leistung bemessenen 
kleinen Beifutter von Mais. 
Geboren wurden im Laufe des Berichtsjahres 
48 Kälber, und zwar entstammten 6 Kälber der Kreu- 
zung von Adamana-Rindern und Allgäuer Bullen und 
37 der Kreuzung des letzteren mit Bakossi-Kühen. 
Krankheiten traten nicht auf. 
Zu Zuchtzwecken wurde ein Stier nach Lolodorf 
und ein zweiter nach Bamum abgegeben. Als Zu- 
gang ist zu erwähnen ein von der Firma Hagenbeck 
in Stellingen übersandter Zebu-Bulle, welcher zu 
Kreuzungszwecken unentgeltlich geliefert ist. Ferner 
durch Geburten: 24 Bulllälber, 19 Kuhkälber, 6 Lämmer. 
ie Verwertung des Schlachtviehes durch die 
Station in Buea erbrachte pro Stück Buschvieh 70 bis 
150 .X und für Allgäuer Vieh bis 300 .K 
Der Bestand des Viehes am Ende des Berichts- 
jahres war folgender: 1 indischer Zebn-Bulle, 12 All- 
gäuer Ochsen, 6 Adamaua-Kühe, 104 Kreuzungstiere 
von Allgäuer Bullen und Bakossi-Kühen, 15 Stück Vieh 
der Kreuzung zwischen Allgäuer Bullen und Adamana- 
Kühen. 
Die Schafzucht wurde mit dem Ankauf von ein- 
heimischen Schafen begonnen. Der Bestand belief sich 
am 31. März 1910 auf 35 Stück. «- 
Sennerei Buea. 
Der Viehbestand der Sennerei setzie sich zusammen 
aus: 25 Allgäuer Bullen bzw. Ochsen, 72 Allgäuer 
Kühen bzw. Jungvieh und 48 deutschen Schweinen. 
in Zugang durch Geburten waren zu verzeichnen: 
16 Bullkälber, 11 Kuhkälber und 50 Ferkel. An Ab- 
gang durch Eingehen waren in diesem Jahre nur ab- 
uschreiben: 1 Allgäuer Bullkalb, 1 Allgäuer Kuhkalb 
und 5 deutsche Schweine. Geschlo tet wurden: 2 All- 
Häuer Bullkälber, 1 Allgäuer Kuhlalb und 12 deutsche 
chweine. Ernste Krankheiten wurden nicht beobachtet. 
Versuchsgarten. 
Tee. Die vier Teequartiere haben sich außer- 
ordentlich günstig entwickelt. Die aufbereiteten Tee- 
proben lassen allerdings in Qualität zu wünschen übrig. 
Es hat den Anschein, als wenn die überans üppige 
Blattproduktion eine gingstige Qualitätsentwicklung 
verhinderte. Die weiteren Aufbereitungsversuche müssen 
darüber erst Klarheit verschaffen. 
Tabak. Ausgesät wurden die beiden Sorten 
„Cuba“ und „Broad Leaf Seed“ am Anfang Septem- 
ber. Die Versuche hattei nur den Zweck der Saat- 
gewinnung. 
Der Gemüsegarten wurde bedeutend erweitert 
und ermöglichte neben der Abgube in Buea regelmäßige 
Lieferungen frischen Gemüses an das Hospital von Duala. 
8. Djah-Posten. 
Farmbau. 
Planten. Das vorhandene Ouartier wurde ver- 
ößert. 
  
ar 
Bananen. Von der Pflanzung Atok wurden 
Schöhlinge nach dem Djah-Posten überführt, da die 
Banane bei den Eingeborenen nicht bekannt ist. 
Kassada. Die augelegten Kassadafelder zeigten 
eine sehr gute Entwicklung und brachten hohen Ertrag, 
welcher an die Arbeiter als Verpflegung abgegeben 
urde. 
  
  
Die Erdnuß wurde mit von Atok überführter 
Saat neu in Kultur genommen. . "
	        
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