Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXII. Jahrgang, 1911. (22)

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x weitere Sorte, eine rote Azoren-Süßkartoffel, 
welche schon seit mehreren Jahren in Sokode 
ngebaut worden war, in die Versuche auf- 
benommen. Den größten Ertrag von 17 330 kg 
ieserte die einheimische Sorte, auf einem tief- 
gründigen niedrigen Lande. 
übersicht über die Süßkartoffelversuche: 
  
  
  
  
  
  
Lfd Ertrag 
· Wo an- pro 
Nr. Sorte Boden gepflanzt Hektar 
–4 kg 
Ein= Wenig nährstoff= Kpedomefeld114 
beimische reicher Boden, Parzellen 
mit geringem, 88 und 34 
Wasserhaltungs- 
vermögen 
2 meri- DeslKpedomeseld 1 16565 
kanische Parzelle 39 
5# in= „Niedriggelegenes Alinufeld.330 
beimische Land. Tief= Parzelle 72 
gründiger Boden 
4Desgl.] Hochgelegenes Alinnfeld. 146 
Land. Tief= HParzelle 69 
gründiger Boden 
5| Rote Desgl. Alinufeld,0 
Azoren Parzellen 
63 und 73 
m Die Versuche, die Süßkartoffel als Kartoffel- 
ehl und Trockenkartoffel zu Exportzwecken nutz- 
Drr zu machen, sind noch nicht abgeschlossen. 
des Trocknen an der Sonne bereitet während 
er Trockenzeit keinerlei Schwierigkeiten. Der 
r dieses Versuchs hängt davon ab, ob der 
rtikel während der Verschiffung leidet, vor allem 
aber von dem Preise, den die Ware am Absatz- 
narkt erzielen wird. 
Stickstoffsammelnde Pflanzen. 
#v Von der Botanischen Zentralstelle wurde Saat 
übn 10 Leguminosen für Gründüngungsversuche 
ersandt: Clitoria ternaten, Crotalaria striata, 
* elia mierophylla, Indigofera galegoides, 
ä ageolus lunatus und radiatus, Sesbania 
Byptiaca, Tephrosia purpurea, Arachis hypo- 
* und Erythrina pieta. Gründüngung im 
gentlichen Sinne des Wortes kommt aber für 
A#0 besonders in der Volkskultur nicht in Frage. 
z#iht auf Einbürgerung haben nur solche 
zuguminosen, welche gleichzeitig eine Verwendung 
Faussen, wie dies bei Bohnen und Erdnüssen der 
min ist. Die Versuche zeigten, daß acht Legu- 
müle von den Versuchen ausgeschieden werden 
beste aaf, weil eine Verwertungsmöglichkeit nicht 
gorh, Phaseolus radiatus und Arachis hypo- 
vsi erwiesen sich hingegen als sehr wertvolle 
nzen fur Togo. Phaseolus radiatus ist eine 
  
kleine blau-gelbliche Bohne, deren Kultur nur 
wenig Pflege verlangt. Mit Leichtigkeit unter- 
drückt sie die üppige tropische Gras= und Unkraut- 
vegetation. Sie lieferte einen Ertrag von 800 kg 
per Hektar. Abzuwarten ist der Ausfall ihrer 
Bewertung auf dem europäischen Markte. Arachis 
hypogoea (Erdnuß) ist oben behandelt. 
Vigna sinensis. 
Eine aus dem Kabure Gebiet (Sokode-Bezirk) 
stammende Vigna sinensis (Kabure-Name: 
„Tingeta") wurde zwecks Fasergewinnung aus- 
gepflanzt. Die Bewertung der hergestellten Faser 
ist so niedrig, daß der kleine Erlös in keinem 
Verhältnis zu dem großen Arbeitsaufwande steht. 
Der Versuch wird nicht wiederholt werden. 
Über die Versuche mit 
Vieh 
in der Ackerbauschule ist folgendes zu sagen. 
Rindvieh. 
Der Bestand am 1. April 1909 war 54 Tiere. 
Hinzu kamen während des Berichtsjahres: 12 in 
der Herde geworfene Kälber, 1 zugekaufte Kuh 
und 1 Zebu-Bullkalb, das von der Firma Hagen- 
beck dem Gouvernement geschenkt wurde. Der 
Abgang war folgender: 3 Tiere wurden für 
Schlachtzwecke, 2 Bullen für Zuchtzwecke verkauft 
und 1 Kalb starb bei der Geburt. Der Bestand 
am 31. März 1910 beläuft sich demnach auf 
62 Stück. Hiervon sind 23 Arbeitstiere (6 Bullen 
und 17 Ochsen), 22 Zuchttiere (21 Kühe und 
1 Bulle) und 17 Jungtiere (im Alter unter 
2 Jahren). · 
Von besonderer Bedeutung ist, daß während 
des Berichtsjahres keinerlei Krankheiten unter dem 
Rindvieh aufgetreten sind und, außer dem oben- 
erwähnten, kein Tier verloren gegangen ist. 
Bislang ist kein auswärtiges Zuchtmaterial 
verwendet worden. Die Hauptaufgabe besteht 
darin, im Schutzgebiet auserlesenes Zuchtmaterial 
zu einem einheitlichen und besseren Schlag als 
das jetzt allgemein in Togo vorgefundene Vieh 
heranzuzüchten. - 
Kreuzungsversuche mit nordländischen Rassen 
werden noch unterbleiben, bis ein größerer Stock 
Muttertiere herangezüchtet ist und eine geeignete 
Grundlage für das Kreuzen mit europäischem 
Rassevieh geschaffen ist. 
Mit dem Zebu-Bullkalb gedenkt die Ackerbau- 
schule einige Kreuzungsversuche anzustellen. 
Schweine. 
In der Schweinezucht konnte im Berichtsjahre, 
weil es an geeigneten Zuchtebern fehlte, wenig 
geschehen. Im nächsten Etat sind Mittel für die 
Beschaffung von Zuchtschweinen vorgesehen.
	        
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