Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXII. Jahrgang, 1911. (22)

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daß eine Palme H#uchschmeh h 22 22 „ hoch wird, so 
würden diese B wachsen können. 
un habe ich an Elperman in Pin einen jähr- 
lichen Stammzuwachs von 20 bis 25 cm fesoestelle 
es würden also diese Bestände noch 25 bis 30 Jhre 
snußungefahit, sein — vorausgesetzt, daß 
Wachstum d lpalmen im Bare-Bezirk dchhbed Fn 
wie an der Küste. Es fehlen hierüber die Unterlagen; 
nach der Größe der Blattnarben und der Zwischen- 
räume zwischen denselben bin ich geneigt anzunehmen, 
daß das Stammes-Wachstum de ein schnelleres ist 
als an der Küste. 
b. Ilpalmen im Gebiet des Postens Mbo. 
Die Mbo--Ebene hat nur geringe Olpalmbestände, 
desto größer aber ist der Reichtum der Täler der die 
Ebene einschließenden Gebirge an solchen. In diesen 
tief eingeschnittenen Tälern bildet die Olpalme ganze 
Bestände. Lier, wie auch vorher schon in der Land- 
schaft Mbo- che siel mir auf, daß die Eingeborenen 
ihre Farnon mit Erfolg duch unter den Palmen be- 
treibe 
  
Intere sant — * Mier die Olpalme 
noch in 1100 Meereshöhe anscheinend 
ute Erträgs“ tieferk, während am Kamerun- 
Herirge die letzten Palmen in einer Höhe von un- 
gefähr 950 m Meereshöhe stehen und hier entweder 
steril sind oder nur ganz kleine Fruchtbündel mit 
wenig vollkommen ausgebildeten Früchten bringen.“) 
Von den Slpalmenbeständen in den Nebentälern der 
Mbo-Ebene habe ich nur diejenigen des Sandschu- 
Tales gesehen; doch konnte man von den Höhen bei 
dem Ausstieg nach Mbo sehen, daß auch in den be- 
nachbarten Gebieten ähnüiche Bestände vorkommen. 
Sehr reich sollen nach den Angaben des Ober- 
leutnants Rausch die Ngeko-Ebene, das Tal des 
Nkumi, die Landschaften Bangwa, Kabo, Kongoa und 
Mamler an Ol (almen sein. w Genannten verdanke 
auch die Angaben, auf Grund deren die an- 
l## gende Karte der Veröreitung 1 der Olpalme im 
Dschang-Bezirk entworfen wurd s sind hier nur 
hzih rte #md Landschaften Fdeet Ee die größere 
estände haben. 
Ausgefallen ist mir im Gegensatz zu den Olpalm- 
beständen im Bakoko-Lande, daß in den Bare= und 
Mbo-Bezirken sehr wenig Janzwuchs an Palmen vor- 
handen ist. Zum Teil wird dies daran liegen, daß 
die Eingeborenen in dem fruchtbaren Lande öfter das 
Feld unter den Palmen beanspruchen und den Jung. 
wuchs beseitigen; zum Teil auch daran, daß die Ol- 
pa elmen. hier in geschlossenen Beständen sehr dicht 
* 
  
blich der penenwärtigen Ausnutzung der Ol- 
auuchhhante seien hier einige Doi en aus dem 
Merkbuche der Station Dschang angef 
An u 1908. Die Olländer — Kongoa, 
Kabo und Bangwa können bibre Kerne und Dl zur 
Zeit noch nicht absetzen, d Wege .zur Küste ist 
unrentabel weit; um so nioer ist biäud A#ent 
produkte des Graslandes Mmöglich, bevor die Bahn 
näher kommt. Kernhandel im Bezirk Bare fslau, 
da Marktpreis stark gefallen. Besteuerung wird 
hier belebend wirken. 
ember 1908. Kerne werden in Njanga 
wieder mit 6 4 in Waren beza alti sofort verkebch 
gesteigertes Angebot auch von Mboche her. Trotz- 
der em gute Preise für Kleinvieh und Eingrborenen= 
*) Im Süden des Ischang-Bezirl habe ich neuer- 
angs ausgenutgte Olpalmenbestände bis auf 
1460 m Meereshöhe gefunden. R. 
  
kost von der Bahn geboten werden, zeigen Be- 
wohner des Bare-Bezirkes so wenig Handelslust, 
daß kontrollierte Märkte eingerichtet werden müssen. 
Auch wird bestimmt, daß diese Leute die ganze 
Steuer für 1908 bezahlen müssen, um den Handel 
mit den kumdeserphufen zu beleben 
nfolge Einführung der 
Steuer Nerden in Mbo mehr Kerne produziert und 
nach Wjanga hebracht, desgleichen in Bare. Preis 
pro Last 6 X in Waren bzw. in bar. Vieh- 
markt in Ndunge wird gut beschich, jeden Sonntag 
25 bis 30 Stück Kleinvieh, Preis 5 (K. 
Haussa aus Dschang treiben * ersten Male 
Lrofvieh nach Bare und schlachten es dort zu 
1,50 * per Kilogramm aus. Mit Erfolg aulteden 
nuar 1909. Geheimrat Lenz stellt für 
Mitte 700d Betriehseröfinung der Bahn bis Lum 
in Aussicht, etwa Mai 1910 bis km 160, dann für 
Vore, Mbo und Bangwa leichter Absatz für Ol und 
Kern# 
Februar 1909. Teilweise beteiligen sich 
schon Bangwa am (ernhandel nach Njanga. Von 
diesen und den Bamilele wird Rotholz bei Lum 
gekauft und auf den heimischen Märkten vertrieben. 
Mit der Weiterführung der Eilenbahn wird der 
Kern= und Hhardel immer größere Diwensionen an- 
nehmen. Die Olpalmenprodukte sind das Rückgrat 
der Nordbahn, sie werden es noch mehr werden, wenn, 
was unbedingt erforderlich ersch heint, die Bahn durch 
die Mbo-Ebene fortgeführt wir 
Eine dringende Frage ist nun die: Was kann 
die Regierung zur Förderung der Pro- 
duktion tun? 
Abgesehen von einer Düngung, bedarf die Ol- 
palme keiner weiteren Plegega s daß sie regelmäßig 
abgeerntet wird. Wenn der Entgebabet nämlich zu 
diesem Zwecke die Palme besteigt, so muß er, wenn 
er an die Frruchtstände gelangen will, zunächst die 
alten verdorrten Blätter beseitigen un di 
übrigen Blätter soweit herunterschlagen, als diese 
älter sind als der Fruchtstand. scdie Verhältnisse liegen 
bei der Olpalme so, daß zu jedem der spiralförmi 
angeordneten Bütler auch Kin itenstand (männlich 
oder weiblich) gebildet wird. Nach meinen Unter- 
suchungen kommen nun, wenn die enwikelten Blätter 
von innen nach außen numeriert werden, erst auf das 
Blatt der reifste Fruchtstand. Wird dieser mit 
senen Blatte abgeschlagen, so bleiben noch 34 Blätter 
vorhanden. Da eine Palme durhschntetbch zu gleicher 
Zeit 3 bis 5 Fruchtbündel zur Reife bringt, so würden 
nach der Aberntung 30 entwickelte Blätter zurück- 
bleiben was einer guten Palmkrone entspricht. Auf 
regelmäßig oögcernkeeten Olpalmen ist Farnen und 
sonstigen Epi iyb hyten r* keine Helegenheit geboten, 
sich anzusiedeln, da die jungen Blätter und Frucht- 
  
stände mit einer Schu woiten engeli sind, die beim 
Wachsen nach außen a besteben wird und die Epi- 
phhlor mit nach außen drängt. 
Den men eine Tünzung azu geben, liegt zur 
Zeit anßerhalb der Möglichkeit, denn in von der Bahn 
*P)Von Station Dschang wurden seit 1909 größere 
Wwstauzungen durch die europäischen Landwirte im 
Menual-Tal vorgenommen, die den einzelnen Dorf- 
1 Ghasten zugewiesen wurden. Es wird erstrebt, auf dese 
1 
f 
  
ise zunächst den S#genbedars der zahlreichen Gras- 
andbevölkerung an Ol um ihre Kaufkraft 
ür andere Produkte u ste ern Nach Gewöhnung 
an die Kultur sollen ie Pflanzungen so weit aus- 
gedehnt werden, daß auch von den Graslandvölkern 
lprodukte exportiert werden können. R.
	        
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