Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXII. Jahrgang, 1911. (22)

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seit dem 1. Jannar d. Is. in vollem Betrieb und ent- 
spricht allen Ansprüchen ud6 Erdkabelnetz hat jetzt 
eine Länge von 7 km und soll demnächst auf 9 km 
aussgedeht. werden. 
Stadtbeleuchtung, fast alle ösffentlichen 
gebse und europäischen Privathäuser sind an 
Stromnetz angeschlossen und einige Tellee de 
baben angefangen, elektrische Kraft zum Antrieb ihrer 
Maschinen zu verwenden. Es betrugen: 
der Stromkonsum die Stromeinnahmen 
1910 116 600 KW. 69 133.— .4 
19009 92000 55 019.— 
Unsere Versuchsplantagen haben wir im ver- 
gangenen Geschäftsjahre mit einem kleinen Nutzen 
gen den Buchpreis verkaufen können, nachdem ihr 
-*sin die Anbaufähigkeit des Landes zu beweisen 
und zum Landkan 
reicht war. 
Von unserem Landbesitz haben wir im abge- 
laufenen Geschäftsjahre 2516 ha verkauft. Für die 
weitere Verwertung der uns zustehenden Ländereien 
ist eine besondere Landgesellschaft geplant, in welche 
unser Besitg und der der Deutsch-Ostafrikanischen Ge- 
sellschaft eingebracht werden soll; dadurch wird eine 
einheitliche Organisation geschaffen, die mit größeren 
Mitteln und geringeren Unkosten arbeiten kann. 
Das Hotel Kaiserhof in Daressalam war im 
Berichtsjahr wieder besser als im Vorjahre besucht. 
Trotz erhöhter Einnahmen hat jedoch das Erträgnis 
unter dem Erweiterungsbau, der mehrere Monate in 
Anspruch genommen hat, und unter Personalschwierig- 
keiten gelitten, so daß die Ausgaben einschließlich der 
Abschreibungen auf Iooenkar, Waren und Außenstände 
die Einnahmen um 10 000 ¾ überstiegen haben. Nach 
den Ergebnissen der ersten drei Monate 1911 glauben 
ir für dieses Jahr ein besseres hiesort erwarten zu 
ürfen. Ein Bild der Steigerung der irtschaftsein- 
nahmen zeigen die solgende, ahlen: 7: 
1908: 50 oͤd. 0 16n0 180 000 . 
Der Vesanpbeesagnn unserer Angestellten 
war im allgemeinen zufriedenstellend. 
In unseren Diensten standen am Ende des Ge- 
schäftsjahres: im allgemeinen Verwaltungsdienst 
15 Europäer, 44 Farbige, im Bahnunterhaltungs= und 
Babnüberwachungsdienst 17 Gurohen 1789 Farbige, 
im Stationsabfertigun F und Zugbegleitungsdienst 
14 Europäer, 284 Farbige, im Zugh eförderungs= und 
Werkstättendienst 67 Europäer, 2 Farbige, beim 
Elektrizitätswerk 9 Europäer, 68 Farbige. 
Die Fahrzeuge sind im abgelaufenen Geschäfts- 
jahre wieder vermehrt worden 
Der Betriebsmittelpark umfaßte am Ende des 
Veschäftsjehres! 44 Ten 
  
  
zwecks Bebanung anzuregen, er- 
  
  
  
  
der-Lokomotiven, 26 Wasse 
wagen, 2 Ristonzwusen, Goherachsih, 8 d 
wagen (7 J. 
wagen, jeielll. Güterwagen # J be 
5 vierachsig), 144 offene Güterwagen (184 zweiachsig, 
10 vierachsig), 60 Schienenwagen, ranwagen, 
8 Motordräsinen, 5 Handhebeldräsinen, 25 Bahnmeister- 
wagen. Bestellt waren noch am Ende des Geschäfts- 
: 10 Schlepptender-Lon omotiven, 20 offene Güter- 
tb vvierachsig), 14 Wasserwagen, die inzwischen 
zum Teil schon eleesert sind. 
Im regelmäßigen Betriebe verkehrte je ein ge- 
mischter Zug in der Richtung Daressalam —Kilossa 
jeden Montag, Mittwoch und Freitag und in der Rich- 
tung Kilossa—Daressalam jeden Dienstag. Donnerstag 
und Sonnabend. Seit der Betriebseröffnung der 
Strecke bis Dodoma fährt man in beiden Richtungen 
  
  
491 20 
nach Übernachtung in Kilossa an den folgenden Tagen 
weiter. 
Zur Beförderung der Baugüter wurden durch- 
schnittlich zwei Material3züge in jeder Richtung täglich 
gefahren. Außerdem verkehrten im Betriebsjahre 
722 Arbeitszüge zum Verfahren von rund 37 000 ehm 
Schotter und 22 000 chm Brennholz für eigenen Bedarf. 
efördert zuschen ##u0 im n 56080 Personen 
(gegen 1909 15551 Güter (+ 19 929) sowie 
5914 Siu Fies 8 2 dafür an ht 
1482 ( 50 062 Rup.) bzw 
( 3 iud *Wl 20 445 Nuns u— 15 805 8 
wobei 1 Rup. — ¾vb"“s gerechnet ist. 
Die Einfuhr von Lebensmitteln für die Ein- 
geborenen weist bei den meisten Artikeln eine Zunahme 
auf. Die Einfuhr von Baumwollwaren für die 
Farbigen stieg von 674 t im Jahre 1909 auf 878 t. 
Die Bautätigkeit der Pflanzer hat auch im Be- 
richtsjahre weiter zugenommen. 
Die hauptsächlichsten Nussfuhrauter waren fol- 
gnde; Kautjchuk 76 t (gegen 7 t in 1909), Olfrüchte 
45 (—), Glimmer 3 (0½%. z#undes Ziegen= und Wild- 
häute 143 (2), Wachs 58 (—), Baumwolle 183 (200), 
Brennholz 199 7 vn und Edelholz 127 (170). 
Es betrug der wunihien leier eines 
Europe 108 km (19 m), ein #arbigen 
184 km (1909: 132 l- 2 hi Jorpel 
eines Europäers 10,25 Nu (1909: 9,20 s Far- 
bigen 1,80 Rup. (1909: 133), die pera hnne!. wf das 
Personenkilometer 1,9 h = 2,6 Pf. (1909: 2 Pf.). 
das Kllometer Bahnlänge kommen im Berichts- 
* 9 619 (1909: 32 030) ioenio und ein 
rtrag dic von 472,11 R 1909: -.75 Rup.). 
Mehrbeförderung ban t 2000 Stück Groß- 
vieh und 1600 Stück Kleinvieh ist damit zu erklären; 
daß jetzt durch die Bahn die viehreiche Ugogolandschaft 
aufgeschlossen wird. 
  
  
ee Arbeiten an der Neubaustrecke haben die 
nehen tborh gemacht. Die Vorarbeiten sind zu 
nde. Das Gleis liegt bis Kilometer 450. Die Erd- 
Salbenn sind im Gange bis Kilometer 550. Die Bau- 
firma hofft, Tabora Mitte 1912 zu erreichen, so daß 
die ganze Strecke ofang 1918 von uns übernommen 
werden könnte. 
Wir rechnen damit, ohne Verzug nach Udjidji 
weiterbauen zu können. Die Mittel für die Vor- 
arbeiten sind uns bewilligt worden, und die Vorarbeiten 
selbst sind bereits beendigt. Es wäre von großem 
Vorteil für die Kolonie, wenn auch der sofortige Weiter- 
bau bewilligt würde, von dessen Nottwendigkeit und 
Nützlichkeit alle Kenner der Verhältnisse, selbst frühere 
Gegner der Zentralbahn, einmütig überzeugt sind. Der 
Bau würde bei sofortigem Beginn billiger werden und 
unsere Bahn durch eine Strecke von etwa 375 km tat- 
sächlich um über 1000 km verlängern, da der etwa 
650 km lange Tanganiikasee mit beiden Ufern, und 
zwar mit gut bevölkerten und wirtschaftlich aussichts- 
reichen Gebieten angeschlossen würde. Die neue Strecke 
würde der alten einen Verkehr zuführen, der ihre Ein- 
nahmen so steigern würde, daß das neu aufzuwendende 
Kapital voraussichtlich in kurzer Zeit verzinst werden 
könnte. 4 4
	        
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